Scheinzypressen sind echten Zypressen sehr ähnlich und werden oft als Zierpflanzen in Gärten gepflanzt. Die immergrünen Koniferen lassen sich gut schneiden und weisen einen dichten Wuchs auf. Daher ist die Scheinzypresse auch als Heckenpflanze beliebt. Welche Sorten der Scheinzypresse werden in Gärten am häufigsten gepflanzt? Was sollten Sie bei Standort, Pflanzung und Pflege von Scheinzypressen beachten? Im nachfolgenden Ratgeber erhalten Sie viele wertvolle Infos und Tipps zu Scheinzypressen. Wie Sie einen Garten fachmännisch planen, können Sie hier nachlesen.
Merkmal | Info |
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Gängige Sorten: | Gelbe Scheinzypresse, Stardust, Blaue Scheinzypresse |
Geeignete Standorte: | Sonnig, Boden leicht sauer und ohne Staunässe |
Pflanzzeit: | Frostfreie Tage im Herbst |
Blütezeit: | Oktober, Lawsons Scheinzypresse März bis April |
Gießen: | Frische Anpflanzungen in den ersten Wochen durchgängig feucht halten, später nur bei längeren Trockenperioden, Pflanzen in Kübeln regelmäßig gießen |
Düngen: | Mit Langzeitdünger im Frühjahr und Herbst, Kübelpflanzen ca. alle 4 Wochen düngen |
Rückschnitt: | Im Frühjahr oder Herbst, nicht bis Altholz zurückschneiden |
Warnhinweis: | Scheinzypressen enthalten giftige ätherische Öle, bei Schnitt Schutzkleidung tragen |
Für Balkon geeignet? | Ja |
Scheinzypressen (Chamaecyparis) gehören zur Familie der Zypressengewächse (Cupressaceae). Die ursprünglich in Nordamerika und Ostasien beheimateten Pflanzen unterscheiden sich von den echten Zypressen nur minimal durch zum Beispiel abgeflachtere Zweige und kleinere Zapfen. Insgesamt sind von der Scheinzypresse über 100 Sorten bekannt. Zu den häufigsten in Gärten und Parks anzutreffenden Sorten zählen zum Beispiel:
Scheinzypressen bevorzugen sonnige Standorte. Zuviel Schatten quittieren die Pflanzen mit kümmerlichem Wuchs und einer Verkahlung im unteren Bereich. Scheinzypressen gedeihen am besten auf leicht sauren und humusreichen Böden. Bei Boden-pH-Werten über 7 (alkalischer Bereich) sollten Sie von der Scheinzypressen-Pflanzung lieber Abstand nehmen. Der pH-Wert von alkalischen Böden lässt sich nur schlecht absenken. Generell reagieren Scheinzypressen empfindlich auf Staunässe. Deshalb sollte der Boden über eine gute Durchlässigkeit verfügen. Verdichtete Böden müssen deshalb tiefgründig aufbereitet und gelockert werden. Auf kalkhaltigen Böden wachsen Scheinzypressen gar nicht oder nur spärlich.
Pflanzen Sie Scheinzypressen am besten im Herbst während einer frostfreien Wetterperiode. Bei der Einzelpflanzung sollten Sie beachten, dass einige Scheinzypressensorten zu stattlichen Bäumen mit Höhen von bis zu 15 Metern heranwachsen können. Der Umfang der Pflanzen ist bei vielen Sorten ebenfalls relativ ausladend. Deshalb sollte bereits bei der Pflanzung ein ausreichender Mindestabstand zu anderen Pflanzen, Gebäuden und Nachbargrundstücken einkalkuliert werden. Möchten Sie Scheinzypressen als Hecke pflanzen, ist ein Pflanzabstand von ca. 50 cm empfehlenswert. Wie Sie eine Hecke pflanzen , können Sie hier nachlesen. Heben Sie das Pflanzloch mindestens in der doppelten Größe des Wurzelballens aus – in dichten Böden das Pflanzloch besser noch großzügiger ausheben und den Boden tiefgründig lockern. Die Durchlässigkeit von Sperrschichten wie Ortstein können Sie zum Beispiel durch das Setzen von Bohrlöchern mit einem Erdbohrer verbessern. Füllen Sie die Löcher anschließend mit durchlässiger Gartenerde auf. Staunässe in schweren Böden können Sie durch Sand- oder Kiesbeimengungen vorbeugen. Geben Sie etwas Kompost oder Langzeitdünger in die Pflanzerde. Dies sorgt für eine optimale Nährstoffversorgung nach der Pflanzung. Möchten Sie Scheinzypressen als hohen Sichtschutz pflanzen, sollten Sie bei Pflanzungen direkt an der Grundstücksgrenze die Erlaubnis Ihres Nachbarn einholen, um möglichen Konflikten wegen des hohen Wuchses vorzubeugen. Wie Sie einen Sichtschutz pflanzen, erfahren Sie hier. Kleinwüchsige Scheinzypressensorten wie Chamaecyparis obtusa Pygmaea gedeihen auch einwandfrei in Kübeln. Um keine Staunässe in den Kübeln entstehen zu lassen, müssen diese genügend Löcher im Bodenbereich aufweisen.
Die Blütezeit der Scheinzypressen hängt von der Sorte ab. So blühen viele Sorten ab Oktober, während zum Beispiel die Lawsons Scheinzypresse von März bis April blüht. Die Blüten sind allerdings eher unscheinbar.
Scheinzypressen enthalten bestimmte ätherische Öle. Diese können bei Kontakt oder Verzehr Haut und Schleimhäute reizen sowie allgemeine Vergiftungserscheinungen wie Übelkeit und Erbrechen auslösen. Deshalb sind Scheinzypressen nicht für Gärten geeignet, in denen kleine Kinder spielen. Tragen Sie beim Schnitt von Scheinzypressen Schutzhandschuhe, lange Kleidung und eine Schutzbrille. Auch bei Haus und Nutztieren können die ätherischen Öle Vergiftungen hervorrufen.