
Ziergräser richtig zurückschneiden – So pflegst Du die hübschen Gräser
Ziergräser sind echte Schmuckstücke im Garten, die ganzjährig begeistern. Am Gartenteich, im Kübel oder im Steingarten kommen die schmalen Blätter und die oft prächtigen Blütenstände besonders gut zur Geltung. Außerdem gehören Gräser neben den immergrünen Koniferen und den im Winter blühenden Sträuchern wie die Zaubernuss zu den Pflanzen, die in der kalten Jahreszeit im Garten Akzente setzen. Ab dem Sommer wiegen sich Deine interessanten Samenstände im Wind und bei Frost entstehen zauberhafte Eisskulpturen. Ziergräser gehören zu den mehrjährigen Stauden. Damit die Pflanzen nach dem Winter wieder kräftig austreiben, musst Du die Gräser zurückschneiden. In dieser Anleitung erfährst Du, was es dabei zu beachten gilt.
Schritt 1: Wann Ziergräser schneiden? Lege den richtigen Schnittzeitpunkt fest
Viele Pflanzen benötigen im Herbst einen Rückschnitt, das gilt auch für die meisten Stauden. Ziergräser gehören nicht dazu. Wenn Du die Fruchtstände und Blätter der Ziergräser im Herbst entfernst, hat das negative Folgen.
Warum im Frühling Gräser schneiden?
- Wenn Du die Gräser im Herbst schneidest, öffnest Du die Röhren in den Halmen. Wasser kann eindringen und bis zu den Wurzeln hinabfließen. Die wertvollen Ziergräser neigen dann zur Bildung von Fäulnis.
- Außerdem verlieren Insekten und Vögel ihr Winterquartier.
- Die trockenen Ziergräser schmücken den Garten nicht mehr.
Belasse die Ziergräser in Herbst und Winter so, wie sie gewachsen sind. Binde sehr hohe Sorten wie Pampasgras oder Chinaschilf zusammen, damit die Halme nicht abknicken. Die richtige Zeit, um die Gräser zu schneiden, liegt im frühen Frühjahr zwischen Mitte Februar und Anfang März. Es ist wichtig, die Ziergräser vor dem neuen Austrieb zu schneiden. Denn die neuen Blätter und Stiele schieben sich aus den abgestorbenen, zusammengerollten Halmen heraus. Schneidest Du die Gräser zu spät, kappst Du auch den Austrieb des neuen Jahres. Dann wächst das Gras weniger üppig und mit unansehnlichen braunen Spitzen.
Schritt 2: Welche Gräser schneiden? Triff die beste Wahl
Bei fast allen Gräsern ist Schneiden eine wichtige Pflegemaßnahme. Allerdings gibt es einige Ziergräser, die eine andere Behandlung benötigen. Aber bei einigen Sorten ist der Rückschnitt nicht erforderlich oder gar schädlich.
Gräser, die nur per Hand "gekämmt" werden
Bärenfell und Blauschwingelgras "kämmst" Du einfach mit den Fingern im Frühjahr leicht durch. Trage dabei auf jeden Fall Gartenhandschuhe, um Deine Finger vor Schnittverletzungen zu schützen.
Gräser, die per Hand gezupft werden
Bei einigen Ziergräsern entfernst Du die abgestorbenen Halme im Frühjahr nicht durch Schneiden. Der Schnitt wäre hier schädlich für das weitere Gedeihen der Pflanzen. Mit einem leichten Ruck lassen sich bei diesen Arten die Halme abziehen. Denke auch beim Zupfen an Schutzhandschuhe, um Schnitte durch die Halme zu verhindern. Zu diesen Sorten gehören unter anderem:
- Bambus
- Blaugras
- Segge
Gräser, die Du schneiden solltest
Zu den Ziergräsern, die einen Schnitt benötigen, um wieder üppig auszutreiben, gehören unter anderem:
- Lampenputzergras
- Pampasgras
- Pfeifengras
- Reihergras
- Rutenhirse
- Schilfgras
- Zebragras
Tipp:
Bist Du unsicher, ob ein Ziergras gezupft oder geschnitten werden muss, mache die Probe. Geben die Halme nach einem leichten Ruck nach und lassen sich locker abziehen, zupfst Du alle alten Halme ab. Lässt sich der Halm nicht einfach durch Ziehen entfernen, ist es richtig, die Gräser zu schneiden.
Schritt 3: Wie Ziergräser richtig schneiden? Mit dieser Technik gelingt es
Hast Du die Ziergräser im Garten identifiziert, die im Frühling einen Rückschnitt benötigen, kann es losgehen. Um Gräser zu schneiden, greifst Du am besten zu einem scharfen Messer oder zu einer Gartenschere. So gehst Du vor:
- Fasse das Ziergras in Büscheln zusammen. Bei sehr großen Exemplaren nimmst Du nur einen Teil der Halme.
- Nun kannst Du die Gräser bequem schneiden. Kürze die Halme 10 bis 15 cm über dem Boden. Bei einigen Arten wie Reihergras oder Lampenputzergras kannst Du den Schnitt auch knapp über der Erde setzen.
- Wiederhole den Vorgang so lange, bis Du alle alten Halme geschnitten hast.
- Entferne zum Abschluss noch eventuell vorhandenes altes Laub aus dem Grasbüschel.
Trage unbedingt Gartenhandschuhe, wenn Du die Gräser schneidest. Die trockenen Halme sind sehr scharfkantig und hart. Die Handschuhe schützen nicht nur vor Verletzungen durch die Halme, sie verhindern auch tiefe Schnitte, falls Du mit dem Messer an den zähen Gräsern abrutschen solltest.
Schritt 4: Das Schnittgut entsorgen
Ziergräser kommen vertrocknet nicht nur gut über den Winter, viele Hobbygärtner sind wegen der Haltbarkeit der Halme auch ratlos, wie sie das Schnittgut entsorgen können. Selbstverständlich können die Halme nach dem Schnitt in der Biotonne entsorgt oder zum Entsorgungsplatz gefahren werden. Aber das ist nicht nötig, wenn Du einen Komposter im Garten hast. Um die Verrottung zu beschleunigen, solltest Du das Schnittgut in den Häcksler geben. Das Häckseln vergrößert die Angriffsfläche für die Mikroorganismen. Gut durchfeuchtet und mit etwas frischer Erde und feuchtem Kompostiergut gemischt, wird aus den alten Ziergräsern sehr schnell wertvoller Humus.
Schritt 5: Nach dem Gras schneiden Dünger ausbringen
Nach dem Rückschnitt im Frühjahr ist der Zeitpunkt optimal, um die Ziergräser mit ein wenig Dünger zu versorgen. Die Nährstoffe sind für den Austrieb wichtig und sichern den üppigen und gesunden Wuchs. Wenn Du die Gräser schneidest, kannst Du sie auch gleich ausgraben und teilen. Lege den Wurzelballen mit dem Spaten oder der Grabegabel teilweise frei. Mit einem beherzten Stich mit dem Spaten trennst Du die Ziergräser. Die abgetrennte Hälfte kannst Du direkt in einem anderen Beet im Garten einpflanzen. Durch das Teilen erhältst Du nicht nur kostengünstig weitere Pflanzen für Deinen Garten. Auf Ziergräser wirkt das Zerteilen wie eine Verjüngungskur.