
Carport Baugenehmigung – Wann Du den Bauantrag stellen musst
Ein Carport ist die ideale Lösung für alle, die ihr Fahrzeug wettergeschützt abstellen möchten, ohne die hohen Kosten einer klassischen Garage zu tragen. Dank moderner Bausätze lässt sich der praktische Unterstand schnell und unkompliziert auf nahezu jedem Grundstück errichten. Ob Hagel, Schnee oder starker Regen – Dein Auto, Motorrad oder E-Bike ist bestens geschützt.
Doch Vorsicht: Bevor Du mit der Planung beginnst, solltest Du unbedingt prüfen, ob für Dein Carport-Vorhaben eine Baugenehmigung erforderlich ist. Was auf den ersten Blick wie ein einfaches Bauprojekt aussieht, kann je nach Bundesland, Größe und Standort unterschiedliche rechtliche Anforderungen mit sich bringen.
Die Genehmigungsfrage: Ländersache
Eine pauschale Antwort auf die Frage, ob Dein Carport genehmigungspflichtig ist, gibt es nicht. Das Baurecht in Deutschland ist Ländersache. Jedes Bundesland hat seine eigenen Vorschriften, selbst innerhalb eines Landes können Städte oder Gemeinden zusätzliche oder abweichende Regeln erlassen.
Die wichtigste Unterscheidung ist die zwischen einem genehmigungspflichtigen und einem verfahrensfreien Bauvorhaben. Verfahrensfrei bedeutet, dass Du keinen Bauantrag stellen musst. Das ist aber nicht zu verwechseln mit "regelungsfrei" – auch ein verfahrensfreier Carport muss alle baurechtlichen Vorgaben einhalten, insbesondere:
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Abstandsflächen: In der Regel muss ein Mindestabstand von 3 Metern zum Nachbargrundstück eingehalten werden.
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Maximale Höhe: Die mittlere Wandhöhe darf meist eine bestimmte Grenze, oft 3 Meter, nicht überschreiten.
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Maximale Grundfläche: Hier gibt es je nach Bundesland deutliche Unterschiede. Oft sind Carports bis zu 50 m² genehmigungsfrei, solange die anderen Bedingungen erfüllt sind.
Besondere Regelungen für Anbau-Carports
Wenn Du planst, Deinen Carport direkt an das Wohnhaus anzubauen, gelten strengere Vorschriften. Hier sind insbesondere die Regelungen zum Brandschutz wichtig. Ein freistehender Carport hat hier deutlich weniger Auflagen. Kläre im Zweifel immer mit der zuständigen Baubehörde ab, in welche Kategorie Dein Vorhaben fällt.
So beantragst Du eine Baugenehmigung
Sollte Dein Carport-Projekt eine Baugenehmigung erfordern, benötigst Du für den Bauantrag folgende Unterlagen:
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Das Antragsformular der örtlichen Baubehörde
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Eine Baubeschreibung mit allen Details zum Projekt
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Bauzeichnungen (Grundriss, Schnitte, Ansichten)
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Einen Lageplan des Grundstücks mit der genauen Position des Carports
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Statische Berechnungen zum Nachweis der Tragfähigkeit
Tipp: Viele Hersteller von Carport-Bausätzen stellen diese Unterlagen standardisiert zur Verfügung. Frage am besten direkt beim Anbieter nach.
Nie ohne Genehmigung bauen
Baue Deinen Carport niemals ohne die erforderliche Genehmigung. Ein Verstoß kann zu hohen Bußgeldern, kostspieligen Nachforderungen oder sogar zum Abriss führen. Der sicherste Weg ist, sich frühzeitig bei Deinem zuständigen Bauamt zu informieren. So sparst Du Zeit und vermeidest unnötige Probleme und Kosten.