Große Fensterfront

Fensterarten: Was zeichnet die verschiedenen Fenstertypen aus?

Fenster bringen Licht in Wohnung und Haus und stellen für Gebäude außerdem ein wichtiges Designelement dar. Fensterverglasung und Fensterrahmen gewinnen aber beim Einbau von Fenstern ebenso in Bezug auf Energieeffizienz und Geräuschdämmung immer mehr an Bedeutung. Wo liegen die Vor- und Nachteile von Fensterarten wie Drehflügel-, Schwing- oder Kippschwingfenster? Welche Eigenschaften sind bei Fensterrahmen aus Holz, Kunststoff und Metall von Bedeutung? Unser Ratgeber gibt Dir wichtige Infos und Tipps zu Fenstern, Fensterrahmen und Fensterverglasungen.

Welche Fenster gibt es? Fensterarten und ihre Vor- und Nachteile

Neben Verglasung und Rahmen unterschieden sich die Fensterarten vor allem durch ihren Öffnungsmechanismus. Nachfolgend stellen wir Dir gängige Fenstertypen gegliedert nach ihrem Öffnungsmechanismus mit den jeweiligen Vor- und Nachteilen kurz vor:

Drehflügelfenster: Drehflügelfenster werden seitlich links oder rechts am Rahmen drehbar angeschlagen. Die Fenster können aus einem oder mehreren Flügeln bestehen, die beim Öffnen entweder in den Raum oder nach außen schwenken. In der Regel werden in Deutschland jedoch in den Raum schwenkende Drehflügelfenster verbaut. Drehflügelfenster bieten den Vorteil, dass Du diese sehr weit öffnen kannst. Dies ist zum Beispiel für eine energiesparende Stoßlüftung vorteilhaft. Außerdem lassen sich auch die äußeren Glasflächen bequem reinigen, wenn Du die Fenster nach innen öffnest. Zudem sind Drehflügelfenster wegen des einfachen Aufhängungsmechanismus relativ kostengünstig. Allerdings fehlt Drehflügelfenstern eine Kippstellung. So kannst Du über die Fenster nicht für einen sanften Luftaustausch sorgen. Im Handel sind jedoch Haken verfügbar, mit denen Du die Fenster in einer leicht geöffneten Stellung fixieren kannst. Ein weiterer Nachteil von Drehflügelfenstern ist das einfache Eindringen von Regen und Schnee, wenn Du einmal vergisst, die Fenster zu schließen.

Drehkippflügelfenster: Drehkippflügelfenster, vielfach auch Drehkippfenster genannt, gehören zu den am häufigsten verbauten Fensterarten. Drehkippflügelfenster kannst Du über Drehscharniere komplett öffnen. Im Gegensatz zum Drehflügelfenster lässt sich der Fenstertyp aber zusätzlich kippen. Einige Fenstermodelle lassen sich sogar in verschiedenen Kippstufen arretieren. Das Öffnen oder Kippen des Fensters kann bequem über einen zentralen Drehgriff gesteuert werden. Mit einem Drehkippflügelfenster kannst Du folglich ebenso bequem Stoßlüften wie mit einem Drehflügelfenster. Zusätzlich ermöglicht die Kippstellung aber auch ein langsames, zugfreies Lüften. Dies macht die Fenster zum Beispiel für Schlafzimmer sehr gut geeignet. Wie Drehflügelfenster können auch Drehkippflügelfenster leicht von außen gereinigt werden. Achte beim Kauf von Drehkippflügelfenstern auf stabile Bänder und Beschläge, da diese beim Kippen und Schließen des Fensters relativ stark belastet werden. Minderwertige Bänder und Beschläge können bereits nach wenigen Gebrauchsjahren mechanische Ausfälle verursachen und somit zum Klemmen des Fensters führen. Die Reparaturen sind dann oft kostspielig.

Kippfenster

Schwingflügelfenster: Schwingflügelfenster, häufig auch einfach als Schwingfenster bezeichnet, drehen sich um eine horizontale Achse in der Mitte des Fensters. Dabei schwingt die untere Hälfte des Fensters beim Öffnen meist nach außen, während die obere Hälfte in den Raum schwingt. Die Fenster können oft stufenlos oder in verschiedenen Öffnungsstellungen arretiert werden. So kann die Stärke der Lüftung sehr gut reguliert werden. Schwingflügelfenster lassen sich relativ leicht reinigen und aufgrund der simplen mechanischen Konstruktion sind die mechanischen Bauteile des Fensters wenig störanfällig. Vergisst Du das Fenster allerdings bei Regen zu schließen, kann sehr einfach Wasser über das Fenster eindringen. Mit einem Regensensor in Kombination mit einem elektrischen Antrieb kannst Du dieses Problem umgehen. Einige elektrische Antriebe für die Fensterart sind ebenfalls programmierbar. So kannst Du zum Beispiel während Deiner Abwesenheit den Raum zu festgelegten Zeiten lüften. Mit einer Fernbedienung lassen sich Schwingflügelfenster mit Elektroantrieb bequem vom Bett oder Sofa aus öffnen. Der Fenstertyp wird sehr häufig in Dächern verbaut und deshalb auch als Dachfenster oder Dach-Schwingfenster bezeichnet.

Kippschwingfenster: Kippschwingfenster oder Kippfenster werden am unteren Rahmen angeschlagen und lassen sich bis zu 45° in den Raum oder nach außen kippen. Die Fensterart kann nicht komplett geöffnet werden. Deshalb eignen sich Kippschwingfenster schlecht zur Stoßlüftung. Der Fenstertyp wird häufig für Kellerräume oder als Oberlicht in Dachgeschossen verwendet. Die Außenseite der Fenster lässt sich sehr schlecht reinigen. Dafür sind die Fenster wegen des simplen Aufbaus relativ kostengünstig in der Anschaffung.


Klappschwingfenster:
Klappschwingfenster oder Klappfenster sind baugleich zu Kippschwingfenstern. Allerdings werden Klappschwingfenster nicht unten, sondern oben angeschlagen. Klappschwingfenster öffnen sich wie Kippschwingfenster um bis zu 45° in den Raum oder nach außen. Die Fensterart wird häufig für Gewächshäuser und Dachluken verwendet.

Fenster in Holzwand

Schiebefenster: Schiebefenster werden beim Öffnen und Schließen entweder horizontal oder vertikal verschoben. Bei geteilten Schiebefenstern kann so ein Teil bzw. Flügel des Fensters vor den anderen geschoben werden. Es sind aber auch Schiebefenster verfügbar, die in geöffneten Zustand in Wandschlitzen verschwinden. Da die Fenster beim Öffnen nicht in den Raum ragen, hat der Fenstertyp einen sehr geringen Platzbedarf. Außerdem ergibt sich bei einem geöffneten Schiebefenster eine große Fläche für die Lüftung. Schiebefenster benötigen keinen Rahmen und verursachen daher kaum Sichtbehinderungen. Nachteilig bei der Fensterart ist eine oft gegebene erhöhte Anfälligkeit für Dichtigkeitsprobleme. Diese wird unter anderem durch sich abnutzende Dichtungen beim Schieben des Fensters verursacht. Zudem lassen sich Schiebefenster schlecht von außen reinigen und Schmutz in den Führungen des Fensters kann den Schiebemechanismus schnell blockieren.

Holz, Kunststoff oder Metall? Fensterrahmen im Überblick

Der Rahmen eines Fensters hat neben der Optik auch entscheidenden Einfluss auf die Beständigkeit und Dämmeigenschaften eines Fensters. In der folgenden Übersicht stellen wir Dir die verschiedenen Materialien für Fensterrahmen mit ihren spezifischen Eigenschaften vor:

Holz: Holz zählt bei Fensterrahmen zu den am häufigsten verwendeten Materialien. Das Naturmaterial hat eine gute Wärmedämmung und weist eine hohe Stabilität auf. Holzrahmen für Fenster werden in den verschiedensten Qualitäten und Ausführungen angeboten. Entscheidend für die Eigenschaften des Rahmens ist die verwendete Holzart. So weisen Weichhölzer wie Fichte und Kiefer unbehandelt eher eine geringe Witterungsbeständigkeit und Widerstandsfähigkeit gegen Schädlinge auf. Eiche ist als Hartholz deutlich beständiger. Vielfach werden für Fensterrahmen sehr witterungsbeständige Tropenhölzer wie Teak verwendet. Die Verwendung von Tropenholz ist jedoch aufgrund der Zerstörung von Regenwäldern problematisch. Achte bei Fensterrahmen aus Tropenholz daher darauf, dass die Ware von Umweltverbänden zertifiziert ist. Holz lässt sich leicht verarbeiten und lackieren. Obwohl im Handel bereits Holz-Fensterrahmen in den verschiedensten Farben angeboten werden, kannst Du die Fenster auch einfach selbst streichen. Holz verströmt als Naturmaterial zudem ein gemütliches Ambiente. Zu den Nachteilen von Fensterrahmen aus Holz zählt der relativ hohe Pflegeaufwand. So müssen Holzrahmen regelmäßig geölt oder gestrichen werden, um Rissbildung und Fäulnis zu verhindern.

Kunststoff: Fensterrahmen aus Kunststoff sind sehr witterungsbeständig, langlebig und haben im Vergleich zu Holz ein geringeres Gewicht. Je nach Bauart verfügen Kunststoffrahmen zudem über gute Wärmedämmeigenschaften. Kunststoffrahmen musst Du nicht ölen und lackieren. Der Pflegeaufwand beschränkt sich so auf eine regelmäßige Reinigung. Minderwertige Kunststoffrahmen können allerdings durch UV-Strahlung spröde und rissig werden. Teilweise haben Fenster mit Kunststoffrahmen im Vergleich zu Holz oder Metall einen etwas billigen Look. Es sind aber ebenso sehr hochwertige Kunststoffrahmen erhältlich, die nur bei genauem Hinsehen von Holz zu unterscheiden sind. Heutige Fensterrahmen aus Kunststoff sind in der Regel voll recyclingfähig und werden teilweise sogar aus Recyclingmaterial hergestellt.

Metall: Fensterrahmen aus Metall sind sehr stabil und langlebig. Für Metall-Fensterrahmen wird meistens leichtes Aluminium verwendet. Aluminium kann nicht rosten. Seltener werden Fensterrahmen aus Stahl hergestellt. Stahl ist jedoch deutlich schwerer als Aluminium. Wegen der großen Stabilität wird Metall oft für sehr große Fenster bzw. Fensterrahmen eingesetzt. Aluminiumrahmen werden von den Herstellern häufig eloxiert in silbernen oder goldenen Farbvarianten angeboten. Stahlrahmen sind oft pulverbeschichtet. Pulverbeschichtete Rahmen können mit geeigneten Lacken in den verschiedensten Farben gestrichen werden. Fensterrahmen aus Metall wirken sehr hochwertig. Ihre teilweise etwas kühle Designnote passt aber nicht zu jedem Haus und die Wärmedämmung ist nicht so gut wie bei Holz- oder Kunststoffrahmen.

Aluminium-Holz-Kombination: Eine interessante Alternative zu Fensterrahmen aus reinem Holz oder Metall sind Fensterrahmen, die aus einer Kombination dieser beiden Materialien bestehen. So vereinen die Rahmen den natürlichen und behaglichen Look von Holz mit der hohen Stabilität und Witterungsbeständigkeit von Aluminium. Aluminium wird dabei in der Regel an der Außenseite der Rahmen verwendet, während Holz an der Innenseite verbaut ist. Die Aluminium-Holz-Kombination verleiht den Fensterrahmen sehr gute Wärmedammeigenschaften. Zudem bedarf das an der Außenseite verwendete Aluminium kaum Pflege. Ein Nachteil dieser Rahmenart ist der hohe Anschaffungspreis.

Einfach-, Doppel- oder Dreifachverglasung?

Die Fensterverglasung gehört zu den wichtigsten Merkmalen eines Fensters. So hat die Verglasung unter anderem großen Einfluss auf die Wärmedämmeigenschaften von Fenstern. Nach der Energie-Einspar-Verordnung aus dem Jahr 2009 darf die Verglasung von Fenstern höchstens einen Wärmedurchgangskoeffizienten von 1,1 W/(m²K) aufweisen. Nachfolgend erhälst Du einen Überblick der angebotenen Fensterverglasungen:

Einfachverglasung: Fenster mit Einfachverglasung werden wegen der schlechten Wärmedämmeigenschaften kaum noch verbaut. Für Wohngebäude ist der Einbau von Einfachverglasungen aus diesem Grund sogar seit vielen Jahren verboten. Der Einbau von Einfachverglasungen beschränkt sich heutzutage weitestgehend auf Lagerräume, Gartenpavillons oder Schuppen.

Doppelverglasung: Im Vergleich zu einer Einfachverglasung kannst Du mit einer Doppelverglasung deutlich Heizkosten sparen. Die guten Wärmedämmeigenschaften einer Doppelverglasung resultieren aus dem Hohlraum zwischen den Scheiben. Bei einfachen Doppelverglasungen ist dieser Hohlraum mit Luft gefüllt. Noch energieeffizienter sind allerdings Verglasungen, bei denen die Luft durch Gase wie Argon ersetzt wird. Argon leitet Wärme viel schlechter als Luft und bietet sich daher als Füllgas besonders an.

Fensterrahmen

Spezialverglasungen: Neben Doppel- und Dreifachverglasungen bietet der Fachhandel auch zahlreiche Spezialverglasungen an. So wird an Hauptverkehrsstraßen oder in der Nähe von Flughäfen und Bahnlinien sehr oft Schallschutzglas eingesetzt. Schallschutzglas besteht meist aus Verbundglas, welches über eine zusätzliche Schicht aus Kunstharz verfügt. Damit das Glas eine gute Schalldämmung erreicht, muss der Fensterrahmen ebenfalls möglichst schalldicht sein. Der Einsatz von Sonnenschutzglas kann sinnvoll sein, um das Aufheizen von Innenräumen zu mindern. Sonnenschutzglas verfügt über eine spezielle Beschichtung, welche Sonnen- bzw. Wärmestrahlung zurückhält. Mit der Verwendung von Sichtschutzglas verhinderst Du neugierige Blicke in zum Beispiel Badezimmer oder Arztpraxen.


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