In der Vorbereitungsphase muss man Fragen wie Größe, Standort und Materialauswahl klären. Natürlich hat hier, gerade in Sachen Größe des Geheges, jedes Kleintier andere Bedürfnisse. Eine kleine Übersicht über die verschiedenen Ansprüche von Kleintieren finden Sie in der folgenden Tabelle.
Hasen | Mindestens 4 qm für zwei Tiere, wenn ausreichend anderer Auslaufplatz (freie gut eingezäunte Wiese) zur Verfügung steht. 6 qm sollten es sein, wenn nur wenig Auslaufmöglichkeiten bestehen. Ohne Auslaufmöglichkeiten sollte ein Gehege mindestens 10 qm groß sein – alle Ebenen natürlich zusammengerechnet. Jedes weitere Kaninchen benötigt zusätzliche 2 qm Platz – mindestens. |
Meerschweinchen, Zwergkaninchen | Kleinere Tiere kommen natürlich auch mit kleineren Gehegen zurecht. Hier kann man bei der Berechnung rund ein Drittel der oben genannten Flächen abziehen. |
Hamster, Mäuse etc. | Ein solches Gehege sollte eine Grundfläche von 1 qm und eine Höhe von 60 cm haben. Hier lassen sich auch bequem bis zu vier Hamster auf dieser Größe halten. Größer schadet dabei natürlich nie. Wichtig ist, dass ausreichend Baumaterial im Inneren vorhanden ist, damit die Kleintiere ihre Nester, Bauten und kleine Tunnel durch den, möglichst hoch angelegten, Untergrund bauen können. |
Wer ein Kleintiergehege selber bauen möchte, sollte in erster Linie auf nicht vorbehandeltes Holz zurückgreifen. Wichtig ist es dabei aber, jedes Holzteil vor dem Verbauen mit einer Lasur einzupflegen. Diese muss so schadstoffarm wie möglich sein und sollte als „schweiß- und speichelecht“ deklariert sein. Dann wird sie Ihren kleinen Lieblingen nicht schaden – auch dann nicht, wenn sie anfangen, an dem Holz zu nagen.
Dazu sollte zumindest die Front aus Gittern bestehen. Wählen Sie stabile und vor allem punktverschweißte Stäbe aus, damit sie stark genug sind, um selbst Angriffe von Mardern und anderen Räubern abzuwehren.
Die weitere Bauanleitung bezieht sich auf ein Kleintiergehege für Zwergkaninchen, das im Außenbereich aufgestellt wird.
Bevor Sie das Holz mit der Lasur versehen können, muss es gründlich abgeschliffen werden. Hierfür kann man einen Dreieckschleifer verwenden. Gleichmäßiger wird es aber in der Regel, wenn man sich die Arbeit macht und selbst mit Schleifpapier Hand anlegt.
Das Gehege sollte nicht direkt auf dem Boden auflegen. Damit es aber auch bei Unwettern und Stürmen hinreichend geschützt ist, muss man es fest im Boden verankern. Dazu werden entsprechende Bodenanker oder Pfostenschuhe aus Metall am unteren Ende der Pfosten, auf denen das Gehege ruhen soll, angebracht und dann ca. 30 bis 40 cm tief in die Erde eingebracht. Wenn man die Konstruktion besonders fest gestalten möchte, kann man diese Pfostenschuhe im Boden einbetonieren – das ist allerdings in der Regel nicht notwendig, da das Gewicht des Stalls auch für eine gewisse Sicherheit sorgt.
Als Erstes legen Sie auf die Stützpfosten einen Bodenrahmen auf, indem Sie vier Kanthölzer der Tiefe und Breite des Geheges anpassen und das hieraus entstandene Rechteck auf den Stützposten befestigen. Hiernach legen Sie die Bodenplatte auf den Rahmen und schrauben sie jeweils an den Stützpfosten und in der Mitte der Rahmenkonstruktion einmal fest. Anschließend bringen Sie an den vier Ecken der Bodenplatte jeweils einen Winkel an, der anschließend die Befestigung der Pfosten der Rahmenkonstruktion erlaubt.
Setzen Sie die Kanthölzer für die Ecken des Stalls auf die Winkel auf und schrauben Sie diese fest. Anschließend bringen Sie auf halber Höhe noch einmal eine Querverstrebung an, um dem Konstrukt mehr Stabilität zu verleihen. Am oberen Ende legen Sie einen Querrahmen aus Kanthölzern auf die Eckpfeiler und befestigen diesen mit Schrauben.
Nun haben Sie die Wahl, ob Sie die Seiten aus mehreren Brettern gestalten möchten, die Sie übereinander in die Seitenpfosten schrauben, oder ob es sich hierbei um eine durchgehende Platte handeln soll. Verschrauben Sie die Seitenteile mehrfach über die komplette Höhe des Stalls, damit ausreichend Stabilität gegeben ist.
Die Rückseite können Sie wie die Seitenteile behandeln. Allerdings sollte zumindest an der Front eine Gitterfläche angebracht sein. Zum einen natürlich, um wichtige Accessoires wie eine Heuraufe, Trinkflaschen etc. zu befestigen. Zum anderen aber auch, um den Tieren Frischluftzufuhr zu bieten. Hierzu nehmen Sie das Gitter und befestigen es mit Metallklammern im Holz der Außenpfosten. Dabei sollten Sie darauf achten, dass Sie nach oben, unten, rechts und links ausreichend Platz auf der Rahmenkonstruktion lassen, um eine schmale Holzblende anbringen zu können. Das ist wichtig, damit sich niemand an den Seiten der Gitter verletzt und damit Tiere hier keine Angriffsfläche haben, um das Gitter zu verschieben.
Befestigen Sie nun auf der hinteren Querverstrebung des Dachrahmens rechts, links und in der Mitte jeweils ein Scharnier. An diesem montieren Sie die Dachplatte. So haben Sie die Möglichkeit, jederzeit von oben in den Stall hineinzugreifen, ihn zu reinigen, Futter einzubringen oder die Tiere aus dem Gehege zu entnehmen. Wichtig bei einer solchen Klappvorrichtung ist es, zwei Verschlüsse an den Seiten anzubringen, mit denen Sie die geschlossene Dachklappe sichern können.
Wenn Sie mehrere Etagen einbringen möchten, um mehr Fläche bei einer geringeren Grundfläche anbieten zu können, müssen Sie einfach eine oder mehrere weitere Bodenplatten einbringen. Hier ist es allerdings wichtig, dass Sie in den Bodenplatten hinten links eine rechteckige Fläche ausschneiden, durch die die Tiere auf die höhere Ebene kommen können. Außerdem muss dann jeweils eine Holzplatte als Rampe eingefügt werden, damit die Kaninchen von einer Ebene auf die nächste kommen.
Übrigens: Wenn Sie weitere Anregungen zu Größen oder Design für Ihr Projekt Kleintiergehege selber bauen suchen, schauen Sie sich im Bereich Ställe und Gehege doch einmal um.