Solaranlage kaufen: Das gibt es zu beachten

Wenn Du eine Solaranlage kaufen willst für Deinen Balkon, gibt es eigentlich nicht viel zu überlegen: Balkonkraftwerke haben viele Vorteile. Die Kosten für die Anschaffung holst Du Dir in wenigen Jahren über eine geringere Stromrechnung zurück. Die Installation ist meistens kinderleicht und jede Kilowattstunde (kWh) zählt mehrfach: Solarstrom ist gut für Dich, die Umwelt und das Klima!

Außerdem haben sich die gesetzlichen Regelungen zu Balkonkraftwerken geändert und Installation wie auch den Betrieb deutlich einfacher gemacht. Also gehe das Projekt am besten gleich an. Die Umwandlung von Solarenergie im Strom heißt Photovoltaik (PV). Wer PV-Anlagen kaufen will, muss eigentlich nur ein paar Umstände berücksichtigen:


  • Ist der Standort, den Du vorgesehen hast, für PV geeignet? Gibt es dort also genug Sonne, dass Dein Balkonkraftwerk ordentlich viel Strom liefert?
  • Hat Dein Balkon ein Geländer, an dem sich die Anlage gut montieren lässt? Das ist sehr wahrscheinlich, weil die Gestelle in den Sets fast alle Arten von Geländern abdecken.
  • Achte noch darauf, dass Dein Balkonkraftwerk eine möglichst hohe Leistung hat und Du es problemlos an Deinem Balkon anbringen kannst.

Wie funktioniert eine Solaranlage?

Eine Solaranlage besteht aus Solarpaneelen und die wiederum aus vielen Solarzellen. Diese Zellen wandeln Sonnenlicht in elektrische Energie um.

Das funktioniert, vereinfacht erklärt, ungefähr so: Jedes Photon – so heißen die Lichtteilchen im Sonnenlicht – enthält Energie. Wenn ein Photon auf eine Solarzelle trifft, regt es in der Zelle bestimmte Teilchen an, die Elektronen. Jedes einfallende Photon überträgt quasi seine Energie in Form einer negativen elektrischen Ladung auf ein Elektron. Dieses Elektron wird energetisch angeregt. Es erhält eine zusätzliche negative Ladung und ist nun stärker negativ geladen. Deswegen wird es jetzt von seiner Umgebung abgestoßen, die ebenfalls negativ geladen ist. Das angeregte Elektron muss in eine andere, positive geladene Schicht der Solarzelle wandern. Dort befindet sich eine positiv geladene Elektrode. Sie zieht das angeregte, negativ geladene Elektron an. Es gibt seine zusätzliche negative Ladung an die positive Elektrode ab. Sie führt diese Ladung – die ja ursprünglich vom Lichtteilchen stammt – ins Stromnetz ab. Aus unzähligen dieser Vorgänge entsteht so genug elektrischer Strom, den Du vielfältig nutzen kannst.

Das ehemals angeregte Elektron fällt übrigens durch die Ladungsübertragung an der Elektrode in seinen ursprünglichen Energiezustand zurück. Es kann wieder zurück an seinen Ausgangsort in der Solarzelle wandern und „wartet“ dort auf das nächste einfallende Photon. So entsteht ein Kreislauf.


Was ist eine Balkon Solaranlage und wie funktioniert sie?

Eine Solaranlage für den Balkon, die auch Mini-Solaranlage, Mini-PV-Anlage oder Balkonkraftwerk heißen kann, ist eine Photovoltaikanlage, die speziell für Balkone konstruiert wurde. Bei den Produkten handelt es sich eigentlich immer um ein Set mit allen Teilen, die Du zur Montage und zur Inbetriebnahme benötigst:


  • Solarpaneele: Sie enthalten die Solarzellen und wandeln Sonnenlicht in Strom um.
  • Wechselrichter: Er wandelt den Strom aus den Paneelen um und speist ihn in das öffentliche Stromnetz ein. Der Wechselrichter steuert die Solaranlage.
  • Halterungen und Schrauben: Damit kannst Du die Paneele am senkrechten Geländer eines Balkons montieren oder auch an einem anderen Geländer. Mit manchen Halterungen lassen sich Paneele auch auf waagerechten Flächen anbringen wie z.B. auf einem Garagendach.
  • Kabel: Mit ihnen verbindest Du alle Einheiten untereinander und die komplette Anlage per Schuko-Stecker mit dem Stromnetz.

Die Installation ist also denkbar einfach („plug and play“). Sie erfordert kein Grundwissen und keine Erfahrung mit Solaranlagen.


Welche Unterschiede gibt es zwischen Photovoltaik und Solarthermie?

Der größte und entscheidende Unterschied von Photovoltaik und Solarthermie ist ihre Funktion: Beide nutzen Solarenergie, aber PV-Anlagen erzeugen damit Strom, die Sonnenkollektoren einer Solarthermieanlage erzeugen dagegen Wärme. Der Aufbau unterscheidet ich grundlegend.

Wie PV-Anlagen arbeiten, hast Du oben erfahren. Kurz und erneut stark vereinfacht, fließt bei Solarthermieanlagen eine Flüssigkeit durch schwarze Röhren. Sonnenlicht heizt die Röhren auf und damit die enthaltene Flüssigkeit. Seine thermische Energie – also Wärme – gibt die aufgeheizte Flüssigkeit in einem Wärmetauscher an Wasser ab, mit dem Du dann spülen, duschen und baden kannst. Andere Beispiele für Solarthermieanlagen sind die Pool Solarheizungen, die Du im hagebau-Onlineshop findest.


Was kostet eine Solaranlage?

Die Preisspanne bei Solaranlagen für den Balkon ist sehr groß. Sie reicht von 300 bis 1400 Euro. Das liegt in erster Linie daran, dass sich die Leistung der Balkonkraftwerke stark unterscheidet. Es gibt einerseits solche mit 300 W wie das Balkonkraftwerk von Sunset im Onlineshop. Andererseits werden unter der Bezeichnung selbst Anlagen angeboten, die mehr als 800 Watt leisten und laut gesetzlichen Bestimmungen nicht mehr als Balkonkraftwerke gelten.

Im hagebau-Onlineshop findest Du Mini-PV-Anlagen für den Balkon von 300 bis 800 Watt im Kostensegment von 699 bis 899 Euro. Rund ein Drittel des Preises entfallen üblicherweise auf die enthaltenen Solarmodule mit den hochwertigen monokristallinen Solarzellen, etwa ein Viertel auf den Wechselrichter und der Rest auf das Montagesystem und die Verkabelung.


Ab wann lohnt sich eine Solaranlage?

Ein Balkonkraftwerk lohnt sich fast immer, aber besonders dann, wenn Dein Balkon einen guten Standort hergibt. Im besten Fall ist der Balkon dann nach Süden ausgerichtet und es fällt kein Schatten auf ihn. Teils haben Balkonkraftwerke eine fixe Neigung. Wenn die sich aber verstellen lässt, sollte sie bei Südausrichtung im Sommer 35-45 Grad betragen und im Winter 55-60 Grad. Eine Balkonanlage mit Ost-West-Ausrichtung bringt etwas weniger Ertrag, aber lohnt sich meistens trotzdem. Du kannst die Ausbeute erhöhen, wenn Du den Neigungswinkel je nach Jahreszeit immer optimal im Bereich von 0 – 30 Grad einstellst. Solaranlagen im vollen Schatten liefern nur rund 10% der Leistung bei Sonne. Lass Dich einfach beraten, wenn Du Fragen oder Zweifel hast, Dein Balkon nach Norden ausgerichtet ist oder teils im Schatten liegt.


Wie viel Leistung sollte eine Solaranlage liefern?

Ein Balkonkraftwerk sollte so viel Strom liefern wie möglich. Das meiste holst Du mit einem 800 W Balkonkraftwerk heraus. In Deutschland müsste es zwischen 700 und 1.200 kWh Strom pro Jahr erzeugen. Das hat große Vorteile: Solarstrom ist ökologisch und wenn Du ihn selbst erzeugst, spart er Dir noch dazu Kosten.


Wie viel Strom produziert eine Solaranlage pro Stunde?

Die Stromerzeugung pro Stunde von einem sehr guten 600 W Balkonkraftwerk an einem sonnigen Standort bei optimaler Ausrichtung und maximaler Sonneneinstrahlung kann rund um 600 Wattstunden (Wh) liegen. So viel leistet die Anlage aber nur für wenige Stunden an Sommertagen mit strahlend blauem Himmel. Im Winter kann sich die Leistung halbieren oder noch tiefer sinken. Unterm Strich rechnen die Fachleute, dass ein 600 Watt Balkonkraftwerk ungefähr 3,2 kWh Strom am Tag liefert und etwa 600 kWh im Jahr.


Was bringt eine 600 Watt Solaranlage?

Wenn Du herausfinden willst, was Dir ein 600 W Balkonkraftwerk konkret bringt, nimmst Du am besten die letzte Jahresabrechnung Deines Stromversorgers und siehst dort nach, wie hoch Dein Verbrauch tatsächlich war. Den Nutzen an einzelnen Geräten festmachen zu wollen, hilft wenig. Es gibt für den durchschnittlichen Verbrauch von bestimmten Haushaltsgeräten zwar Richtwerte, aber die sind mit Vorsicht zu genießen: Der tatsächliche Stromverbrauch eines Geräts hängt stark davon ab, wie energieeffizient es arbeitet und wie sparsam der Umgang damit ist. Ist zum Beispiel Dein Kühlschrank alt oder neu und wie ist er eingestellt? Ältere Geräte verbrauchen erheblich mehr Energie als neuere und jeder Kühlschrank hat einen deutlich höheren Verbrauch, wenn er sehr kalt eingestellt ist.

Zur schnellen Abschätzung helfen die deutschen Durchschnittswerte pro Jahr und Haushalt ganz gut. Auch dabei handelt es sich allerdings nur um Richtwerte. Nicht enthalten sind beispielsweise ein paar Vorgänge, die viel Strom kosten: mit Strom heizen, Warmwasser erzeugen und Elektrogeräte und -Fahrzeuge laden.


Haushaltsgröße (in Personen) 1 2 3 4
Durchschnittlicher Verbrauch pro Jahr (kWh) 1450 2150 2600 2950

Als Faustregel für die Stromerzeugung gilt: Eine 600 W Solaranlage erzeugt ungefähr 600 kWh Strom im Jahr. Das bedeutet, die Anlage spart durchschnittlichen 1-Personen-Haushalten 41% der Stromkosten, 2-Personen-Haushalten 28%, 3-Personen-Haushalten 23% und 4-Personen-Haushalten 20%. Danach würden durchschnittliche 4-Personen-Haushalte mit einer jährlichen Stromrechnung von 750 Euro jedes Jahr 150 Euro Kosten sparen. Ein 600-Euro-Kraftwerk hätte sich nach 4 Jahren amortisiert.


Vorteile einer eigenen Solaranlage

Wahrscheinlich kennst Du schon die größten Vorteile eines eigenen Balkonkraftwerks? Hier sind sie noch einmal zusammengefasst:


  • Solarstrom spart Dir Geld.
  • Balkonkraftwerke amortisieren sich in wenigen Jahren.
  • Solarstrom ist ökologisch.
  • Balkonkraftwerke benötigen wenig Platz.
  • Balkonkraftwerke sind einfach zu montieren und anzuschließen.

Installation und Wartung von Solaranlagen

Die Installation eines Balkonkraftwerks ist einfach, wie schon oben erwähnt. Die Sets, die Du im hagebau-Onlineshop erhältst, enthalten üblicherweise alles, was nötig ist. Die Installation unterscheidet sich je nach Produkt geringfügig. Im Kern befestigst Du aber immer ein Gestell am Balkongeländer, bringst darauf die Solarpaneele an, verkabelst sie mit dem Wechselrichter und verbindest die fertige Anlage mit dem Stromnetz.

Balkonkraftwerke sind wartungsarm. Du solltest die Solarpaneele aber mehrfach im Jahr mit einem feuchten, weichen Tuch, Schwamm oder einer weichen Bürste reinigen. Als Reinigungsmittel reicht Leitungswasser meistens aus. Es sollte möglichst wenig Kalk enthalten. Falls Du noch ein zusätzliches Reinigungsmittel verwenden willst, nimm ein mildes oder gleich ein spezielles für Solarpaneele. Wenn die Anlage sauber ist, aber deutlicher weniger Strom erzeugt als sonst, ist eine fachkundige Wartung empfohlen. Die sollte auch ohne besonderen Anlass etwa alle zwei bis vier Jahre stattfinden.


Wie groß darf eine Solaranlage sein ohne Anmeldung?

Bisher lag die Grenze für Balkonkraftwerke bei 600 W. Doch 2024 werden neue Regierung in Kraft treten, die viele Vereinfachungen mitbringen: Nun dürfen Betreiber statt 600 W bis zu 800 W ins Stromnetz einspeisen. Die Anmeldung der Kraftwerke im Marktstammdatenregister wird viel einfacher, die Anmeldung beim Betreiber des öffentlichen Stromnetzes fällt weg. Stromzähler, die rückwärts laufen, sind zumindest vorübergehend zulässig, so dass Betreiber nicht gleich einen teuren bidirektionalen Zähler einbauen müssen. Wer ein Balkonkraftwerk hat, darf es nun auch offiziell über einen gängigen Schuko-Stecker anschließen. Zuletzt ändert sich noch der baurechtliche Status der Balkonkraftwerke, so dass Mieter sogar einen Anspruch darauf haben, diese Stromquellen zu installieren und zu betreiben.


Wie lange hält eine Solaranlage?

Dein Balkonkraftwerk kannst Du auf jeden Fall 15 Jahre lang betreiben. Meistens halten die Anlagen sogar 20 bis 30 Jahre – mit Ausnahme des Wechselrichters. Er ist das eigentliche Verschleißteil der Anlage: Einzelne seiner Bauteile können ermüden, also einfach so kaputt gehen. Ebenso kann Überspannung oder ein Blitzeinschlag den Wechselrichter zerstören. Seine Lebensdauer liegt durchschnittlich bei rund 10-15 Jahren.