Eine schematische Darstellung zeigt die Dachbegrünung eines Gartenhauses in zwei Hälften: links das bereits eingewachsene Gründach mit Pflanzen und Uhrensymbol für den Zeitverlauf, rechts das frisch bepflanzte Dach, das mit einem Gartenschlauch bewässert wird. Zwei Häkchen-Symbole markieren die korrekte Umsetzung. Im Vordergrund links liegen Substratsäcke, rechts Holzlatten und ein Cuttermesser. Links am Rand ist eine Anleitung mit drei bebilderten Schritten abgebildet

Dachbegrünung für das Gartenhaus Schritt für Schritt

Ein Gartenhaus mit einer attraktiven Dachbegrünung ist ein echter Blickfang und erfüllt eine ökologische Funktion. Du schaffst damit im Garten einen zusätzlichen Lebensraum für Tiere - gleichzeitig erhöht sich aber die Last für das Dach. Zudem gilt es in einigen Fällen, die Beplankung vor Feuchtigkeit zu schützen. In der Schritt-für-Schritt-Anleitung erfährst Du die wichtigsten Tipps, wie Du beim Bauen im Garten vorgehen musst.

Die Vorteile einer Dachbegrünung auf dem Gartenhaus

Die Dachbegrünung auf dem Gartenhaus bietet viele Vorteile. Folgende Gründe sprechen für sie:

  • Ausgleich von Temperaturschwankungen und Schutz der Dachhaut
  • Bessere Isolierung gegen Hitze und Kälte; ideal bei Verwendung einer Heizung im Gartenhaus
  • Lärmdämpfende Eigenschaften
  • Positiver Effekt für das Mikroklima im Garten; größere Artenvielfalt
  • Speicherung von Regenwasser im natürlichen Kreislauf
  • Luftverbesserung, gerade in der Stadt

Ein Gründach ist langlebig und somit eine langfristig lohnenswerte Investition im Garten. Von einer Lebensdauer von etwa 40 Jahren darfst Du ausgehen. Handelt es sich lediglich um ein nacktes Flachdach, so liegt die Lebenserwartung bei nur 15 bis 20 Jahren. Vor allem die Witterung lässt das Material schnell abnutzen. Die Dachbegrünung sorgt hier für einen intensiven Schutz. Zudem ist die Dachbegrünung im Garten in jedem Fall eine optische Aufwertung.

Mögliche Förderung

Da der ökologische Nutzen der Dachbegrünung im Garten allgemein anerkannt ist, fördern einige Gemeinden und Städte entsprechende Vorhaben. Hier ergeben sich zwei Möglichkeiten:

  • Dachbegrünungen als Ausgleichsmaßnahmen nach § 19 Bundesnaturschutzgesetz
  • Beteiligung an Herstellerkosten oder Förderung pro Quadratmeter

Intensiv- und Extensivbegrünung mit Pflanzen

Wählst Du die Intensivbegrünung mit Pflanzen, so entscheidest Du Dich für die aufwendigere Option. Für die Sträucher und Bäume ist eine Substratschicht mit einer gewissen Dicke erforderlich. Ein normales Dach kann dieses Gewicht mit vielen Pflanzen in der Regel nicht tragen.

Möglich ist aber auch die extensive Begrünung mit Pflanzen. Diese erfolgt mit Moosen, Kräutern und anderen Pflanzen wie Sedumpflanzen und erfordert eine dünnere Substratschicht mit einer Höhe von 6 bis 20 cm. Die extensive Variante ist auf den meisten Gartenhaus-Dächern realisierbar. Zudem gelten die entsprechenden Pflanzen als pflegeleicht.


Dach-Begrünung: Schritt-für-Schritt-Anleitung

Eine Dachbegrünung baust Du aus mehreren Schichten auf. Mit dieser Schritt-für-Schritt-Anleitung und den wichtigsten Experten-Tipps wird die Dachbegrünung auch auf Deinem Gartenhaus Realität:

Schritt 1: Wurzelschutzfolie auslegen

  • Ohne Wurzelschutzfolie entstehen Schäden
  • Zusätzliche Trennschicht zwischen Folie und Dachabdichtung

Ein dichtes Dach, das wurzelfeste Eigenschaften besitzt, ist Voraussetzung für die Dachbegrünung. Bitumenschweißbahnen finden sich auf vielen Dächern und sind feuchtigkeitsresistent, die Wurzeln brechen diese Bahnen aber schnell auf. Daher gilt es nun, eine Wurzelschutzfolie auszulegen. Diese basiert auf PVC, aus synthetischem Kautschuk oder auf PE. Lass einen gewissen Überstand der Folie überhängen.

Eine weitere Schicht ist als Trennschicht zwischen der Folie und der Dachabdichtung auszulegen. Hierfür eignet sich Polyestervlies. Bitumen und PVC dürfen nicht direkt aufeinanderliegen, da sie chemisch unverträglich sind.

Eine schematische Darstellung zeigt ein Gartenhaus mit teilweise abgedecktem Dach. Der linke Bereich (1) ist mit einer Wurzelschutzfolie ausgelegt, darunter ist eine Pflanze mit roten Wurzeln und einem Ausrufezeichen-Symbol abgebildet – als Warnung vor Schäden ohne Schutzfolie. Der rechte Dachbereich (2) ist noch unbehandelt. Ein Häkchen-Symbol kennzeichnet die korrekte Ausführung. Unten links ist ein roter Kreis mit einer weißen 1

Schritt 2: Wasser-Ablauf

  • Loch beim Wasser-Ablauf nicht vergessen
  • Rahmen bauen, um Verrutschen der Grünschicht zu vermeiden

Ein Gründach kann bis zu 50 bis 90 Prozent des Niederschlags eines Jahres absorbieren. Zisternen dienen als moderne Bewirtschaftungssysteme für Regenwasser und können dieses aufnehmen. Später ist die Verwendung als Brauchwasser möglich. Über dem Dachablauf schneidest Du eine kleine Öffnung in die Wurzelschutzfolie, damit das Wasser ablaufen kann.

Eine umlaufende Kantensicherung ist bei Schrägdächern sinnvoll. Diese errichtest Du mit Holzprofilen und Metallwinkeln. So schützt Du die Begrünung effektiv und verhinderst, dass diese verrutscht. Für den umlaufenden Wasserablauf sorgt eine Regenrinne.

Eine schematische Darstellung zeigt ein Gartenhaus mit vorbereitetem Dach für eine Dachbegrünung. Auf der linken Seite wird ein Holzrahmen angebracht, markiert mit einem Häkchen-Symbol. Rechts wird ein Cuttermesser angesetzt, jedoch mit einem X versehen, um auf das zu vermeidende Schneiden an dieser Stelle hinzuweisen. Im Vordergrund liegen Holzlatten und ein Entwässerungssystem ist zu sehen. Unten links ist ein roter Kreis mit einer weißen 2

Schritt 3: Zum Schutz Vliesbahnen auslegen

  • Nächste Lage: Vliesbahn

Auf der Folie für den Wurzelschutz legst Du Schutzvliesbahnen aus. Auch hier sollten die Ränder überstehen. Plane lieber 10 cm ein und denke wieder an die Öffnung für den Dachablauf.

Eine schematische Darstellung zeigt ein Gartenhaus mit grünem Vlies auf dem Dach als Schutzschicht für die Dachbegrünung. Links ist ein 10 cm großer Überstand markiert, daneben ein Häkchen-Symbol. Rechts oben befindet sich ein Cuttermesser mit einem Häkchen-Symbol für den korrekten Einsatz an dieser Stelle. Ein kleines rotes X kennzeichnet die Position für die Öffnung des Dachablaufs. Unten links ist ein roter Kreis mit einer weißen 3

Schritt 4: Drainageplatten verlegen

  • Nächste Lage: Drainageplatten

Nun folgt eine Schicht aus Festkörper-Drainageplatten. Die Platten müssen seitlich überlappen und es muss wieder an eine Öffnung für den Dachablauf gedacht werden.

Eine schematische Darstellung zeigt ein Gartenhaus mit verlegten weißen Drainageplatten auf dem Dach als nächste Schicht der Dachbegrünung. Die Platten sind lückenlos verlegt und an den Rändern passend zugeschnitten, markiert durch ein Häkchen-Symbol links. Rechts oben ist ein Cuttermesser mit Häkchen-Symbol für den richtigen Zuschnitt dargestellt. Ein kleines rotes X markiert die vorgesehene Öffnung für den Dachablauf. Unten links ist ein roter Kreis mit einer weißen 4

Schritt 5: Filtervlies auslegen und Kontrollschacht einbauen

  • Nächste Lage: Filtervlies

Jetzt erfolgt das Verlegen der Filtervliesbahnen. Auch hier gilt es, auf einen Überstand von 10 cm zu achten. Nach dem Einschneiden der Öffnung für den Ablauf setzt Du den Kontrollschacht.

Eine schematische Darstellung zeigt ein Gartenhaus mit weißem Filtervlies als oberste Schicht auf dem Dach. Am linken Dachrand ist ein Überstand von 10 cm markiert inklusive Häkchen-Symbol. Rechts oben befindet sich ein eingebauter Kontrollschacht, ebenfalls mit einem Häkchen-Symbol versehen. Unten links ist ein roter Kreis mit einer weißen 5

Schritt 6: Substrat für die Dachbegrünung verteilen

  • 3 Säcke Subtrat pro Quadratmeter

Nun kannst Du mit dem Verteilen des Substrats auf dem Dach beginnen. Es sollte am Ende sechs bis acht Zentimeter hoch sein. Plane drei Säcke Substrat pro Quadratmeter Fläche ein. Knapp über der Substratschicht musst Du das überstehende Filtervlies abschneiden.

Eine schematische Darstellung zeigt ein Gartenhaus mit weißem Filtervlies auf dem Dach, auf dem Substrat für die Dachbegrünung verteilt wird. Links ist ein Bereich bereits mit einer 6–8 cm hohen Substratschicht bedeckt. Ein Cutter liegt bereit zum Zuschneiden. Rechts sind drei Säcke Substrat abgebildet mit dem Hinweis „3 Säcke pro Quadratmeter“. Zwei Häkchen-Symbole bestätigen die korrekte Ausführung. Unten links ist ein roter Kreis mit einer weißen 6

Schritt 7: Sedumsprossen streuen

  • 80g pro Sedumsprossen pro Quadratmeter

Für eine extensive Begrünung des Dachs streust Du nun Sedumsprossen aus. Hierbei handelt es sich um die Triebe der Sedumpflanzen. 80 g pro Quadratmeter sollte die Pflanzendichte auf dem Dach betragen. Erst streust Du die Samen aus und verteilst dann das Saatgut, das mit feinem Sand vermischt werden sollte. Die Sedumpflanzen eignen sich hervorragend für die Dachbegrünung, da sie wenig anspruchsvoll sind und auch Trockenphasen gut überstehen.

Eine schematische Darstellung zeigt ein begrüntes Gartenhausdach mit gleichmäßig ausgestreuten Sedumsprossen. Auf der rechten Seite befindet sich ein Haufen mit Saatgut und der Hinweis „80 g pro Quadratmeter“. Zwei Häkchen-Symbole markieren die korrekt ausgeführte Aussaat. Unten links ist ein roter Kreis mit einer weißen 7

Schritt 8: Dachbegrünung wässern

  • Ausgiebig bewässern

Wichtig ist, dass nun eine erste ausgiebige Bewässerung erfolgt. Überschüssiges Wasser fließt über den Dachablauf ab.

Bis zu zwei Jahre musst Du warten, um die Dachbegrünung in ihrer ganzen Pracht erleben zu können. Kombinierst Du Deine Dachbegrünung nun noch mit einer Photovoltaikanlage, bist Du hinsichtlich der Stromversorgung autark.

Lies in diesen Ratgebern weiter, wenn Du wissen möchtest, wie die perfekte Dämmung für das Gartenhaus aussieht.

Eine schematische Darstellung zeigt ein Gartenhaus mit zwei Entwicklungsstadien der Dachbegrünung: rechts wird das frisch bepflanzte Dach mit einem Gartenschlauch bewässert, links ist das vollständig eingewachsene Gründach nach ca. 2 Jahren dargestellt. Zwei Häkchen-Symbole und ein Uhrensymbol markieren die korrekte Bewässerung und den natürlichen Zeitverlauf. Unten links ist ein roter Kreis mit einer weißen 8