Garten optimal planen – so geht es richtig

Einen Garten anzulegen, kann teuer sein. Insbesondere dann, wenn Du Arbeiten von Fachfirmen ausführen lassen willst oder musst. Auch Material für Gartenwege, Pflanzen oder Gartenmöbel kann die Haushaltskasse belasten. Eine grobe Budgetplanung sollte daher am Anfang jeder Gartenplanung stehen.

Die örtlichen Gegebenheiten bestimmen oft wesentlich die mögliche Gestaltung bzw. Nutzung des Gartens. So ist zum Beispiel eine schattige Gartenfläche im Hinterhof nicht gut für sonnenliebende Zierpflanzen oder Gemüsesorten geeignet. Große Bäume auf Nachbargrundstücken können den Garten ebenfalls so stark beschatten, dass in diesem eher schattenliebende Pflanzen angepflanzt werden sollten. Windige Lagen erfordern eventuell einen Windschutz, um das Mikroklima des Gartens zu verbessern. Große Hauswände mit südlicher Ausrichtung speichern die Sonnenwärme und ermöglichen so in ihrer Nähe teilweise den Anbau von besonders kälteempfindlichen Obstsorten. Dies gilt ebenfalls für Südhänge.
Mit dem Bau einer Gartenmauer kannst Du das Mikroklima im Garten ebenfalls verbessern. Außerdem bildet die Mauer eine optisch schöne Begrenzung des Gartens. Wie ein Garten zu planen ist, hängt natürlich auch von der zur Verfügung stehenden Gartenfläche ab. So kannst Du unter anderem kleine Gärten effektiv nutzen wenn Du beim Anlegen des Gartens zum Beispiel auf Hochbeete oder Terrassenbeete setzt.

Generell lässt sich fast jeder Gartenboden entsprechend den Ansprüchen der gewünschten Bepflanzung aufbereiten. Dies kann aber im Einzelfall mit einem sehr hohen Aufwand verbunden sein. So kann zum Beispiel bei schweren Lehmböden ein kompletter Austausch nötig sein, wenn Du auf diesem Rhododendren oder Azaleen (lieben leichte, saure Böden) anpflanzen willst. An verkehrsreichen Straßen werden oft verstärkt Schadstoffe über die Luft in den Garten eingetragen, was diesen für den Anbau von Obst und Gemüse eher ungeeignet macht.
In der Nähe ehemaliger Industriestandorte oder in erzreichen Gegenden können die Böden stark mit gesundheitsschädlichen Stoffen wie Schwermetallen belastet sein, was den Anbau von Obst und Gemüse ebenfalls nicht empfehlenswert macht.

Wie möchtest Du Deinen Garten nutzen? Soll dieser ein reiner Ziergarten sein? Möchtest Du im Garten vielleicht ausschließlich Gemüse, Kräuter und Obst anbauen? Bevor Du Deinen Garten planst, solltest Du Dir über diese Fragen Klarheit verschaffen. So benötigt zum Beispiel ein reiner Nutzgarten für Gemüse eine völlig andere Aufteilung als ein Ziergarten. Möchtest Du Deinen Garten ebenfalls als kleine, private Liegewiese oder Spielplatz für Deine Kinder nutzen, erfordert dies wiederum eine andere Gartengestaltung. So dürfen zum Beispiel in einem Garten, der für Kleinkinder zugänglich ist, keinerlei Giftpflanzen wie Tollkirschen, Fingerhut oder Maiglöckchen angepflanzt werden. Vielfach bietet sich für die Gartengestaltung aber eine Mischform der verschiedenen Gartentypen an. So lässt sich zum Beispiel ein kleiner Gemüsegarten mit einer optisch ansprechenden Beetbegrenzung gut in einen Ziergarten integrieren. Bei der Wahl des grundsätzlichen Gartentyps kannst Du Dich ebenso für etwas ausgefallenere Varianten wie einen Feng-Shui-Garten oder asiatischen Garten entscheiden. Bei großen Gartenflächen kannst Du auch einzelne Bereiche für diese exotischen Gartenvarianten vorsehen.

Wenn Du einen Garten anlegen willst, solltest Du das Verhältnis zu Deinen Nachbarn und die von Dir gewünschte Privatsphäre beachten. So machen neugierige Nachbarn einen Sichtschutz empfehlenswert, wenn Du gemütliche Stunden auf der Gartenliege genießen möchtest. Andererseits können hohe Sichtschutz- und Gartenzäune in der Nachbarschaft aber für Konflikte sorgen. Ein kollegiales Gespräch unter Gartenbesitzern kann diese Konflikte oft im Vorfeld der Gartenplanung entschärfen.

Für die meisten Gärten bietet es sich an, diese in unterschiedliche Bereiche bzw. Funktionsbereich zu untergliedern. So stellen zum Beispiel Terrasse, Sitzecke, Rasenflächen, Beete und Flächen für Sträucher und Bäume unterschiedliche Bereiche dar, die charakteristisch für die Grundaufteilung des Gartens sind. Neben der Optik solltest Du bei der Festlegung der Funktionsbereiche aber auch auf ganz praktische Punkte achten. So empfiehlt es sich, die Terrasse in der Nähe einer Eingangstür zum Haus oder der Wohnung zu bauen. Möchtest Du einen Kräutergarten anlegen, sollte dieser möglichst nicht allzu weit von der Küche entfernt liegen. Wie Du einen Garten planen solltest, hängt ebenfalls von der zu erwartenden Sonneneinstrahlung ab. So bietet sich ein durch nahe Hauswände beschatteter Bereich eher zum Anlegen einer Rasenfläche als zum Anbau von Gemüse an. Sehr sonnige Bereiche sind dagegen zum Beispiel gut für Beerenobst, Tomaten, Mirabellen oder Pfirsiche geeignet.

Gartenwege haben neben ihrer praktischen auch eine optische bzw. gestalterische Funktion. So lässt sich ein Garten mit Gartenwegen in optisch voneinander abgegrenzte Bereiche aufteilen. In Nutzgärten solltest Du Gartenwege so anlegen, dass alle Bereiche der Beete von den Wegen bequem erreicht werden können. Für Gartenwege stehen die unterschiedlichsten Materialien wie Kies, Pflastersteine oder Granitplatten zu Verfügung. Kieswege sind sehr einfach anzulegen, haben aber den Nachteil, dass Sie ohne regelmäßiges Harken leicht von Unkraut durchwachsen werden.

Wünschst Du in Deinem Garten Wasserhähne oder eine Beleuchtung, solltest Du die Lage von Wasser- und Elektroleitungen bereits berücksichtigen, wenn Du den Garten planst. Verlege die Leitungen möglichst, bevor Du den Garten abschließend anlegst. So musst Du später keine Gräben durch Beete oder Rasenflächen ziehen. Mit einem extra Außenwasserzähler für die Gartenbewässerung lassen sich übrigens Kosten sparen, da Du für Bewässerungswasser keine Abwassergebühren zahlen musst. Diese werden sonst von vielen Städten und Kommunen anhand der verbrauchten Gesamtwassermenge berechnet.

Möchtest Du in Deinem Garten vielleicht einen Steingarten anlegen oder einen Hang bauen? Ein Steingarten bringt mit einer schönen Bepflanzung eine besondere optische Note in den Garten und bietet zudem Unterschlupf für kleine Gartenbewohner wie Eidechsen. Ein Hang eignet sich bei südlicher Ausrichtung für wärmeliebende Pflanzen und Obstsorten. Zudem lockert ein Hang den Garten optisch auf und bringt Tiefe in den Garten. Stilsichere Hingucker wie Blumenkästen in weiß und schwarz oder tollen anderen Farben eignen sich ebenso für die Ausgestaltung des Gartens. Mit Dekorationsgegenständen wie Gartenzwergen, steinernen Springbrunnen oder kleinen Windmühlen kannst Du Deinem Garten eine persönliche Note verleihen.

Die Auswahl der Bepflanzung ist für die meisten Gartenfreunde sicherlich die Kür beim Planen des Gartens. Grundsätzlich hängt die Auswahl der Bepflanzung natürlich zu einem Großteil von Deinem persönlichen Geschmack ab. Allerdings macht es keinen Sinn, einen Garten zu planen, ohne die Ansprüche der gewünschten Pflanzen zu berücksichtigen. So lieben zum Beispiel viele Zierpflanzen nährstoff- und humusreiche Böden mit neutralem bis leicht saurem Boden-pH-Wert, während zum Beispiel Rhododendren eher saure Böden schätzen. Auf leicht lehmigen Böden gedeihen viele Obstbäume besonders gut. Typische Pflanzen eines Steingartens wie Felsenblümchen oder Blaukissen bevorzugen einen mageren, nährstoffarmen Boden. Welche Ansprüche Pflanzen an die Bodenbeschaffenheit und andere Standortbedingungen Pflanzen haben, kannst Du in Gartenratgebern nachlesen. Das Fachpersonal in den Gartenabteilungen von Baumärkten kann Dir zu diesem Thema ebenfalls kompetente Auskünfte geben. Bei der Auswahl der Bepflanzung solltest Du auch die unterschiedlichen Wuchshöhen beachten. So behindern zum Beispiel hohe Sträucher um die Terrasse die Sicht in den Garten, während dieser Effekt als Sichtschutz an der Grundstücksgrenze durchaus erwünscht sein kann. Bei der Bepflanzung Deines Gartens solltest Du ebenso die unterschiedlichen Blühzeiten der Pflanzen beachten. So können Frühblüher wie Forsythien bereits kurz nach dem Ende der Frostperiode schöne Farbakzente im Garten setzen. Blühende Fliederbüsche leiten den Frühling ein und verströmen im Garten zudem einen sehr angenehmen Duft. Die Blüten von Sonnenblumen, Cosmea und Wicken erfreuen den Gartenbesitzer im Hochsommer.

Einen ökologisch wertvollen Garten zu planen, kann einen wichtigen Beitrag zur Erhaltung der Artenvielfalt leisten. Sterile, perfekt von jeglichem Laub befreite Zier- und Nutzgärten bieten kaum eine Lebensgrundlage für Vögel, Insekten, Amphibien und Säugetiere wie den immer seltener werdenden Igel. Mit Insektenhotel, Igelhaus, Steinhaufen, dichten Hecken oder einem Naturrasenbereich kannst Du Deinen Garten schon ohne großen Aufwand ökologisch aufwerten. Viele Insekten und Vögel sind außerdem auf heimische Wildblumen als Nahrungsquelle angewiesen. Im Handel sind diverse Wildblumenmischungen erhältlich, die keine hohen Ansprüche an die Bodenqualität stellen und Dich außerdem mit schönen Blüten erfreuen. Auch die Gartenpflege ist ein wichtiger Einflussfaktor auf die Artenvielfalt im Garten. So freuen sich Igel über größere Laubhaufen. Eine Laubschicht unter Sträuchern ist Lebensraum für viele Insekten und wichtige Bodenmikroorganismen.