Eine schematische Darstellung zeigt die Vorbereitung zum Bohren. Zwei Personen prüfen die Wand per Klopftest und mit einem Leitungssuchgerät, um Strom- oder Wasserleitungen zu vermeiden. Eine Anleitung mit drei Schritten liegt bereit. Verschiedene Bohrmaschinen, Schrauben, Dübel, Maßband und Klebeband sind ebenfalls zu sehen. Ein Fragezeichen-Symbol trennt die Prüfentscheidung für unterschiedliche Wandtypen

Richtig Bohren: Anleitung und Beachtenswertes

Sie möchten herausfinden, wie die Profis einen Bohrvorgang durchführen? In unserer Schritt-für-Schritt-Anleitung erfahren Sie, warum richtiges Bohren auch bei Ihnen mühelos aussehen kann.

Schritt 1: Bohrloch einzeichnen

  • Bohrstelle markieren
  • Wand auf Wasser- und Stromleitungen überprüfen

Bevor Sie mit dem Bohren beginnen, sollten Sie die gewünschte Bohrstelle markieren und die Wand auf Wasser- und Stromleitungen überprüfen. Für die Markierung benutzen Sie einen Bleistift, dank dem Sie die gewünschte Stelle mit einem Kreuz kennzeichnen können. Damit wissen Sie während der Arbeit, wo Sie den Bohrer aufsetzen müssen. Seien Sie vorsichtig bei vertikalen und waagerechten Linien, die durch die Steckdosen laufen. An diesen Stellen können sich die Installationszonen für die Stromleitungen befinden. Ebenfalls zu beachten sind: die Stromnetze unterhalb der Decke, Verbindungen direkt über den Fußleisten und die Leitungen beim Türrahmen. Sie sollten, um sicherzugehen, stets den Installationsplan der Handwerker vorliegen haben. Hier finden Sie alle Leitungen genau eingezeichnet. Auch ein Leitungssucher bietet sich an; mit ihm können Sie die Leitungen zuverlässig aufspüren.

Eine schematische Darstellung zeigt die Vorbereitung der Bodenplatte für den Bau einer Hundehütte. Links lehnen mehrere Holzplatten aneinander. Auf dem Boden liegt eine zugeschnittene Platte, in die mit einem Akkuschrauber Löcher gebohrt werden. Eine Holzleimflasche ist für die Verbindung der Elemente bereitgestellt. Rechts steht eine Tischkreissäge, aus der Holzspäne fliegen. Unten links ist ein roter Kreis mit einer weißen 1

Schritt 2: Passenden Aufsatz für das Wandmaterial auswählen

  • Wandmaterial anhand des Klangs bewerten
  • Geeigneten Aufsatz wählen

Den geeigneten Aufsatz und den passenden Bohrer sollten Sie sorgfältig auswählen. Dazu klopfen Sie zuerst gegen die Wand; achten Sie darauf, ob sich der Klang hohl oder dumpf anhört. Bei einem hohlen Klang können Sie von einem leicht zu bohrenden Material – beispielsweise Gipskarton – ausgehen. Der Klang war dumpf? Dann handelt es sich vermutlich um eine Massivwand wie Naturstein oder Beton. Hier greifen Sie zur Schlagbohrmaschine, bei Gipskarton oder Holz genügt eine einfache Bohrmaschine ohne Schlagbohrfunktion. Auch der Aufsatz sollte zum Material passen, für Holz eignet sich zum Beispiel ein Holzbohrer. Das Gleiche gilt für die Dübel. Jetzt brauchen Sie nur noch einen Aufsatz mit dem passenden Durchmesser, damit Sie mit den Vorbereitungen fortfahren können.

Eine schematische Darstellung zeigt den Vergleich zweier Wandmaterialien zum Bohren. Links wird auf eine weiche Putz- oder Gipswand geklopft, rechts auf Mauerwerk. Links kommt eine normale Bohrmaschine ohne Schlag zum Einsatz, rechts eine Schlagbohrmaschine mit passendem Aufsatz. Schrauben und Dübel liegen bereit, ein Fragezeichen markiert die Entscheidung zwischen den Optionen. Unten links ist ein roter Kreis mit einer weißen 2

Schritt 3: Markierung der Bohrlochtiefe

  • Bohrtiefe mit einem Klebeband auf dem Bohrer markieren

Die Bohrtiefe müssen Sie ebenfalls einzeichnen. Hier hilft Ihnen ein Klebeband, mit dem Sie die geplante Stelle auf dem Bohrer markieren. Messen Sie mithilfe eines Maßbands, an welcher Stelle Sie den Bohrer mit dem Klebeband umwickeln müssen, um später die gewünschte Tiefe zu erreichen. Mit dieser Vorbereitung können Sie sich auf das eigentliche Bohren konzentrieren; Sie müssen nicht beachten, wie viele Zentimeter Bohrtiefe Sie noch benötigen. Die Farbe des Klebebands sollte sich von der Wand unterscheiden, damit Sie es gut erkennen können. Bei einer weißen Wand empfiehlt sich beispielsweise kein weißes Klebeband.

Eine schematische Darstellung zeigt, wie die gewünschte Bohrtiefe an einem Bohrer markiert wird. Mit einem Maßband wird die Tiefe gemessen, anschließend wird dunkles, reißfestes Klebeband als Tiefenmarkierung um den Bohrer gewickelt. Ein Häkchensymbol markiert die korrekte Ausführung, ein X-Symbol verweist auf ungeeignetes, helles Klebeband. Unten links ist ein roter Kreis mit einer weißen 3

Schritt 4: Einen sicheren Stand einnehmen

  • Frontal zur Wand und breitbeinig aufstellen

Um Ihre Sicherheit nicht zu gefährden, sollten Sie einen festen Stand einnehmen. Stellen Sie sich frontal zur Wand auf und gehen Sie einen Ausfallschritt nach vorne. Stehen Sie dazu leicht breitbeinig, um die Stabilität zu erhöhen. Wenn Sie Rechtshänder sind, machen Sie den Ausfallschritt mit dem linken Bein, Linkshänder gehen umgekehrt vor.

Wenn Sie die Arbeit auf einer Leiter ausführen müssen, sollten Sie weitere Sicherheitsvorkehrungen treffen. Bitten Sie deshalb eine weitere Person, die Leiter während des Bohrens für Sie festzuhalten.

Eine schematische Darstellung zeigt zwei empfohlene Möglichkeiten für einen sicheren Stand beim Bohren. Links nimmt eine einzelne Person einen Ausfallschritt zur Wand hin ein, mit leicht gespreizten Beinen für mehr Stabilität. Rechts arbeitet eine zweite Person auf einer Leiter, während eine helfende Person die Leiter sichert. Ein Häkchensymbol markiert beide Varianten als korrekt. Unten links ist ein roter Kreis mit einer weißen 4

Schritt 5: Das Loch bohren

  • Bohrmaschine im rechten Winkel zur Wand aufsetzen
  • Maschine auf "Drehbohren" stellen
  • Bis zur Markierung bohren

Sie können endlich mit der Arbeit beginnen und das Loch bohren. Die Bohrmaschine setzen Sie dazu, während Sie die Markierung beachten, im rechten Winkel zur Wand auf. Wahlweise können Sie eine Folie auf den Boden auslegen, um den entstehenden Bohrstaub nicht auf den Teppich gelangen zu lassen. Stellen Sie Ihre Maschine auf „Drehbohren“; beginnen Sie mit einer angemessenen Geschwindigkeit. Wichtig: Bohren Sie gleichmäßig und ohne übermäßigen Druck. Handelt es sich um eine Massivwand? Falls ja, müssen Sie – nachdem Sie den Putz durchdrungen haben – die Schlagbohrfunktion einstellen, um tiefer in das Gestein vordringen zu können. Bohren Sie, bis die Markierung auf Ihrem Bohrer erreicht ist. Stellen Sie die Maschine ab und ziehen Sie den Bohrer vorsichtig aus der Wand.

Eine schematische Darstellung zeigt, wie mit einer Schlagbohrmaschine ein Loch in eine gemauerte Wand gebohrt wird. Der Bohrer wird exakt im 90°-Winkel zur Wand geführt. Ein Häkchensymbol bestätigt die korrekte Ausführung. Unterhalb des Bohrlochs liegt eine aufgeklappte Staubschutzhilfe, um herausfallenden Bohrstaub aufzufangen. Unten links ist ein roter Kreis mit einer weißen 5

Schritt 6: Reinigung des Bohrlochs

  • Bohrloch und ggf. Boden von Staub befreien

Beim Bohren bildet sich immer eine Menge Bohrstaub. Daher sollten Sie nach dem Bohrvorgang das entstandene Loch gründlich reinigen und von Staub befreien. Nur so findet der Dübel hinterher gründlichen Halt, und die Schraube kommt Ihnen später nicht wieder entgegen. Greifen Sie zu einer kleinen Bürste oder zu einem Staubsauger und entfernen Sie alle Rückstände, die sich noch im Loch befinden. Bei dieser Gelegenheit können Sie auch den Boden reinigen, falls sich hier ebenfalls Bohrstaub angesammelt hat.

Eine schematische Darstellung zeigt das Reinigen eines gebohrten Lochs in einer gemauerten Wand. Ein Staubsauger saugt den Bohrstaub direkt am Loch ab. Alternativ ist ein Handpinsel dargestellt, um Bohrmehl auszubürsten. Ein Fragezeichensymbol verweist auf die Wahl des Werkzeugs, ein Ausrufezeichen auf die Reinigung des Fußbodens, falls nötig. Unten links ist ein roter Kreis mit einer weißen 6

Schritt 7: Bohrloch nachbessern

  • Richtige Größe des Lochs überprüfen
  • Bohrvorgang bei Bedarf wiederholen oder Loch mit Spachtelmasse verkleinern

In einigen Fällen gelingt Ihnen richtiges Bohren nicht gleich beim ersten Versuch. Sie wollen überprüfen, ob das Loch bereits die richtige Größe und Tiefe besitzt? Dazu sollten Sie den vorgesehenen Dübel in das Loch drücken. Falls das Loch zu klein sein sollte, wiederholen Sie den Bohrvorgang mit einem Bohrer, der einen größeren Durchmesser aufweist. Schwieriger lässt sich die Situation beheben, wenn das Loch zu groß ist. In diesem Fall müssen Sie etwas Spachtelmasse in das Loch geben und es wieder verkleinern. Füllen Sie das Loch mit der Spachtelmasse und drücken Sie sofort den Dübel hinein. Ziehen Sie die überschüssige Spachtelmasse ab und warten Sie, bis der Füllstoff gründlich getrocknet ist. Das dauert meistens zwei Stunden. Wenn Sie größere Löcher bohren müssen, so können Sie auch mit den Maschinen beginnen, die unter der empfohlenen Durchmesser-Größe arbeiten. Mit dieser Technik können Sie sich langsam und ohne Spachtelmasse zum gewünschten Durchmesser vorarbeiten.

Mit unserer praktischen Schritt-für-Schritt-Anleitung können Sie nun richtig bohren. Sie wissen noch nicht, für welches Projekt Sie welche Bohrmaschine einsetzen sollten?

Eine schematische Darstellung zeigt die Kontrolle der Bohrlochtiefe und -größe. Oben links wird ein Dübel korrekt eingesetzt. Darunter sitzt ein Dübel zu locker im zu großen Loch – ein trauriges Gesicht und ein falsch gesetzter Dübel symbolisieren den Fehler. Rechts wird gezeigt, wie mit Spachtelmasse und Spachtel das Loch verkleinert werden kann. Eine Tube Montagekleber und ein Uhrsymbol weisen auf Trocknungszeit hin. Unten links ist ein roter Kreis mit einer weißen 7