Richtig tapezieren – so gehen erfahrene Profis vor

Wenn es an das Tapezieren geht, legt der Heimwerker gerne selbst Hand an. Gerade das Tapezieren der Decke erfordert jedoch ein wenig Geschick. Die folgende Anleitung verrät, wie Du beim Tapezieren vorgehst.

Inhaltsverzeichnis

1. Materialliste
2. Werkzeugliste
3. Wände tapezieren
4. Tapete auswählen & Menge festlegen
5. Wände vorbereiten
6. Kleister und Tapeten vorbereiten
7. Erste Bahn tapezieren
8. Zimmer bahnweise tapezieren
9. Ecken tapezieren

1. Decke tapezieren
2. Kleister auftragen
3. Andrücken der ersten Tapete
4. Aufbringen der restlichen Bahnen

Liste benötigter Werkzeuge für das Tapezieren

Bevor es an das Tapezieren geht, lege folgende Werkzeuge bereit:

• Gummiwalze
• Zollstock
• Tapetenbürste
• Quast
• Nahtroller
• Papierschere
• Bleistift
• Tapezierlineal
• Eimer
• Tapetenmesser
• Kleistergerät
• Lot
• Tapeziertisch

Diese Materialien benötigst Du für das Tapezieren Deiner Wände und Decken:

• Tapete
• Tapetenkleister oder einen Spezialkleister
• Haftgrund

Wände tapezieren

Liegen Deine Werkzeuge und Utensilien bereit, kann es an die Arbeit gehen. Damit das Tapezieren der Wände gelingt, gilt es einige vorbereitende Schritte zu beachten.

Schritt 1: Tapete auswählen und Menge festlegen

• Ausmessen und passende Anzahl Rollen kaufen

Bevor Du mit dem Tapezieren beginnst, wählst Du eine passende Tapete aus und bestimmst die Rollenanzahl. Tapeten richten sich in der Regel nach einer bestimmten Norm und weisen eine Länge von 10,05 m und eine Breite von 53 cm auf. Eine Raufaser-Rolle umfasst 15 m Tapete. Im Handel sind jedoch auch Spezialtapeten mit abweichenden Maßen erhältlich wie etwa die Grastapeten und die Glasfasertapeten. Besonders hochwertige Tapeten aus Seide oder Leder können ebenfalls abweichende Maße aufweisen. Da der Markt so viele unterschiedliche Tapeten bereithält, solltest Du ein wenig Zeit in die Auswahl investieren. In der folgenden Tabelle findest Du alle wichtigen Angaben, um die passende Rollenanzahl für Deine Raumhöhe zu finden:

Raumumfang in Metern

Wie viel Kleister Du für das Tapezieren benötigst, findest Du in den Verpackungsangaben der jeweiligen Tapete. Handelt es sich um eine schwere Tapete etwa aus Vinyl oder Raufaser, benötigst Du einen Spezialkleister.

Schritt 2: Wände vorbereiten

• Sauber, trocken und glatt

Damit die Tapeten an der Wand halten, gilt es, die Oberfläche sauber, trocken und glatt zu halten. Ist die Wand uneben, musst Du die betroffenen Stellen abschleifen und Löcher mit einem geeigneten Füllstoff ausbessern. Haftgrund trägst Du auf, wenn der Untergrund stark saugt. Das ist zum Beispiel bei neu aufgetragenem Putz oder Gipskartonplatten der Fall.

Schritt 3: Kleister und Tapeten vorbereiten

• Länge der Bahn = Raumhöhe + 10 cm
• Tapeten mit Muster können größere Überhänge benötigen
• Bahn vorsichtig zusammenlegen

Jetzt kannst Du bereits den Kleister anrühren. Richte Dich hierbei einfach nach den Angaben auf der Verpackung. Während der Kleister aufquillt, schneidest Du die Tapeten zurecht. Die Länge einer Bahn entspricht der Raumhöhe plus 10 cm Überstand. Weist die Tapete große Muster auf, kann ein größerer Überstand notwendig sein. Passt die Länge, schneide anhand dieser Musterbahn die weiteren Bahnen zurecht. Den fertig aufgequollenen Kleister gibst Du jetzt auf die Tapeten. In einigen Fällen musst Du eine Einweichzeit einhalten, bevor Du die Tapeten auf die Wand bringst. Auf der Rollenverpackung findest Du entsprechende Hinweise hierzu. Die Enden der Tapete legst Du zu einem Drittel bzw. zu zwei Dritteln nach innen. Dann kannst Du die Bahn hälftig zusammenklappen. Scharfe Knicke gilt es, zu vermeiden.

Schritt 4: Die erste Bahn tapezieren

• An einem Fenster beginnen
• Überstände abschneiden
• Mit Tapezierbürste und Kantenroller nachbearbeiten

Kleb jetzt die erste Bahn an die Wand. Die Arbeit solltest Du an einem Fenster beginnen und dann tapezierst Du vom Fenster weg. Pass die Tapete an die Decke und das Fenster an und öffne dazu den kleineren Umschlag. Drück die Tapete leicht an der Wand an. Nun kannst Du auch den unteren Umschlag öffnen und die Tapete dort ebenfalls andrücken. Greif zu einem Lot und überprüfe, ob die Bahn auch wirklich gerade auf der Wand aufliegt. Überstände schneidest Du ab. Jetzt kannst Du eine Gummiwalze oder eine Tapezierbürste zur Hand nehmen und damit über die Bahn fahren. Kanten arbeitest Du mit dem Kantenroller nach.

Schritt 5: Zimmer bahnweise tapezieren

• Kante an Kante ansetzen
• Genau auf das Muster achten

Hast Du die erste Bahn gerade an die Wand gebracht, fällt die Ausrichtung der weiteren Bahnen umso leichter. Orientiere Dich einfach an der Kante der ersten Bahn. Das setzt natürlich voraus, dass die erste Bahn lotrecht aufgebracht wurde. Die Bahnen klebst Du nun Kante an Kante aneinander. Weist die Tapete ein Muster auf, müssen die Teile des Musters genau aufeinandertreffen.

Schritt 6: Ecken tapezieren

• 1 - 2 cm Überhang

Miss die letzte Bahn aus und addier ca. 1 bis 2 cm in der Breite hinzu. Bring nun die letzte Tapetenbahn an und drück diese in die Ecke. Wichtig ist, dass Du beim Andrücken darauf achtest, dass die Tapete zwar fest genug hineingedrückt wird, aber auch nicht reißt – hier ist also etwas Fingerspitzengefühl gefragt. Den Überstand drückst Du anschließend an der nächsten Wand an. Die nächste Bahn setzt Du dann in einer lotrechten Ausrichtung in der Ecke an, sodass je ein kleines Stück der beiden Bahnen überlappt – und tapezierst wie oben beschrieben weiter.

Beim Tapezieren einer Außenecke gehst Du so ähnlich wie bei Innenecken vor. Du gibst jetzt aber 2 bis 3 cm in der Breite der letzten Bahn hinzu. Um zu vermeiden, dass sich die Tapete an der Überlappung löst, arbeite am besten mit Kleister und Pinsel nach – und drück das Stück entlang der Kante mit einem Nahtroller fest an.

Decke tapezieren

Das Tapezieren der Decke gelingt ebenso einfach wie das Tapezieren der Wände, wenn Du einige wenige Tipps berücksichtigst. Anfänger sollten für diese Arbeit eine Vliestapete wählen. Diese Tapeten müssen nicht einweichen, sind dimensionsstabil ausgeführt und Du kannst den Kleister einfach auf die Decke streichen. Gerade Letzteres erleichtert die Arbeit erheblich.

Schritt 1: Kleister auftragen

• Kleister auf die Decke auftragen
• Überstände von 10 cm einplanen

Greif zu einer Malerrolle und gib den Kleister satt auf die Decke. Plane Überstände von 10 cm ein. Da sich der Kleister auf der Decke und nicht auf der Tapete befindet, fällt die Arbeit mit der Tapete über Kopf recht leicht.

Schritt 2: Andrücken der ersten Tapete

• Tapetenbürste nutzen
• Überstände abschneiden

Kleb nun die erste Tapetenbahn an die Decke. Zu jeder Wand sollte sich ein kleiner Überstand ergeben. Drück die Tapete vorsichtig an. Das Tapezieren erfolgt am besten mit einer Tapetenbürste. Hast Du die Bahn korrekt ausgerichtet, kannst Du die Überstände abschneiden.

Schritt 3: Aufbringen der restlichen Bahnen

• Kante an Kante ansetzen

Bei der Arbeit an der Decke gilt ebenso wie für die Arbeit an den Wänden: Ist die erste Bahn erst einmal gerade angebracht, fallen die weiteren Bahnen leicht. Kleb jetzt die restlichen Bahnen Kante an Kante aneinander, bis die Decke vollständig abgedeckt ist.