Insektenhotels
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Insekten sind die artenreichste Klasse der Tiere. Biologen schätzen, dass es gut eine Million Insektenarten gibt, sie vermuten aber auch, dass noch längst nicht alle entdeckt sind. Insekten finden sich auf oder in der Nähe von Böden sowie auf und in Pflanzen. Zu den Insekten gehören gleichermaßen Bienen und Wespen als auch Schmetterlinge, Schaben und Läuse. Wir haben eine sehr menschliche Perspektive auf Insekten. Manche gelten uns als Schädlinge, andere als nützlich, weil sie bestäuben, Pflanzenreste oder Totholz verwerten und Nahrung für andere Tierarten sind. In den letzten Jahrzehnten sind es immer weniger Insekten geworden. In Deutschland etwa sind von 560 nachgewiesenen Wildbienenarten gut die Hälfte bestandsgefährdet, was nicht zuletzt an den weniger und kleiner werdenden Lebensräumen für Insekten liegt.
Gründe ein Insektenhotel zu kaufen, gibt es viele:
- Naturschutz und Artenvielfalt
- Insekten bestäuben Pflanzen und fressen Schädlinge
- Du hast einen sonnigen und trockenen Standort
- Du willst Insekten beobachten und Deinen Kindern die Natur nahebringen
Was ist ein Insektenhotel?
Ein Insektenhotel ist eine eigens für Insekten geschaffene Unterkunft, die von diesen zum Rasten, Brüten oder zur Überwinterung genutzt wird. Gefüllt sind Insektenhotels mit Bambusröhrchen, Schilfrohr, naturbelassener Rinde und Zapfen. Viele Insektenhotels haben eine Reinigungsklappe. Das Holz ist mit umweltverträglichen Farben gestrichen, ein Dach bietet Schutz vor Regen. Es gibt sie in verschiedenen Größen. Häufig finden Insekten keine geeigneten Brutplätze, da verwilderte Gärten oder Brachen eine Seltenheit geworden sind. Wenn Du ein Insektenhotel kaufst, tust Du nicht allein etwas für den Naturschutz, Du holst Dir auch nützliche Helfer in Deinen Garten oder auf Terrasse und Balkon. Die Larven von Florfliegen etwa fressen in ihrer zweiwöchigen Entwicklungsphase 400 bis 500 Blattläuse. Marienkäfer ernähren sich auch als erwachsene Tiere noch von Blattläusen. Bienen und Hummeln wiederum sind wertvolle Bestäuber. Darüber hinaus sind Insektenhotels auch sehr dekorativ.
Wo ist der richtige Standort für ein Insektenhotel?
Um ein Insektenhotel aufzustellen, brauchst Du nicht zwingend einen Garten. Eine Terrasse oder ein Balkon reichen. Allerdings sollte es ein sonniges Plätzchen sein. Optimal ist ein nach Süden oder Südost ausgerichteter Platz, da Wärme für den Insektennachwuchs wichtig ist. Daher muss das Hotel auch vor Regen geschützt sein. Eine Befestigungshöhe von 1,50 bis zwei Meter hat sich bewährt. Insektenhotels in groß können auch auf dem Boden stehen. Eine freie Flugbahn für die Insekten ist ebenfalls wichtig. Und wenn Du darauf spekulierst, dass Insekten wie Florfliegen oder Marienkäfer Blattläuse fressen, sollte der Weg zu ihrem Futter nicht allzu weit sein.
Wann sollte man ein Insektenhotel aufstellen?
Da sie nicht nur Rastplätze sind, sondern auch Nist- und Überwinterungshilfen, ist es sinnvoll, sie im Frühjahr oder im Sommer aufzustellen. Von November bis März ist Ruhezeit.
Wie lockt man Insekten ins Hotel?
Wenn die Anforderungen an den Standort erfüllt sind, kommen die Insekten von selbst. Aber Du kannst die unmittelbare Umgebung Deines Insektenhotels noch aufwerten, indem Du in Deinem Garten Boden offenhältst. Viele Arten brauchen Lehm für den Nestbau, andere wie die Weidensandbiene Sand. Hast Du keinen Platz, tut es auch ein Schälchen mit feuchtem Lehm. Insektenhotels werden in der Regel mit den entsprechenden Nisthilfen wie Bambus, Schilfrohr, Zapfen und Holzwolle geliefert. Weniger geeignet sind Glasröhrchen, da sie Pilzwachstum fördern und so die Brut absterben lassen. Finden die Insekten zudem Futter und Wasser, sollten sie sich in Deinem Insektenhotel ansiedeln.
Was macht man mit dem Insektenhotel im Winter?
Für manche Arten sind Insektenhotels Rastplätze, doch die meisten Insekten werden es beziehen, um den Winter zu überstehen. Ab Mitte September wird es ihnen zu kalt und sie suchen sich Schutzräume. Umso wichtiger ist es, dass Du für Dein Insektenhotel einen Platz gefunden hast, der gut vor Wind und Witterung geschützt ist.
Wie schützt man Insektenhotels vor Vögeln?
Für Vögel ist so ein Ort grundsätzlich ein gedeckter Tisch. Damit sie sich nicht an ihm bedienen, kannst Du einerseits den Standort beobachten. Ist er geschützt genug? Andererseits kannst Du auf Nummer sicher gehen, und das Insektenhotel mit einem Netz oder Hasendraht mit einer Maschenweite von 3 mal 3 Zentimetern schützen.
Unterschiede der verschiedenen Varianten: Insektenhotel, Bienenhotel, Marienkäferhaus, Florfliegenhaus.
Die verschiedenen Insektenarten haben unterschiedliche Habitate und Verhaltensmuster. Während Insektenhotels einen Platz für verschiedene Arten von Insekten bieten, gibt es Spezialfälle unter den Insektenhotels. Du musst also durchaus was beachten, wenn Du bspw. ein Bienenhotel kaufen willst.
Insektenhotel Art |
Merkmale |
Bienenhotel |
Nicht alle Bienenarten bilden Staaten. Solitär lebende Wildbienen legen in kleinen Röhren ein Ei ab. Zuvor haben sie einen Nahrungsvorrat angelegt, am Ende schließen sie das Brutgelege mit einer Lehmschicht. Bienenhotels sind auf diese Anforderungen zugeschnitten. Holzröhrchen, die eine Bohrung von mindestens fünf Zentimeter Tiefe aufweisen, sind für ein solches Brutgelege geeignet. |
Marienkäferhaus |
Manchmal fallen Marienkäfer erst im Herbst auf. Dann, wenn sie sich sammeln und gemeinsam nach einem geeigneten Ort zum Überwintern suchen. Oft sieht man sie dann auf Fassaden und an Fenstern. Ein Marienkäferhaus braucht nicht viel mehr als einen mit Stroh ausgestopften Kasten. |
Florfliegenhaus |
Florfliegen mögen Rot. Viele Insektenhotels haben für Florfliegen ein eigenes rot gestrichenes Kästchen. Kein Wunder, ihre Larven haben einen ziemlichen Appetit auf Blattläuse und die erwachsenen Insekten sind gute Bestäuber. Florfliegenhäuser haben Lamellen als Öffnungen und sind innen mit Stroh gefüllt. Von Mitte September bis zum Frühjahr brauchen Florfliegen ein geschütztes Winterquartier. |