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Igelhäuser kaufen: Das gibt es zu beachten

Du denkst darüber nach, ein Igelhaus zu kaufen? Gute Idee! Denn das hat Vorteile für Dich und für die Igel. Auf ihrem großen Speiseplan stehen einige unbeliebte Gartenbesucher, etwa Schnecken, Mäuse und Insekten wie Ohrwürmer, Tausendfüßler und Käfer. Falls Du Obst und Gemüse anbaust – keine Sorge, die interessieren Igel nicht die Bohne. Darum gelten Igel als Nützlinge.

Doch leider nimmt die Zahl der Igel bei uns ab. Mit einem Igelhaus im Garten tust Du also Deinem Garten etwas Gutes und den Igeln, besonders Jungtieren. Die sind nämlich noch unerfahren darin, sich taugliche Winterquartiere zu bauen. Am meisten hängt es von Deinem Garten, vom Standort für das Igelhotel und von seiner Einrichtung ab, ob Igel bei Dir einziehen oder nicht. Hier noch ein paar Hinweise, die hilfreich sein können, wenn Du ein gutes Igelhotel kaufst:

  • Das Igehotel sollte nicht zu groß und nicht zu klein sein.
  • Naturbelassenes Holz gilt als optimal für Winterquartiere von Igeln. Aber das Material macht keinen riesigen Unterschied.
  • Das Dach des Igelhotels sollte wasserdicht sein. Zur Not kannst du es selbst mit einer Plane noch abdichten.
  • Schutz vor Feinden und Störungen empfehlen Fachleute in Form einer Rattenklappe und eines Labyrintheingangs.
  • Boden oder nicht, spielt keine große Rolle. Du musst nur den Untergrund entsprechend wählen oder herrichten.

Welches Material ist für ein Igelhaus am besten geeignet?

Igel sind nicht sehr wählerisch, was das Material ihrer Winterresidenz betrifft. Wenn’s nach ihnen geht, können die Wände auch aus Plastik oder Styropor sein. Ein wasserdichtes Dach benötigt das Igelhotel selbstverständlich ebenfalls. Wie Du das Dach zudem isolierst und den Innenbereich für Deinen Igel gemütlich und verlockend machst, findest Du weiter unten.

Holz

Holz, besonders naturbelassenes, gilt als bestes Material für Igelhotels im Garten. Naturschutzverbände und Igelfreunde empfehlen es, weil sich in Holzhäusern kein Kondenswasser niederschlägt.

Stein

Stein (Natur-, Beton- oder Ziegelsteine) wirkt auf uns wenig gemütlich. Igel sehen das gelassener und überwintern schon einmal in einem Steinhaufen. Durch die Ritzen zwischen den Steinen bildet sich auch kein Kondenswasser.

Kunststoff

Kunststoff lässt keine Feuchtigkeit durch. Deshalb bilden sich in solchen Igelhäusern schnell Kondenswasser und Schimmel. Winter-Igelhotels aus Plastik sollten darum größer sein als andere (ca. 60 x 40 x 40 cm). Außerdem musst Du Belüftungslöcher hinein bohren, ein Brett mit Abstandhaltern darunter auf den Boden legen, rauf den noch eine dicke Lage Zeitungen zur Isolation und reichlich Nistmaterial, dass Dein Igel es warm und kuschelig hat. Vom Aussehen her überzeugt Plastik im Garten allerdings kaum.

Styropor

Styropor verhält sich bei Igelhotels wie Plastik, aber im Gegensatz dazu isoliert es gut. Dafür kannst Du es üblicherweise nur einen Winter lang für ein Igelhotel verwenden. Danach musst Du es entsorgen. Darum raten Naturschutz- und Umweltverbände bei Igelhäusern von Styropor ab.

Wie groß sollte ein Igelhaus sein?

Igel sind nicht anspruchsvoll: Wenn sie reinpassen und sich dort wohl fühlen, überwintern sie auch in einem engen Unterschlupf. Allerdings macht etwas mehr Raum Dein Igelhaus für die Tiere attraktiver. Ein gutes Maß ist 30 x 30 x 30 (LxBxH), aber Du kannst davon auch ein bisschen abweichen. So empfiehlt etwa der NABU die Maße 40 x 30 x 25.

Wichtig ist der Eingang. Der sollte nicht größer als 8-10 cm sein, damit Hunde, Katzen und andere Feinde oder Störenfriede nicht in das Igelhaus hinein krabbeln können. Wenn der Eingang in einen abgetrennten Vorraum führt, sind Igel noch besser vor unwillkommenen Besuchen geschützt.

Ist ein Igelhaus sinnvoll?

Igelhotels sind auf jeden Fall sinnvoll: Die Zahl der Igel nimmt in Deutschland seit einigen Jahren ständig ab. Indem Du ihnen eine sichere Unterkunft anbietest, leistest Du einen Beitrag zum Schutz der Igel. Allerdings sollte das Igelhotel auch in einer geeigneten Umgebung stehen, denn der Rückgang hat mehrere Ursachen:

  • Hauptgrund ist, dass immer mehr natürliche Flächen verschwinden durch den Bau von Straßen, befestigten Plätzen und Häusern.
  • In Steingärten und sehr „aufgeräumten“ Gärten ohne Büsche, Laub und ohne geschützte Winkel finden Igel weder Nahrung noch einen Unterschlupf.
  • Bei Gefahr laufen Igel nicht weg – sie rollen nur zusammen. Darum sterben sehr viele von ihnen im Straßenverkehr, aber auch durch automatische Mähroboter und Laubsauger.
  • In vielen Städten nimmt die Zahl der Ratten zu, und das bedeutet für Igel doppelt Gefahr: Ratten können schlafende Igel im Winter einerseits angreifen und verletzen. Dagegen schützt ein Igelhaus mit Rattenklappe. Andererseits streuen Menschen inzwischen häufiger Rattengift aus, das aber auch Igel fressen. Sie gehen daran ein.

Sind Igelhäuser sicher vor Katzen und anderen Tieren?

Nein, in einfachen Häusern sind Igel nicht komplett vor Feinden geschützt. Deshalb empfehlen Naturschutzverbände Igelhäuser mit Schutzmechanismen. Gesunde erwachsene Igel können sich zwar gut gegen Feinde wehren. Sie rollen sich ein und bilden eine stachelige Kugel. Die können nur wenige Feinde knacken – etwa ein schlauer Dachs oder größere Raubvögel wie der Uhu. Die triffst Du in Deinem Garten wahrscheinlich eher selten an. Dort und drum herum drohen heute eher Gefahr durch Mähroboter, große Hunde und Autos. Doch junge, schwache und schlafende Igel sind leichter zu überwältigen. Ihnen können auch Ratten, Katzen und Füchse, aber ebenso Iltisse, Marder, Luchse und Habichte gefährlich werden. Um Igel in Deinem Igelhaus zu schützen, hast Du besonders diese zwei Möglichkeiten.

Die Rattenklappe: Solche Klappen sind einfache Schwingklappen, die am Eingang des Igelhotels hängen. Wenn Dein Igel in ein Igelhaus mit Rattenklappe rein oder raus will, drückt er die Klappe einfach zur Seite. Ist er durch, schließt sie sich von allein wieder. Für Ratten wirken die Klappen so, als wäre da gar kein Eingang. Außerdem sie vermeiden gerne Berührungen mit solchen Klappen. Dagegen gefährdet Rattengift auch Igel. Sie fressen es nämlich und sterben daran!

Der Labyrintheingang: Hier führt der Eingang zum Igelhaus zuerst in einen kleinen, separaten Raum oder Tunnel. Erst von dort geht es in das eigentliche „Wohnzimmer“. Für Hunde, Katzen und andere Igelfeinde sind diese „Labyrinthe“ Hindernisse und zu verwinkelt und eng.

Wann soll man ein Igelhaus aufstellen?

Der Zeitpunkt hängt davon ab, ob Du Deinen Igeln nur für den Winter eine Unterkunft anbieten willst, oder ob sie dort das ganze Jahr über wohnen dürfen.
Igel verkriechen sich im Spätjahr. Wenn die Temperaturen dauerhaft auf rund 5 Grad fallen und tiefer, treten die Tiere ihren Winterschlaf an. Igelfreunde raten aber dazu, Igelhäuser schon im frühen Herbst aufzustellen, etwa im September. Dann haben Igel Zeit, sich an ihr Winterquartier zu gewöhnen und sich dort einzurichten. Ab November brauchen sie den Unterschlupf wirklich und spätestens dann sollte Dein Igelhaus auch im Garten stehen.

Der Winterschlaf bei Igeln dauert fünf bis sechs Monate. Möglicherweise lassen sich Igel zwischendurch einmal blicken, wenn es warm wird. Meistens wachen die Tiere aber erst im Mai wieder auf. Dann gehen sie auf Nahrungs- und Partnersuche. Der Nachwuchs kommt zwischen Juli und August zur Welt. Die jungen Igel teilen sich das Igelhaus, bis wieder der Herbst ins Land zieht. Dann entscheidet sich, welches Igelkind die Unterkunft übernimmt.

Spätestens im November, aber besser schon ab dem frühen Herbst, solltest Du Deinen Igeln ein Quartier für den Winter bereit stellen. Winterquartiere benötigen eine Igeltoilette. Die Tiere müssen auch im Winter einmal Wasser lassen, aber gehen dazu nicht vor die Tür ins Kalte. Grabe eine Mulde in den Boden und fülle sie mit Sand, Kies oder einem Gemisch aus beiden auf, bevor Du das Häuschen darüber stellst.
Dein Igelhaus kann den Tieren auch das Jahr über zur Verfügung stehen. Für Männchen reicht im Sommer ein einfacher Sommerschlafplatz. Wenn ein Weibchen bei Dir im Garten wohnt, braucht es einen Platz für die Igelbabys. Der sollte gut isoliert sein, damit die Kleinen nicht auskühlen, und sicher: Igelkinder benötigen einen besonders guten Schutz vor Feinden!Wie lockt man einen Igel in ein Igelhaus?

Wo sollte ich das Igelhaus in meinem Garten platzieren?

Der Ort, an dem Du Dein Igelhotel aufstellst, sollte den stacheligen Gästen gefallen, etwas Schutz bieten und klimatisch geeignet sein.

  • Wähle einen Standort, der schattig ist. Sonst erwärmt sich das Igelhotel im Winter stark, der Igel wacht unnötig auf und verbraucht wertvolle, lebenswichtige Energiereserven. Denn im Winter gibt es kaum Nahrung für ihn. Außerdem sind die Igel dann oft schlaftrunken und ziemlich schutzlos.
  • Büsche und Hecken bieten neben Schatten auch ein bisschen Schutz gegen winterliche Störungen. Gegen ernste Gefahren helfen allerdings eine Rattenklappe und einen Labyrinth Eingang besser.
  • Richte den Eingang nach Süd-Osten aus, so dass keine Nässe eindringt, wenn schlechtes Wetter herrscht. Das kommt bei uns meistens von Südwesten her.
  • Schütze Dein Igelhotel auch von unten her gegen eindringende Nässe. Gerade Häuschen ohne Boden sollten möglichst nicht in einer Senke oder Mulde stehen. Unter dem Häuschen kannst Du eine Schicht aus Kies und Sand anlegen, durch die Nässe abläuft. Alternativ oder zusätzlich kannst Du das Igelhotel mit Abstand zum Boden aufstellen, also etwa flache Steine oder Holzstücke drunter legen.

Wie lockt man einen Igel in ein Igelhaus?

Einen Igel lockst Du nicht allein mit einer gemütlich eingerichteten und gut ausgestatteten Winterresidenz an. Auch Dein Garten und der Standort darin muss passen.

Igel lieben Kuschelecken. Für sie ist das ein Platz, der ordentlich mit Stroh und trockenem Laub gepolstert ist. Andere Materialien sind unnötig und teils sogar ungünstig. Ob dein Hotel einen Boden hat oder nicht, macht für Igel keinen großen Unterschied. Der Untergrund sollte nur nicht zu kalt werden. Du kannst ihn zum Beispiel mit Holzschnitzeln bedecken und darunter noch Kies und Sand geben. Dann sickern auch Nässe und Flüssigkeiten ab. Nach oben hin sollte ein Dach vorhanden sein, dass ebenfalls vor Nässe und Kälte schützt. Notfalls kannst Du es mit einer kleinen Plane dicht machen. Als Dachisolation eignen sich Laub, Äste, Reisig und dergleichen.

Zu geeigneten Gärten und Standorten hast Du oben schon einiges erfahren. In einem Steingarten oder auf Englischem Rasen finden Igel beispielsweise nichts zu fressen und keine Schutz. Sie können sich dort nirgends verstecken. Büsche und Hecken bieten dagegen viele Versteckmöglichkeiten. Optimal sind große Laubhaufen, die durch Äste aufgelockert sind. Hier schlüpfen Igel gerne unter.

Wie pflege und reinige ich ein Igelhaus?

Ab und zu benötigen auch Igelhotels eine Reinigung – aber bitte nicht im Winter! Da brauchen Igel Ruhe und müssen sparsam mit ihren Energiereserven umgehen. Wenn Du Igel im Winter aufweckst, verbrauchen sie Energie, finden aber keine Nahrung, um ihre Reserven aufzufüllen. Es ist nie eine gute Idee, sie in ihrem Winterschlaf zu stören.
Mit der Reinigung kannst Du auf jeden Fall bis Ende April warten. Dann ist Dein Wintergast wieder munter und ist wahrscheinlich sowieso unterwegs. Zur Reinigung empfehlen die meisten Umweltschutzverbände lediglich heißes Wasser und eine Bürste.