Trichter kaufen: Was gibt es zu beachten?

Eigentlich kannst Du nicht so viel falsch machen, wenn du Einfülltrichter kaufst. Wichtig sind dabei vor allem drei Punkte: Was willst Du mit dem Trichter ab- oder umfüllen? Hier spielt besonders das Material eine Rolle, aus dem der Trichter besteht. Darüber findest Du unten ausführliche Informationen. Die anderen zwei Punkte sind, welche Mengen du ab- oder umfüllen willst und wo hinein? Dazu und zu ein paar weiteren Eigenschaften von Einfülltrichtern kommen gleich hier ein paar Tipps.


  • Lieber ein bisschen größer als zu klein: Klar, fast alle wollen Platz sparen in der Werkstatt, Garage oder Küche. Wenn Du den Trichter aber nicht immer nur für ein und denselben Zweck verwenden willst, ist es geschickt, sein Fassungsvermögen nicht zu knapp anzusetzen – oder gleich ein Set mit Trichtern in verschiedenen Größen zu wählen. Damit bist du flexibler, was die Einsatzmöglichkeiten angeht.
  • Hoher Rand schützt vor Spritzern und Flecken: Je höher der Rand des Trichters, desto kleiner ist die Gefahr, dass Spritzer von Flüssigkeiten beim Einfüllen in den Trichter danebengehen. Je nach Art der Flüssigkeit können solche Spritzer üble Flecken an der Kleidung und am Boden hinterlassen.
  • Der Ablauf muss passen: Gewöhnliche Trichter haben steife Rohre für den Ablauf. Bei den meisten laufen diese Rohre konisch zu und werden zum Ende hin enger. Damit passen sie in viele Gefäße. Doch wenn sehr viel vom Ablaufrohr aus der Öffnung des Gefäßes heraussteht, wackelt der Trichter oft stark oder kann im schlechtesten Fall sogar aus der Gefäßöffnung heraus fallen. Klar, zu dick darf der Ablauf auch nicht sein, sonst passt er ja erst gar nicht in die Öffnung des vorgesehen Gefäßes. Du solltest also nicht nur auf die Dicke, den Durchmesser, des Ablauf achten, sondern auch darauf, dass er einigermaßen stabil auf dem Einfüllgefäß sitzt.
  • Trichter für knifflige Ab- und Umfüllaktionen: Manche Trichter haben abgewinkelte Rohren, flexible Schläuche oder biegsame Bälge als Ablauf. Damit soll erreicht werden, dass erst weit in der Öffnung des Einfüllgefäßes Flüssigkeit aus dem Ablauf kommt und hier kein Tropfen danebenspritzt.
  • Mit Entlüftungsstegen geht’s schneller: Einige Trichter besitzen sogenannte Entlüftungsstege, die den Durchfluss erhöhen. Sie sind dann empfehlenswert, wenn Du viel Flüssigkeit in kurzer Zeit um- oder abfüllen willst.
  • Griffe für den Halt: Wenn Du den Trichter beim Ab- und Umfüllen mit der Hand halten willst, sollte er einen Griff haben, der dafür geeignet ist.
  • Ösen zum Aufhängen: Soll der Trichter in seinen Arbeitspausen an einem Haken oder Nagel einen Platz finden, muss er eine entsprechend große Aufhängöse haben.
  • Siebe halten Schmutz zurück: Wer Wasser aus einer Regentonne umfüllt, verzichtet gerne auf Blätter oder anderen Schmutz, der möglicherweise auf der Oberfläche gelandet ist. Für solche und andere verschmutzte Flüssigkeiten gibt es Filter mit Sieben. Manche davon sind fest integriert und andere herausnehmbar, damit Du sie gut säubern kannst.
  • Deckel halten Schmutz fern: Wenn ein offener Filter häufig oder ständig auf dem Einfüllgefäß bleibt, können sich in ihm Staub und anderer Schmutz ansammeln. Um das zu verhindern, gibt es Trichter mit Deckeln, die sich auf- und zuklappen lassen.

Einsatzgebiete von Einfülltrichter

Es gibt einige Einsatzgebiete für Trichter. In den weitaus meisten Fällen werden sie allerdings dazu verwendet, Flüssigkeiten ab- und umzufüllen. Neben den Tipps oben ist dann noch besonders das Material wichtig, aus dem ein Trichter besteht. Dazu findest Du im nächsten Absatz ausführliche Informationen.


  • Bei Kraft- und Werkstoffen wie Öl, Benzin, Farben, Lacken, Lösungsmitteln und ähnlichen musst Du hauptsächlich darauf achten, dass die Flüssigkeit das Material des Trichters nicht angreift. In der Regel ist das schon bei üblichen Trichtern aus Kunststoff der Fall.
  • Wasser ist eine ziemlich problemlose Flüssigkeit, was Trichter betrifft. Sie sollten aber nicht aus Metall bestehen, das rosten kann.
  • Wenn Du Trinkwasser oder andere Lebensmittel wie beispielsweise Marmelade abfüllen willst, sollte der Trichter lebensmittelecht sein. Er darf keine Stoffe abgeben, die ungesund sind oder den Geschmack verändern.
  • Sand und Granulate haben gröbere Körner als Pulver. Wenn diese Körner nicht schön glatt und rund sind, rieseln sie oft schlecht. Darum sind auch hier weite, kurze Ablaufrohre vorteilhaft.

Welches Trichtermaterial für welchen Zweck?

Das Material entscheidet häufig darüber, wofür Du einen Trichter verwenden kannst. Deshalb findest du hier, wann Materialien wichtige Unterschiede bei Trichtern ausmachen können.


  • Kunststoff: Die Mehrheit an Einfülltrichtern besteht aus Kunststoff. Sie sind günstig in der Anschaffung und sehr vielseitig verwendbar, wie beispielsweise für: Öle, Mineralöle, Kraftstoffe, Lacke und Farben, die meisten Säuren und Laugen, Lebensmittel.
    • PE (Polyethylen) ist hier am weitesten verbreitet. Dieser Kunststoff kostet wenig und reicht für die meisten Zwecke vollkommen aus. Je nachdem, welche Flüssigkeit Du mit ihm abfüllst, halten PE-Trichter Temperaturen bis über 100 Grad für kurze Zeit aus. PE ist relativ weich, also flexibel.
    • PP (Polypropylen) ist weniger verbreitet, etwas teurer, aber dafür auch etwas beständiger gegen die meisten chemischen Substanzen und gegen Hitze. Temperaturen bis 140 Grad für kurze Zeit machen PP-Trichtern nichts aus. Sie sind steifer und brechen bei Druck oder Stößen weniger schnell als Trichter aus PE.
  • Andere Materialien: Kunststofftrichter sind so vielseitig, dass andere Materialien meist nur für spezielle Zwecke wirklich notwendig sind, etwa im Labor. Oft werden Trichter aus anderen Materialien auch für den Haushalt gekauft, weil sie teils wertiger aussehen.
    • Silikon gilt als geschmacksneutral, ist lebensmittelecht und flexibel. Faltbare Silikontrichter kannst Du zusammenklappen und beispielsweise auch in einer flachen Küchenschublade unterbringen.
    • Edelstahl glänzt auch als Trichter optisch und besonders bei der Verwendung mit Lebensmitteln. Es gibt bei hohen Temperaturen ganz sicher keinerlei Substanzen ab. Bei vielen Küchenwerkzeugen ist Edelstahl deshalb ein Klassiker, bei Trichtern etwa für das Einmachen.
    • Die übrigen Materialien spielen nur am Rand eine Rolle. So kommen Trichter aus Glas teils im Labor zum Einsatz, weil sie bestimmten aggressiven Flüssigkeiten widerstehen (z.B. Salpetersäure), die Kunststoffe wie PE angreifen.

Öl-Trichter: was gibt es zu beachten?

Öl ist recht zähflüssig, aber keine aggressive Flüssigkeit. Du kannst es also ohne Probleme mit einem Kunststofftrichter abfüllen, beispielsweise bei Autos, Rasenmähern, Motorsensen und ähnlichen Geräten. Wichtig ist, dass nichts danebengeht. Deshalb haben Trichter für Öl meistens lange Abläufe – also flexible Schläuche, abgewinkelte Rohre oder geriffelte Bälge, die du so knicken kannst, dass sie in die vorgesehene Einfüllöffnung passen. Dann ist höchstens noch ein bisschen Geduld gefragt, damit am Ende das Öl auch Zeit hat, um möglichst restlos abzulaufen.