Ein Insektenhotel bietet seltenen Insekten wie Wildbienen, Hummeln oder Florfliegen Unterschlupf und Möglichkeiten zur Vermehrung. Sie werden aber ebenso von Nützlingen wie Ohrwürmern oder Spinnen als Versteck genutzt. Insgesamt leisten Sie mit der Aufstellung eines Insektenhotels einen wichtigen Beitrag zur Erhaltung der Artenvielfalt im Garten. Unsere nachfolgende Schritt-für-Schritt-Anleitung zeigt Ihnen, wie Sie vorgehen.
Bevor Sie starten, legen Sie sich die folgenden Materialien und Werkzeuge zurecht. Damit die Insekten das Hotel gerne besuchen, brauchen Sie außerdem Lockmittel – also ein anziehendes Füllmaterial.
Material:
Werkzeug:
Füllmaterial:
Freistehend, an einem Baum hängend oder an die Hauswand geschraubt: Sie haben viele Möglichkeiten, Ihr Insektenhotel überall unterzubringen. Und da wir ohnehin ein kleines Hotel bauen, sollte sich problemlos ein freier Platz finden lassen. Schauen Sie sich um und überlegen Sie, wo Sie das Insektenhotel später unterbringen möchten. Am liebsten besuchen die Insekten ihr Hotel übrigens, wenn es mit einer südlichen Einflugöffnung ausgestattet ist, die idealerweise wind- und regengeschützt ist.
Kennzeichnen Sie die Positionen der einzelnen Teile vorab auf der Rückwand des Hotels. Dann haben Sie es im nächsten Schritt leichter, die Seitenwände zu platzieren. Damit das Holz nicht springt, sollten Sie außerdem überall dort, wo Verschraubungen erforderlich sind, Löcher vorbohren.
Beim Aufbau arbeiten Sie von innen nach außen und verschrauben nach und nach alle Seitenwände miteinander. Bringen Sie an den inneren Wänden kleine Verstärkungen an. Hier werden Sie später die Holzverblendungen mit Öffnung einsetzen.
Sind alle inneren Wände miteinander verschraubt und zuletzt auch die Außenwände montiert, wird ein Dach auf die Seitenwände aufgesetzt. Die beiden Dachteile verschrauben Sie am Giebel miteinander. Nun muss nur noch die Rückwand mit Nägeln an dem Grundgerüst montiert werden.
Jetzt können Sie die Dachpappe anbringen, die das Dach später vor Witterungseinflüssen schützt. Dazu schneiden Sie die Pappe auf die Maße des Daches zurecht und befestigen sie mit Nägeln. Achten Sie darauf, die Nägel möglichst außen und jeweils oben, mittig und unten zu platzieren. So hält es auch stärkeren Winden stand. Damit ist das Haus bereits fertig.
Nun müssen Sie nur noch die einzelnen Zimmer einrichten. Dazu stopfen Sie die Räume großzügig mit dem Füllmaterial aus. Dieses darf ruhig das ganze Zimmer einnehmen. Das Füllmaterial müssen Sie nicht austauschen, nach einer Saison sollten Sie jedoch nachsehen, ob die Zimmer neues Füllmaterial benötigen. Durch Vögel oder verschiedene Umwelteinflüsse können hier die einen oder anderen Stängel, Röhren und Zapfen fehlen. Wichtig ist, dass Sie den Kasten regelmäßig von Spinnweben befreien.
Verschließen Sie die Öffnungen. Dazu schneiden Sie das Drahtgitter zurecht und nageln es an die Wände der Zimmer. Räume, die mit angebohrtem Hartholz voll ausgestattet sind, müssen Sie nicht verschließen.
Damit die Insekten sich in ihrem neuen Hotel richtig wohlfühlen, müssen ein paar Faktoren stimmen. Wenn sich in der Umgebung nur eintönige Grünflächen befinden und Bäume und Sträucher fehlen, bleibt das Hotel wahrscheinlich leer. Mit diesen vier Tipps fördern Sie den tierischen Einzug:
Wählen Sie für das Insektenhotel möglichst einen sonnigen, regen- und windgeschützten Standort. Gut geeignet sind zum Beispiel nach Süden (optimal), Südwesten oder Südosten ausgerichtete Standorte, da viele Insektenlarven zum Schlüpfen eine Mindesttemperatur benötigen und Nässe zu Fäulnis sowie Schimmelbefall führen kann. Sehr gut ist es, wenn die Umgebung des Insektenhotels den Insekten eine ausreichende Nahrungsgrundlage in Form von Wildpflanzen oder Obstbäumen bietet. Da einige Insekten ihre Nisthöhlen mit einem Gemisch aus Sand, Lehm und Wasser versiegeln, sollten diese „Baumaterialien“ in der Nähe des Standorts möglichst vorhanden sein.
Treiben Sie die Einschlaghülsen mit einem Vorschlaghammer im Abstand von 144 cm (gemessen an den Innenkanten) in den Boden. Verschrauben Sie anschließend die beiden Kanthölzer in den Einschlaghülsen. Kontrollieren Sie die senkrechte Ausrichtung der Kanthölzer mit einer Wasserwaage und korrigieren Sie diese ggf. durch sanften Druck. Stampfen Sie den Boden um die Einschlaghülsen nach einer Korrektur an.
Verschrauben Sie die beiden 110 cm langen Holzbretter hochkant an den beiden gegenüberliegenden Innenkanten der Kanthölzer, sodass die Bretter an der Vorderseite des Insektenhotels 5 cm überstehen und die Oberkante der Bretter mit dem oberen Ende der Kanthölzer abschließt.
Verschrauben Sie zwei Holzkeile auf den Enden der Kanthölzer, sodass die Keile zur Rückseite des Insektenhotels abfallen. Die Keile sorgen für das nötige Gefälle des Dachbretts. Verschrauben Sie das Dachbrett (160 x 50 x 2 cm) mittig auf den Keilen mit Holzschrauben, sodass das Dach an allen Seiten gleichmäßig übersteht. Ordnen Sie die Schrauben dabei etwas versetzt zu den Verschraubungen der Keile an. Anschließend bespannen Sie das Dachbrett mit Dachpappe. Zum Befestigen der Dachpappe verwenden Sie Dachpappennägel. Achten Sie darauf, die Dachpappe um die Stirnseiten des Dachbretts zu legen, damit keine Feuchtigkeit darunter gelangen kann.
Teilen Sie den Innenbereich des bereits errichteten Grundgerüsts in einzelne Fächer auf. Befestigen Sie dazu die 5 Holzbretter (140 x 15 x 2 cm) waagerecht zwischen den Seitenwänden, indem Sie diese an Winkeln verschrauben. Der horizontale Abstand zwischen den Brettern sollte etwa gleich sein. Das erste Brett wird 50 cm über dem Boden montiert. Falls gewünscht, lassen sich die Fächer durch senkrecht angeordnete Bretter noch weiter unterteilen. Diese können Sie ebenfalls mit Winkeln befestigen.
Verschrauben Sie an der Rückseite des Insektenhotels die Siebdruckplatte, sodass diese alle Fächer abdeckt.
Die einzelnen Fächer des Insektenhotels können mit unterschiedlichen Materialien befüllt werden. Eine ausgewogene Mischung verschiedenster Füllmaterialien sorgt für eine große Artenvielfalt. Füllen Sie die Fächer grundsätzlich nicht ganz bis zur Vorderkante auf, sondern lassen Sie einen Abstand von ca. 3 cm bis zur Kante. Dies sorgt für genug Abstand zwischen Schutzdraht (siehe Schritt 8) und Verstecken bzw. Brutgängen, sodass Vögel mit langen Schnäbeln die Bewohner des Insektenhotels nicht als Snack verzehren. Unter anderem können Sie die folgenden Materialien für die Befüllung verwenden:
Zum Schutz vor Fressfeinden wie Vögeln spannen Sie vor dem Insektenhotel einen Schutz aus engmaschigen Drahtgittern oder Kaninchendraht. Den Schutz befestigen Sie mit Krampen.