Regalböden

Regalböden kaufen: das gibt es zu beachten

Der Begriff „Regalböden“ wird nicht einheitlich verwendet. Oft ist er gleichbedeutend mit „Regalbretter“ und bezeichnet Böden, die Du jeweils einzeln als eigenes Regal an die Wand hängst. Manchmal bezeichnet „Regalböden“ allerdings auch Einlegeböden für bestehende Regale und Regalsysteme. Wenn Du so etwas suchst, musst Du einfach aufpassen, dass Dein neuer Boden von der Größe, Farbe und Aufhängung her in das System passt, das Du schon hast. Bei den Böden für Einzelregale hast Du viel mehr Freiheiten. Du kannst Dich in Bezug auf die Farbe, das Material und die Aufhängung frei entfalten. Am Ende muss nur alles zusammenpassen – auch mit Deiner bestehenden Einrichtung – und zudem so viel tragen, wie Du drauf stellen willst. Darum hier zwei wichtige Punkte, an denen Du Dich beim Kauf orientieren solltest.

• Wohin soll das Regal? Über dem Waschbecken im Badezimmer nimmst Du wahrscheinlich Glas, was über dem Bett im Schlafzimmer nicht immer gut aussieht. Da wäre ein Regalbrett aus Holz oft passender. Überlege, zu was die Farbe und der Stil Deines Regals passen sollen. Du hast viele Auswahlmöglichkeiten beim Design, der Aufhängung und den Farben.
• Was willst Du auf das Regal stellen? Ein einziges Taschenbuch ist nie ein Problem. Wenn Du aber 20 großformatige Bildbände drauf stellen willst, muss das Regal schon ordentlich Gewicht tragen können. Ob es das kann, hängt von mehreren Faktoren ab: vom Material des Regalbodens, von seiner Breite, von der Aufhängung und von der Belastbarkeit der Wand. Bevor Dein Regal herunter kracht, legst Du es und seine Aufhängung lieber auf ein paar Kilo mehr Gewicht aus.

Aus welchem Material bestehen Regalböden?

Regalböden sehen von außen oft nicht danach aus, aber in ihrem Kern steckt meistens Holz. Am häufigsten findest Du Bretter aus natürlichem Holz oder aus Holzwerkstoffen wie etwa Spanplatten. Beide sind häufig außen beschichtet sind und dadurch pflegeleichter. Außerdem kannst Du darum unter vielen verschiedenen Farben wählen.

Naturholz, Massivholz

Es gibt Regalbretter aus natürlichem Holz wie Eiche, Buche, Ahorn und anderen Baumarten. Für Massivholz musst Du üblicherweise etwas mehr bezahlen als für andere Materialien.

Holzwerkstoffe, Spanplatte

Die Mehrheit der Regalböden sind aus Holzwerkstoffen. Für die werden Schnipsel aus zerkleinertem Holz zu Brettern verbunden. Spanplatten kennst Du sicher: Sie sind der bekannteste Holzwerkstoff. Den Holzwerkstoff siehst Du bei Regalböden von außen selten. Sie sind fast immer beschichtet – oben, unten und an den Kanten. Im besten Fall bedeckt die Kantenumleimung alle vier Seiten, so dass der Holzwerkstoff nirgends hervor schaut.

Sonstige Materialien

Andere Materialien findest Du fast nur bei Regalböden für besondere Zwecke. Sicherheitsglas, Stahl und Edelstahl haben sehr robuste Oberflächen und sind gut zu reinigen. Darum kommen diese Materialien oft im Bad und an anderen Stellen zum Einsatz, wo es sehr sauber zugehen soll, etwa in Laboren und Behandlungsräumen. Blech und Kunststoff sind preisgünstig, leicht, lassen sich gut in vielen Farben und Formen herstellen oder lackieren. Gelegentlich findest Du deshalb auch Regalböden aus Kunststoff oder Metallblechen zum Beispiel für Arbeits- und Kellerräume.

In welchen Farben kann ich Regalböden kaufen?

Wie bei den Materialien beschrieben, sind Regalböden außen fast immer beschichtet und meistens mit dünnem Kunststoff. Der kann glatt sein, leicht rau oder gemasert wie natürliches Holz. Bei den Farben kannst Du zwischen Regalbrettern in Weiß, Alusilber, Grau, Betonfarbe, Beige, Braun, Schwarz wählen und Farben, die täuschend echt wie natürliches Holz von Eiche, Buche, Ahorn oder anderen Bäumen aussehen. Manchmal findest Du auch Regalböden, die Rot, Grün, Blau oder in anderen kräftigen Farben beschichtet sind. Aber vor allem Regalbretter in weiß oder schwarz sind seit vielen Jahren echte Verkaufsschlager.

Wie belastbar ist ein Regalboden?

Die Tragefähigkeitist ein heikler und schwieriger Punkt, der sich nicht allgemein beantworten lässt. Glücklicherweise geben Hersteller die Tragekraft oft an. Wenn Du dazu aber bei Deinem Wunschboden keine Herstellerangaben findest, erkundigst Du Dich am besten vor dem Kauf. Wie viel Dein Regalboden tragen kann, hängt nämlich von der Stärke (Dicke), der Breite, dem Material und der Aufhängung ab. Unter den Materialien gilt Massivholz als belastbarer als Holzwerkstoffe, unter denen es noch dazu Unterschiede gibt. So trägt beispielsweise der Holzwerkstoff MDF mehr als übliche Spanplatten. Je stärker Dein Regalboden ist, desto mehr Gewicht kannst Du auf ihn stellen. Je breiter er ist, desto geringer ist die Tragekraft in der Mitte bei gleichem Material und gleicher Stärke. Die Aufhängung spielt eine doppelte Rolle: Je weiter am Rand Du etwa Regalwinkel anbringst bzw. je größer der Abstand zwischen den Winkeln ist, desto geringer ist die Tragekraft des Regalbretts in der Mitte dazwischen. Darum setzt Du viele Regalwinkel bei entsprechend breiten Böden am besten 15 bis 20 cm vom Rand des Bretts entfernt an. Der zweite Punkt ist die Tragekraft Deiner Dübel, die wiederum mit dem Material Deiner Wand zusammenhängt. In einer bröseligen Wand bricht auch der stärkste Spezialdübel bei geringer Belastung aus. Regalwinkel kannst Du oft mit mehreren Dübeln befestigen. D adurch erhöht sich die Tragekraft. Wenn Du Dein Regalbrett aber ohne Winkel direkt an der Wand befestigen willst, dann erzeugen die Schraublöcher im Brett zudem selbst Schwachstellen, an denen es leicht ausbricht.

Regalböden montieren: Schritt-für-Schritt

Welche Dübel und Schrauben für Regalböden?

Welche Dübel für Dich die richtigen sind, hängt von der Festigkeit der Wand ab und vom Gewicht Deines Regals plus der Dinge, die Du drauf stellen willst. Üblicherweise findest Du auf der Verpackung von Dübeln Angaben zu ihrer Tragekraft. Dübel von 3 bis 5 mm tragen im Normalfall maximal 20 kg, solche von 6 bis 8 mm schon Gewichte bis 50 kg. Wenn Du Gewichtigeres an die Wand hängen willst, nimmst Du besser 10 mm Dübel. Je mehr Befestigungspunkte Dein Regalbrett in der Wand hat, desto weniger Gewicht muss jeder einzelne Dübel tragen. Vielleicht weißt Du auch, woraus Deine Wand besteht? Im besten Fall aus Beton, denn hier halten Dübel das meiste Gewicht aus, noch mehr als bei Stein (Vollstein). Im Vergleich dazu brechen sie bei Leichtbauwänden schnell aus. Ein Klopftest kann dir Hinweise geben: Klingt es hohl, handelt es sich wahrscheinlich um eine Leichtbauwand. Hier halten herkömmliche Spreizdübel meist schlecht. Bei problematischen Wänden solltest Du auf Spezialdübel oder aufwändigere Befestigungssysteme wie Betonanker oder Injektionsverfahren ausweichen.

Mit welcher Halterung kann ich Regalböden befestigen?

Am weitesten verbreitet sind Regalwinkel in vielen verschiedenen Formen. Die meisten davon schraubst Du an die Wand und von unten an Dein Regalbrett an. Aber es gibt auch Winkel, die Du seitlich an den Boden schraubst, in die Du den Boden ohne zu schrauben nur einlegst, einhängst oder einschiebst. Manche Winkel halten das Regalbrett zudem von oben statt von unten. Regalträger sind im Vergleich zu Winkeln massiver und kleiner. Auf die Träger legst Du Deinen Regalboden auf und schraubst ihn fest. Manchmal ist Spalt vorhanden oder eine Aussparung, in die der Regalboden kommt. Für eher dünne Regalböden kannst Du oft auch Wandschienen kaufen, mit denen Du Dein Regalbrett an der Wandseite verschraubst. Zuletzt gibt es noch Regalhalterungen, die man am Ende gar nicht mehr sieht. Dazu findest Du weiter unten Informationen.

Wie hoch sollte ein Regalbrett hängen?

Schulterhöhe ist oft optimal, aber nicht überall. Vielleicht soll ja Dein TV-Gerät unter dem Regalbrett Platz finden oder dieses unter dem Fernseher? Auch über dem Schreibtisch oder über Deinem Bett wäre Schulterhöhe möglicherweise unpassend. Wenn Du den Regalboden dort oder über dem Sofa anbringen willst, sind 40-60 cm Abstand zur Oberkante des Möbels meistens ziemlich gut. Auf alle Fälle solltest Du an die Gegenstände, die auf dem Regal sind, herankommen können, ohne Dich verrenken oder auf Zehenspitze stehen zu müssen. Nicht zuletzt kommt es bei der Höhe auch darauf an, was sonst noch an der selben Wand hängt.

So montierst du Regalböden selber

Du musst auf jeden Fall bohren. Davor solltest Du sicherstellen, dass an der vorgesehenen Stelle keine Gas-, Wasser- und Stromleitungen verlaufen. Gerade Letztere hast du ja in jedem Zimmer. In der Regel laufen Stromleitungen senkrecht auf Steckdosen und Schalter zu. Um sicher zu gehen, solltest Du ein Gerät verwenden, das Leitungen in der Wand detektiert. Das findet auch Wasser- und Gasleitungen.
Als nächstes hältst Du Dein Regalbrett dort an die Wand, wo es später hängen soll. Mit einer Wasserwaage stellst Du – oder eine zweite Person – sicher, dass die Position waagerecht ist. Jetzt markierst Du mit einem Bleistift die Stellen, wo die vorgesehenen Befestigungspunkte für Deine Halterungen liegen. Wenn du sichtbare Halterungen verwendest, solltest Du ihre Position ebenfalls mit der Wasserwaage überprüfen – also etwa, Winkel an die Befestigungspunkte halten und schauen, ob sie perfekt senkrecht verlaufen.
Zuletzt bohrst Du mit dem Bohrer die Löcher, steckst die Dübel hinein und schraubst Deine Halterung fest. Wenn Du daran das Regalbrett verschrauben musst, schaust Du vorher sicherheitshalber noch, dass das Brett auch wirklich schön bündig an der Wand anliegt.

Wie kann ich ein Regalbrett unsichtbar an der Wand befestigen?

Nicht alle Regalbretter kannst Du völlig unsichtbar an der Wand befestigen. Bei Böden aus Glas ist das meist unmöglich. Auch sehr dünne Böden eignen sich nicht. Bei solchen, die ausreichend dick sind, verwendest Du im einfachsten Fall Stockschrauben. Die befestigst Du an einer Seite mit Dübeln in der Wand. Die andere Seite der Stockschrauben schraubst Du dann einfach in das Regalbrett. Gerade bei unsichtbar befestigten solltest Du evtl. von der Wandfarbe abhängig machen, ob zb. ein Regalbrett in weiß nicht völlig untergeht.