Betrieb nur mit Abnahme durch Schornsteinfeger
Behaglichkeit pur – das verspricht ein Zimmer mit Holzkamin. Damit Sie das Feuer sorglos genießen können, ist ein sicherer Betrieb das A und O. Dafür sorgen zum Beispiel Abnahme und Wartung des Kamins durch einen Schornsteinfeger. Lesen Sie hier alles zum Thema!
Viele Menschen wünschen sich einen Kamin. Besinnliche Abende vor einem knisternden Feuer versprechen Entspannung. Bevor Sie sich diesen Traum erfüllen können, müssen Sie dafür sorgen, dass von Ihrem Kamin keine Gefahr für die Gesundheit ausgeht. Aus diesem Grund sind Sie gesetzlich dazu verpflichtet, Ihren Kamin vor dem ersten Betrieb von einem Schornsteinfeger abnehmen zu lassen. Erfahren Sie in diesem Abschnitt, worauf Sie beim Einbau achten müssen, damit Ihr Kamin problemlos abgenommen wird und wie die Abnahme genau abläuft.
Um späteren Ärger bei der Abnahme durch den Kaminkehrer zu vermeiden, sollten Sie schon beim Einbau eines Kamins auf einige Dinge achten. Auf Nummer sicher gehen Sie, wenn Sie sich von einem Heizungsbauer oder einem Schornsteinfeger vor dem Einbau beraten lassen. Er wird Ihnen wichtige Tipps geben und Sie über den Ablauf der Abnahme informieren. Beispielsweise können Sie selbst nicht prüfen, ob ein geeigneter Zug im Schornstein vorhanden ist, sich also ausreichend freie Rohre im Schornstein befinden. Zu den Aspekten, die beim sicheren Einbau zu beachten sind, gehören die folgenden:
Informieren Sie sich über diese und weitere Aspekte in unserem umfassenden Ratgeber zu Feuer & Sicherheit. Darin erfahren Sie unter anderem, was bei einem Schornsteinbrand zu tun ist und wie Sie ihn vermeiden können.
Sie möchten wissen, wie Sie Funkenflug am besten verhindern? Entscheiden Sie sich für einen modernen Kamin mit Sichtscheibe. Funken verbleiben dann im Feuerraum. Der Luftzustrom wird über eine eingebaute Luftzufuhr geregelt.
Sie sind dann zur Kamin-Abnahme durch den Schornsteinfeger verpflichtet, wenn Sie eine Feuerstätte oder einen Schornstein neu installieren. Kamine, die nur ein Zimmer beheizen, gelten als Kleinfeuerungsanlagen, die unter die Verordnung über kleine und mittlere Feuerungsanlagen fallen. Die gesetzlichen Richtlinien darin präzisieren das Bundesimmissionsschutzgesetz und sollen sicherstellen, dass von der Anlage keine gesundheitlichen Schäden zu erwarten sind. Auch wenn Sie Ihren Kamin sanieren oder im Gebäude bauliche Veränderungen vornehmen, muss der sichere Betrieb des Kamins oder Ihrer Feueranlage vom Schornsteinfeger überprüft werden.
Bevor Sie den Kamin in Betrieb nehmen, muss er vom Schornsteinfeger abgenommen werden. Um zu erfahren, welcher Bezirksschornsteinfeger für Sie zuständig ist, können Sie sich beispielsweise beim Bundesverband des Schornsteinfegerhandwerks informieren. Folgende Aspekte prüft der Schornsteinfeger nach einem festgelegten Schema:
Anschließend erhalten Sie einen Feuerstättenbescheid, in dem nicht nur die Prüfergebnisse festgehalten sind, sondern auch, welche Prüfungen in welchen Zeitabständen erfolgen müssen. Die Kosten einer solchen Feuerstättenschau liegen zwischen 40 und 150 Euro. Abhängig ist die Gebühr von dem Aufwand der Prüfung in Ihrem Gebäude.
Erfolgt die Abnahme Ihres Kamins, Ofens oder des Schornsteins nicht ordnungsgemäß, können Sie nach dem Schornsteinfeger-Handwerksgesetz mit einer Geldbuße bis zu 5.000 Euro belegt werden. Bedenken Sie außerdem, dass eine fehlende Abnahme dazu führt, dass Ihre Versicherung im Fall von Rauch- oder Brandschäden nicht zahlt.
Damit Sie Ihren Kamin auch nach der Abnahme langfristig gefahrlos betreiben können, sollten Sie den Kamin regelmäßig warten. Gerade, wenn Sie ihn in der Heizperiode häufig verwenden, stellt eine regelmäßige Wartung und die Reinigung sicher, dass Ihr Kamin optimal funktioniert. Verschmutzte Scheiben beeinträchtigen lediglich die Sicht auf das Feuer. Rußablagerungen im Rauchrohr führen wiederum dazu, dass das Feuer nicht effizient verbrennt und Energie verloren geht. Gefährlich wird es, wenn Dichtungen beschädigt sind. Kohlenmonoxid ist geruchlos und kann durch defekte Stellen in die Innenräume gelangen.
Wie kann ich mich am besten vor einer Kohlenmonoxidvergiftung schützen? Installieren Sie einen Kohlenmonoxidmelder, der nach EN 50291 zertifiziert ist. Sollte unbemerkt Kohlenmonoxid in geschlossene Räume gelangen, warnt Sie das Gerät.
Hinweise dafür, dass Ihr Kamin beschädigt ist und gewartet werden sollte, gibt es verschiedene. Reinigen und warten Sie den Kamin bei folgenden Anzeichen, bevor Sie ihn das nächste Mal nutzen:
Gelegentlich sollten Sie den Kamin und das Rauchrohr reinigen und von Ruß und Asche befreien. Wie oft, hängt davon ab, wie häufig Sie den Kamin nutzen. Für die Reinigung gehen Sie wie folgt vor:
Schritt 1: Vorbereitung
Der Kamin, die Asche und die Rohre müssen komplett ausgekühlt sein. Damit der Fußboden nicht verschmutzt, decken Sie den Bereich um den Kamin mit einer festen Abdeckplane weitläufig ab. Sie können dafür auch alte Bettlaken verwenden. Bereiten Sie einen Aschesauger, einen Ascheeimer und feste Plastikbeutel vor.
Schritt 2: Reinigung des Rauchrohres
Um das Rauchrohr zu reinigen, befinden sich oftmals spezielle Öffnungen am Rohr, durch die Sie das Innere erreichen. Wenn keine Reinigungsöffnungen vorhanden sind, muss das Rohr ausgebaut werden, da sonst keine gründliche Reinigung möglich ist. Um Ablagerungen im Rohr zu entfernen, eignet sich eine Drahtbürste oder ein einfacher Handfeger. Damit weniger Ruß und Asche freigesetzt werden, verwenden Sie den Aschesauger. Dieser verfügt über spezielle Filter, ist leistungsstärker als normale Staubsauger und außerdem sehr handlich, um möglichst alle Stellen zu erreichen. Manche Modelle verfügen über eine Blasefunktion – so können Sie schwer zugängliche Stellen besser reinigen und ihn als Blasebalg verwenden. Sollte der Ausbau des Rauchrohres nötig sein, säubern Sie es am besten im Freien. Für den Transport nach draußen können Sie die Rohrenden mit Plastik abkleben.
Schritt 3: Scheibe reinigen
Die Kaminschreibe lässt sich ganz einfach mit Zeitungspapier und etwas weißer Asche säubern. Nutzen Sie sonst einen speziellen Ofenglasreiniger. Eine detaillierte Anleitung stellen wir Ihnen in einem eigenen Ratgeber zur Reinigung der Kaminscheibe zur Verfügung.
Schritt 4: Feuerraum reinigen
Auch den Feuerraum müssen Sie von Asche und Ruß befreien. Entfernen Sie Asche mit einem Handfeger oder mit dem Aschesauger. Hartnäckige Stellen behandeln Sie mit dem Schürhaken. Die Asche entsorgen können Sie im Restmüll, sobald sie vollständig abgekühlt ist.
Sie möchten mehr Tipps zur Reinigung? Diese finden Sie in unserer Anleitung zur Kaminreinigung. Hier geben wir Ihnen auch Hinweise, wie Sie unterschiedliche Korpusoberflächen behandeln können.
Wenn Sie während der Heizperiode bemerken, dass die Kamintür nicht dicht ist, sollten Sie nicht lange mit der Reparatur warten. Die Dichtung wird stark beansprucht und ist für den sicheren Betrieb Ihres Kamins wichtig. Denn sonst gelangt der gesundheitsschädliche Feinstaub in die Raumluft. Gehen Sie zum Austausch der Dichtung folgendermaßen vor:
Der Sommer eignet sich am besten, um Ihren Kamin umfassend zu warten und zu pflegen. Denn jetzt benötigen Sie den Kamin nicht und die Reinigung mancher Teile können Sie entspannt im Freien vornehmen. In der Heizperiode haben sich Ruß und Schmutz im Kamin und in den Rohren abgesetzt. Schäden an der Auskleidung des Feuerraums oder an den verschiedenen Dichtungen kommen Sie mit einer gründlichen Rundum-Wartung frühzeitig auf die Spur und können sie beheben. Wir erklären im Folgenden, wie Sie Ihren Kamin während der warmen Jahreszeit in den besten Zustand bringen.
Je nachdem, wie häufig Sie den Kamin im Winter genutzt haben, hat sich mehr oder weniger Ruß im Kamin und im Rauchrohr abgesetzt. Besonders starke Rußablagerungen entstehen, wenn ein fester Brennstoff wie Holz verbrennt. Besonders gefährlich ist Glanzruß. Er behindert nicht nur den Rauchabzug, sondern eine dicke Glanzrußschicht kann sich entzünden.
Die Glaskeramikscheibe reinigen Sie mit etwas Asche und Zeitungspapier. Sie können auch einen Glasreiniger verwenden. Allerdings sind manche dieser Produkte sehr aggressiv und greifen die Dichtungen an. Wenn Sie solche Mittel verwenden, sollte Sie daher darauf achten, dass sie möglichst nicht mit den Dichtungen in Berührung kommen. Sprühen Sie das Mittel nicht direkt auf die Scheibe, sondern lieber auf das Reinigungstuch. Ansonsten können Sie spezielle Ofenglasreiniger verwenden.
Damit die Tür des Feuerraums und die Scharniere der Luftklappen leichtgängig sind und keinen Rost ansetzen, sollten Sie sie ebenfalls im Zuge der sommerlichen Wartung ölen. Dafür dürfen Sie kein herkömmliches Scharnieröl verwenden, da dieses sich unter Umständen entzünden kann. Verwenden Sie stattdessen Ofenfett, das hohen Temperaturen standhält. Sie können für die beweglichen Teile des Kamins auch Kupferpaste verwenden.
Wie Sie den Korpus Ihres Kamins am besten reinigen, hängt von dem Material der Verkleidung ab. Manche Oberflächen sind empfindlich gegen chemische Reinigungsmittel oder aggressive Haushaltsmittel. Andere sind sehr robust.
Wischen Sie in jedem Fall hinterher alles mit einem feuchten Tuch ab, um die letzten Reste des Reinigungsmittels zu entfernen. Wenn Sie den Kamin das nächste Mal verwenden, entstehen sonst starke und sehr unangenehme Gerüche.
In der folgenden Tabelle finden Sie Tipps zur Reinigung der verschiedenen Korpusmaterialien.
Material |
Geeignete Reinigungsmittel |
Vorgehen bei der Reinigung |
trocken (Rostgefahr) |
Gründlich mit trockenem Tuch abwischen. |
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Wasser |
Mit Spülschwamm abreiben und mit kreisenden Bewegungen abschleifen; mit trockenem Tuch polieren. |
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Wasser, Seifenlauge bei starker Verschmutzung |
Mit weichem Tuch abwischen und trocknen. |
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Keramik und Kacheln |
Seifenlauge |
Mit weichem Tuch abwischen und trocknen. |
Speckstein müssen Sie mit einer geeigneten Paste verfüllen. Für Kratzer in stahlummantelten Öfen eignet sich Ofenlack, der hitzebeständig ist. Den Lack können Sie auch für andere Zwecke nutzen und etwa das Ofenrohr damit behandeln.
Der Sommer eignet sich auch, um die Thermosteine in der Auskleidung des Feuerraums zu überprüfen. Finden Sie nur kleine Risse, müssen Sie sich keine Sorgen machen und nichts unternehmen. Schäden wie größere Risse oder herausgebrochene Teile allerdings sollten Sie beseitigen lassen. Wenden Sie sich dafür an einen Fachbetrieb, der eine genaue Überprüfung vornimmt und die Schäden beseitigt.
Die Dichtungen sollten Sie ebenfalls gründlich und regelmäßig überprüfen. Achten Sie auf Rußspuren an den Nahtstellen. Beschädigte Dichtungen sorgen nicht mehr für einen sicheren Betrieb Ihres Kamins, da der gesundheitsschädliche Feinstaub und Kohlenmonoxid in die Innenräume gelangt.
Inspizieren Sie daher gründlich die Türdichtung, die der Ofenrohrklappe und die Dichtungen am Rauchrohr. So gehen Sie kein Risiko ein und können später im Winter Ihren Kamin sorglos genießen.
Um Ihren Kamin langfristig ohne Sorgen nutzen zu können, müssen Sie eine regelmäßige Wartung durchführen. Dabei geht es nicht nur um Ihre Gesundheit, sondern auch die Effizienz bei der Verbrennung von Holz oder anderen Brennstoffen. Gibt es Anzeichen für Schäden, sollten Sie diese so schnell wie möglich beheben und wenn nötig, den Kamin sanieren. In diesem Abschnitt erklären wir Ihnen, wann Sie eine umfassende Sanierung vornehmen sollten und welche Schritte dann anstehen.
Kamine gibt es in großer Auswahl. Im Hagebau-Sortiment etwa finden Sie Kamine mit Stahlkorpus, aus Gusseisen, Speckstein oder Naturstein. Schon bei der Installation eines Kamins sollten Sie daher auf die Herstellerangaben achten. Hier finden Sie in der Regel Hinweise dazu, wie Sie einen Sanierungsbedarf erkennen können. Wenn Sie diesen Hinweisen und den nachfolgenden Tipps folgen, steht einem langen Leben des Kamins nichts im Weg.
Neben dem Kamin selbst ist der Schornstein ebenfalls gut in Schuss zu halten. Denn nur dann ist eine wirksame Ableitung des schädlichen Rauchs gewährleistet. Insbesondere einer Versottung ist vorzubeugen. Dabei handelt es sich um durchfeuchtetes Mauerwerk im Schornstein, das zu unschönen Flecken und einem unangenehmen Geruch führt. Versottung entsteht, wenn der Rauch zu langsam durch den Schornstein zieht und regelmäßig an den Schornsteinwänden kondensiert. Ursachen sind zum Beispiel:
Durch die Versottung wird das Mauerwerk zusätzlich geschädigt, Schwefel, Wasser und Teer durchdringen das Rohr. Das zieht langfristig eine kostspielige Sanierung nach sich. Dafür werden Rohre aus Kunststoff, Edelstahl oder Keramik eingeführt, an denen diese Schäden nicht mehr auftreten.
Denken Sie daran, den Kamin regelmäßig vom Schornsteinfeger überprüfen zu lassen. Im Feuerstättenbescheid finden Sie die Abstände, in denen die Prüfung erfolgen muss. Er berät Sie auch, wenn eine Sanierung ansteht.
Steht tatsächlich eine Sanierung des Schornsteins an, kommt es auf die Art des Kamins an, mit welchen Materialien Sie das Rohr auskleiden sollten. Für Gas- und Ölbrenner reichen Kunststoffmaterialien aus, da deren Abgase keine hohen Temperaturen erreichen. Die Abluft von Kaminen dagegen hat hohe Temperaturen. Daher eignen sich Keramik- oder Stahlrohre besser. Gerade Edelstahl eignet sich für alle Brennstoffe. Außerdem ist das Material lange haltbar. Ein solches Rohrsystem können Sie an der Außenwand anbringen oder vom Dach aus installieren.
Ein mehrschaliges Kaminsystem ist dann eine sichere Alternative, wenn folgende Probleme auftreten:
Bei alten Kaminöfen ist Asbest mitunter ein Problem. Es wurde früher oft verbaut, da es sehr hitzebeständig ist. Seit Langem ist allerdings die gesundheitsschädliche Wirkung von Asbeststaub bekannt, weswegen das Material aus Mauerwerken und Öfen entfernt werden sollte bzw. muss. Im Zweifel kann Ihnen Ihr Schornsteinfeger mit Asbest-Sachkundenachweis sagen, ob in Ihrem Kamin Asbest verbaut wurde.
Entscheiden Sie sich für Edelstahl, profitieren Sie von der Flexibilität der Rohrelemente und dem einfachen Einbau. Hagebau bietet ein breites Sortiment an Kaminrohren aus Stahl, die in unterschiedlichen Farbtönen und in praktischen Sets erhältlich sind. Sie bestehen aus verschiedenen Längenelementen, einer Grundplatte, einem T-Anschluss und der Wandrosette.
Um sich eine aufwendige Kaminsanierung zu ersparen, sollten Sie die Pflege des Kamins sorgfältig betreiben. Dabei hilft Ihnen das passende Kaminzubehör. Achten Sie vor allem auf den ordnungsgemäßen Betrieb Ihres Kamins, den Sie etwa durch einen einwandfreien Zug sicherstellen. In einem weiteren Berater erfahren Sie, wie Sie Ihren Kaminofen richtig anzünden, sodass ein guter Zug entsteht. Außerdem wird erklärt, wie Sie Ihren Kamin bei der ersten Benutzung richtig anfeuern. Weitere Hinweise zum sicheren Umgang finden Sie in vielen weiteren Kaminratgebern.
Der neue Kamin muss angeschlossen werden? Kein Problem! Zu den Infos über unseren Ofenservice