Ein Kaminofen ist der Inbegriff der Gemütlichkeit und eine Möglichkeit, Heizkosten zu sparen. Sie möchten sich umfassend über das Thema informieren? Dann lesen Sie jetzt weiter.
Grundsätzlich lassen sich drei Ofentypen unterscheiden:
Pelletöfen | Modernen Pelletöfen verfügen über eine automatisierte Zufuhr für das Brennmaterial und dienen als (Zusatz-)Heizung im Haus. |
Kamine mit externer Verbrennungszufuhr (Holzöfen) | Der klassische Kaminofen: Das Brennmaterial wird nach Bedarf und Wunsch von Ihnen hinzugefügt. |
Öfen mit integrierter Wasserzufuhr | Wasserführende Öfen lassen sich an die Warmwasserzufuhr im Haus anschließen und dienen auch als Heizung. |
Sie können den Kamin wahlweise mit Ihrer vorhandenen Heizungsanlage koppeln – dann benötigen Sie einen doppelzügigen Schornstein – oder installieren nachträglich Luftschächte im Haus. Das bedarf allerdings eines baulichen Aufwands.
Diese Systeme stehen Ihnen zur Verfügung:
Ein Anemostat reguliert im Raum den Luftstrom und den Druck mittels eines Drehknopfs.
Strahlungswärme erhitzt nicht die Luft, sondern die Gegenstände im Raum und ist daher effizienter als Konvektionswärme. Diese dagegen erwärmt die Raumluft. Sie trägt unter anderem Staub mit sich und verursacht ein Temperaturgefälle von oben nach unten.
Ein offener Kamin strahlt im Wohnraum Wärme und Gemütlichkeit aus. Eine Pelletheizung beheizt hingegen das gesamte Haus. Darüber hinaus können Sie auch eine Kombination aus Solarthermie, Pelletheizung und Kamin nutzen, um Ihre Wohnung beziehungsweise Ihr Haus effizient und kostengünstig zu heizen.
Ist der Kamin überdimensioniert, überheizt er den Raum, ist er zu klein, heizt er zu wenig. Es gibt Richtwerte, mit denen Sie die Heizleistung berechnen können. Diese lauten:
Isolierte Neubauten | 45 Watt/Quadratmeter |
Unisolierte Altbauten | mindestens 120 Watt/Quadratmeter |
Altbauten nach 1978 | 80 Watt/Quadratmeter |
Altbauten nach 1995 | 60 Watt/Quadratmeter |
Die Wärme des Kaminofens dringt tiefer in die Haut ein als die einer konventionellen Heizung. Das kann Rheuma und andere Schmerzen lindern.
Ein Schornstein soll Unterdruck erzeugen. Gelingt das nicht, dringt Rauch in die Wohnung – und das kann schwere gesundheitliche Folgen haben. Die Ursachen für Unterdruck sind vielfältig. Gängig sind:
Liegt das Problem nicht am Brennmaterial, was Sie selber einfach herausfinden können, schafft der Schornsteinfeger Abhilfe.
Ein doppelwandiger Schornstein wird in der Regel in Neubauten installiert. Er besteht aus Edelstahl, wird an der Hausaußenwand oder innen verlegt und verfügt über eine Dämmung aus Mineralwolle. Ein einwandiger Schornstein kommt dagegen ohne Dämmung aus und lässt sich so nicht für den Betrieb eines Kamins nutzen. Die Dämmung des doppelwandigen Schornsteins hält die Temperatur aufrecht, sodass er weniger Hitze an die Umgebung abgibt, und dient zudem dem Brandschutz.
Ein doppelzügiger Schornstein erlaubt den Betrieb von zwei Heizanlagen, etwa von einer Brennwerttherme und einem Holzofen.
Eine Glastür vor dem Kamin hält Gerüche aus den Wohnräumen. Zudem sollte das Holz möglichst trocken sein. Auch ein undichter Ofen kann eine Ursache sein, wenn es in der Wohnung nach Kamin riecht.
Sie können nahezu alle Schornsteine für den Betrieb eines Kamins nutzen. Die gängigen Typen sind:
Die Voraussetzung, einen Kamin zu betreiben, setzt eine Zulassung für feste Brennstoffe voraus. Ob Ihr Schornstein für den Betrieb Ihres Kamins geeignet ist, erfahren Sie von Ihrem Schornsteinfeger.
Kaminasche muss vollständig kalt sein. Auch hier gilt daher: Warten Sie mindestens 48 Stunden mit der Entsorgung. Die Asche kann dann im Hausmüll entsorgt werden.
Nein, das ist nicht erlaubt. Asche kann Schadstoffe enthalten, die in den Boden übergehen. Entsorgen Sie die Kaminasche daher im Hausmüll.
Holz kann unter Umständen Schwermetalle und Schadstoffe enthalten, Kohle weist einen hohen Schwefel- und Eisengehalt auf. Aus diesen Gründen gehört Asche in die Restmülltonne.
Ein Aschesauger verhindert Staubbildung und ermöglicht die einfache Reinigung Ihres Kamins. Die Asche muss vollständig erkaltet sein – idealerweise reinigen Sie den Kamin 48 Stunden nach der letzten Nutzung.
Der Filter des Aschesaugers muss regelmäßig gereinigt werden, andernfalls reduziert sich die Saugleistung.
Verfügt Ihr Haus nicht über einen gemauerten Schornstein, hilft ein Außenrohr. Dieses lässt sich vergleichsweise einfach installieren – anders als ein gemauerter Schornstein, der oft nur mit großem Aufwand eingebaut werden kann.
Das kommt auf folgende Faktoren an:
Ihr Schornsteinfeger gibt Ihnen Auskunft, ob Sie Ihren Kamin mit einer Brennwerttherme kombinieren können.
Die Förderanlage für Pellets geht mit einem gewissen Platzbedarf einher. Optimal ist es, wenn Sie dafür einen Raum im Keller haben.
Feuer benötigt Luft – und diese holt es sich beim Betrieb eines Kaminofens aus der Raumluft. Ist Ihre Luft zu trocken, können Sie mit einem Luftbefeuchter Abhilfe schaffen.
Sie finden im Handel spezielle Hydrometer, die die Raumluft befeuchten. Alternativ können Sie auch auf Wasserschalen oder spezielle Behälter, die Sie etwa an die Heizung hängen, zurückgreifen.
Hier ist der Kamin klar im Vorteil: Das Feuer erzeugt ein behagliches Ambiente, wärmt und ist dabei vor allem in der Übergangszeit, wenn die Heizanlage noch im Sparbetrieb läuft, eine ausgezeichnete Alternative.
Es gibt spezielle Kamintypen mit Wasserführung, die sich auch für die Warmwasserbereitung eignen. Sie verfügen über eine sogenannte Wassertasche im Inneren, die an den Warmwasserkreislauf angeschlossen wird.
Das ist möglich, wenn Ihr Kamin über einen Wärmetauscher verfügt. Dieser leitet die Wärme des Kamins in das bestehende Heizungssystem. Ihr Kamin lässt sich damit unterstützend zur Heizanlage nutzen – und Sie sparen Energie.
Das ist mit einem wasserführenden Kamin möglich, der die Wärme an einen Pufferspeicher weitergibt. An diesem ist auch die Solaranlage angeschlossen, die über einen Wärmetauscher die Energie an den Speicher weitergibt.
Ältere Pumpen weisen Leistungen von 140 Watt und mehr auf, moderne Geräte arbeiten mit rund 45 bis 90 Watt. Es kann sich daher lohnen, die Umwälzpumpe auszutauschen, um Energie zu sparen.
Brennmaterialien sollten aus natürlichen Rohstoffen bestehen. Hier haben Sie die Wahl zwischen
Im Handel erhalten Sie spezielle Kaminanzünder. Das Anzünden des Brennmaterials mit Papier oder Pappe ist verboten.
Kohle erreicht höhere Brenntemperaturen als Holz und eignet sich daher besser, wenn Sie auch angrenzende Räume beheizen möchten oder eine hohe Heizleistung wünschen. Als Holzofen wird heute vor allem der klassische Kaminofen oder Schwedenofen bezeichnet: Er ist offen oder mit Sichtfenster ausgestattet und dient sowohl dem Heizen als auch der Atmosphäre im Raum.
Ein Ethanolkamin ist eine Alternative, wenn kein Schornstein vorhanden ist. Erdgas ist vorteilhaft, wenn Sie bereits über eine Abluftanlage für eine Brennwerttherme verfügen: Ein Erdgaskamin kann diese mitbenutzen.
Keinesfalls im Kamin verbrennen dürfen Sie:
Auch ist das Verbrennen von Kohle in Holzöfen nicht erlaubt.
Ein Ofen arbeitet CO2-neutral, wenn er beim Verbrennen nur so viel Emissionen erzeugt, wie das Brennmaterial zuvor neutralisiert hat. Das ist etwa bei Holzpellets der Fall, nicht aber bei Braunkohle.
Die besten Brennholzsorten sind die folgenden:
Buche | Buchenholz ist frei von Harz, entwickelt daher keinen Funkenflug und knackt nicht beim Verbrennen. |
Fichte | Fichte ist ideal zum Anheizen, beim Verbrennen größerer Scheite können jedoch unkontrolliert Glutstücke hervorschießen. |
Esche | Eschenholz erzeugt ein sehr schönes Flammenbild. Das macht es perfekt für den offenen Kamin. |
Birke | Birke erzeugt kaum Funkenflug und verbrennt in einer bläulichen Färbung, die eine gemütliche Atmosphäre erzeugt. |
Kiefer | Kiefer erreicht einen mittelhohen Heizwert. Das Holz ist hervorragend, wenn Sie in der Übergangszeit nur eine geringe Wärmeleistung erreichen möchten. |
Eichenholz verfügt zwar über eine gute Brennwirkung, verströmt jedoch aufgrund seines hohen Anteils an Gerbsäure einen Geruch, den viele als unangenehm empfinden. Es eignet sich daher nicht für die Verbrennung in offenen Kaminen.
Im Handel erhalten Sie spezielle Messgeräte. Grundsätzlich gilt: Je älter das Holz, desto trockener ist es. Idealerweise verfügen Sie über einen Raum im Haus, in dem das Holz trocknen kann.
Damit das Holz ordentlich durchtrocknet, sollte es in einem trockenen, gut belüfteten und vor Witterungseinflüssen geschützten Raum lagern. Idealerweise wählen Sie einen Platz an der Südseite des Hauses aus oder einen geschützten Schuppen auf der Sonnenseite des Gartens. Damit es bei Lagerung auf dem Grundstück keine Feuchtigkeit von unten zieht, errichten Sie einen Untergrund aus Stein oder Kanthölzern. Das Holz sollte keinesfalls abgedeckt werden, da es sonst schimmeln kann.
Hier geht's zum Sortiment "Brennstoffe & Anzünder"Im Reihenhaus gilt es, beim Betrieb eines Kamins Rücksicht auf die Nachbarn zu nehmen: Diese sollten von der Kaminnutzung nicht beeinträchtigt werden. Das kann der Fall sein, wenn Sie unzulässiges Material verbrennen oder das Holz zu feucht ist. Dann tritt unangenehmer Qualm auf, der den Nachbarn buchstäblich stinkt.
Eine zu geringe Dachneigung kann dazu führen, dass Rauch zum Nachbargrundstück dringt. Sie sollte mindestens 20 Prozent betragen. Bei einer geringeren Neigung ist gegebenenfalls die Installation eines Außenrohrs nötig.
Zu brennbaren Bodenbelägen sollte ein Abstand von mindestens 50 Zentimetern, zu brennbaren Materialien und Wänden von mindestens 80 Zentimetern eingehalten werden.
Verwenden Sie keine behandelten Hölzer und nur zugelassene Brennmaterialien. Eine hohe Heiztemperatur und ordentlich durchgetrocknetes Holz vermindern ebenfalls die Schadstoffbildung.
Im Vergleich hat Holz mit 0,39 Kilogramm CO2 pro Kilowattstunde die höchsten Kohlendioxidemissionen, Braunkohle liegt bei 0,36. Steinkohle hat mit 0,34 Kilogramm CO2 unter den Kaminbrennstoffen den geringsten Emissionsausstoß.
Sie sollten laut Feuerschutzverordnung einen Abstand von mindestens 20 Zentimetern einhalten.
Ein Mindestabstand zum Fenster ist auch sinnvoll, damit Sie nicht nach draußen heizen und die Wärme im Raum bleibt.
Ja. Bei Fliesen etwa benötigen Sie keinen separaten Bodenbelag, bei Parkett, Laminat oder Teppich hingegen muss ein mindestens 50 Zentimeter breiter feuerfester Belag installiert werden.
Das kommt auf die Art und Nutzungshäufigkeit des Kamins an: Nutzen Sie ihn ganzjährig, kommt der Schornsteinfeger viermal im Jahr, wird er nur in der Heizperiode verwendet, zweimal jährlich.
Durchdringen Wasser, Teer und Säuren den Kamin, spricht man von einer Versottung. Sie entsteht, wenn sich der Rauch noch im Schornstein zu stark abkühlt. Verhindern lässt sie sich durch höhere Heiztemperaturen und regelmäßige Nutzung des Kamins.
Die Revisionsklappe muss leicht zugänglich sein, damit der Kamin sich einfach warten und überprüfen lässt: mindestens 0,4, maximal 1,4 Meter über einer sicheren Standfläche. Alternativ lässt sich eine obere Revisionsklappe einbauen. Diese kann bis zu 5 Meter unter der Schornsteinmündung installiert werden.
Prinzipiell ja – es kommt nur darauf an, wie und wann. Zieht Rauch in den Raum, sollten Sie zunächst die Revisionsklappe überprüfen. Sie sollte jedoch keinesfalls bei laufendem Betrieb geöffnet werden oder offen bleiben. Im Zweifelsfall überlassen Sie die Prüfung und Öffnung einem Fachmann.