Illustration einer Hagebau-Anleitung zum Selbstbau eines Kaminofens. In der Mitte ist ein fertiger Kaminofen zu sehen, der auf einem gemauerten Sockel steht. Davor befinden sich verschiedene Werkzeuge: ein Eimer mit Kelle und Wasserwaage, ein Akkubohrer, ein Maßband und eine Bohrmaschine. Rechts liegt ein Anleitungsblatt mit drei bebilderten Schritten. Daneben sitzt eine schwarze Katze.

Kamin selber bauen – Schritt für Schritt

Wenn Du einen Kamin selber baust, hast Du über den Standardbausatz hinaus viele weitere Gestaltungsmöglichkeiten. So verleihst Du Deinem neuen Kamin ein individuelles Aussehen. Pack es an! Gehe wie folgt Schritt für Schritt vor – und bau Deinen eigenen Kamin ganz nach Deinen Wünschen.


Inhaltsverzeichnis


  1. Materialliste
  2. Werkzeugliste
  3. Die Bürokratie
  4. Die richtige Stelle finden
  5. Brandschutzplatten
  6. Kamin zeichnen
  7. Sockel mauern
  8. Kamin einsetzen
  9. Ofenrohr anschließen
  10. Kamin verkleiden
  11. Der letzte Schliff
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Schritt 1: Die Bürokratie

  • Auf geltende Normen achten und Schornsteinfeger Abnahme planen

Ehe Sie sich Ihren neuen Kamin aussuchen, sollten Sie unbedingt zunächst einen Blick in die Landesbauordnung (BauO) werfen: In manchen Bundesländern ist es nicht möglich, dass Sie Ihren Kamin selber bauen. Hier ist ein Fachmann zum Errichten von Feuerstätten erforderlich, damit der Schornsteinfeger den Bau später abnimmt. Beachten Sie auch weitere Regelungen wie das Bundesimmissionsschutzgesetz (BIMSchV), nach dem ein privater Kaminofen nur noch bestimmte Mengen Feinstaub freisetzen darf. Wenn Sie einen Kamin selber bauen, muss dieser unbedingt den aktuell gültigen EN- und DIN-Normen genügen.

Illustration mit dem Titel „Schritt 1“ einer Hagebau-Anleitung zum Bau eines Kaminofens. Auf einem Tisch liegen ein Taschenrechner, ein Stift, ein Stapel Papier und ein Dokument mit einem Paragrafenzeichen (§). Daneben steht eine Tasse Kaffee.

Schritt 2: Material und Werkzeug zusammenstellen

Wenn Sie den Kaminofen bauen, sollten Sie überprüfen, ob Sie das folgende Werkzeug bereits im Haus haben und ggf. fehlende Teile nachkaufen:

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Beim Material ist es mit dem Kaminbausatz nicht getan. Folgendes Material sollten Sie vorab besorgen:

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Illustration mit dem Titel „Schritt 2“ einer Hagebau-Anleitung zum Selbstbau eines Kaminofens. Links stehen vorbereitete Werkzeuge in einem Eimer: Kelle, Wasserwaage, Zollstock und Akkubohrer. Rechts daneben befinden sich ein Ofenrohrbogen, ein Sack Mörtel und der bereits positionierte Kaminofen.

Schritt 3: Die richtige Stelle finden

  • Externer Schornstein kann nachgezogen werden

Ehe Sie Ihren Kaminofen bauen können, müssen Sie sichergehen, dass sich der zukünftige Standort am Schornstein Ihres Hauses befindet. Ist dies nicht möglich, müssen Sie einen Schornstein bauen, wobei Sie eine Baugenehmigung benötigen. Überprüfen Sie auch die Statik Ihres Wohnzimmers: Ein gemauerter Kamin ist schwer. Am besten sprechen Sie mit Ihrem Schornsteinfeger darüber, dass Sie Ihren Kamin selber bauen möchten und lassen sich von ihm wichtige Tipps geben. Im Zweifelsfall ziehen Sie einen Statiker hinzu, der Ihr Zimmer und den Schornstein überprüft.

Illustration mit dem Titel „Schritt 3“ einer Hagebau-Anleitung zum Selbstbau eines Kaminofens. Ein Haus mit zwei installierten Kaminöfen ist zu sehen – beide führen Rauch über getrennte Schornsteine nach außen. In der linken oberen Ecke schwebt ein Dokument mit einem Paragrafenzeichen.

Schritt 4: Brandschutzplatten

  • Wände und Boden mit Brandschutzplatten schützen

Da der Kamin große Wärme freisetzen wird, müssen Sie Ihre Wände entsprechend schützen. Besonders empfehlenswert sind Brandschutz-Sets, die Sie gemeinsam mit Ihrem Kaminbausatz erwerben können. Alternativ verwenden Sie Dämm- oder Brandschutzplatten, die Sie an der Wand hinter dem Kamin anbringen.

Denken Sie auch an den Boden: Es kann immer zu Funkenflug kommen, wenn Sie später die Frontscheibe des Kamins öffnen, z. B. um Holz nachzulegen. Verwenden Sie auch vor dem Kamin eine wärmedämmende Funkenschutzplatte aus Glas oder Metall.

Illustration mit dem Titel „Schritt 4“ einer Hagebau-Anleitung zum Selbstbau eines Kaminofens. An einer Wand wird ein Schutzbereich hinter dem späteren Ofen mit Fliesen vorbereitet. Eine Wasserwaage und ein Eimer mit Pinsel stehen davor. Die untere Hälfte der Flächen ist bereits verfliest, im oberen Bereich wird noch gearbeitet.

Schritt 5: Kamin zeichnen

  • Zeichnen Sie auf den Milimeter genau

Ehe Sie Ihren Kamin bauen, müssen Sie seinen Umriss zunächst an die Wand zeichnen. Es ist von größter Wichtigkeit, dass Wandmuffe und Ofenrohr, exakt positioniert sind – ansonsten wird der Kamin nicht richtig ziehen. Bei der Markierung der richtigen Stelle ist Millimeterarbeit gefragt.

Illustration mit dem Titel „Schritt 5“ einer Hagebau-Anleitung zum Selbstbau eines Kaminofens. Auf einer bereits verfliesten Wandfläche werden mit einem Bleistift und Wasserwaage exakte Markierungen für die Position des Kaminofens und den Anschluss des Rauchrohrs eingezeichnet. Eine Zollstock liegt daneben.

Schritt 6: Sockel mauern

  • Fundament auf Brandschutzplatte mauern

Nun beginnen Sie unten mit der eigentlichen Arbeit und mauern den Sockel auf der Brandschutzplatte. Hier genügt eine Lage Ziegelsteine, wenn der Kamin daraufgestellt wird. Manche Bausätze sind so konstruiert, dass unter dem eigentlichen Kamin das Holz gelagert wird. Achten Sie auf die Anweisungen in der Beilage. Möchten Sie auf eigene Faust eine Ablage für das Holz bauen, achten Sie darauf, dass die Konstruktion später fest genug ist, um das Gewicht des Kamins auszuhalten.

Illustration mit dem Titel „Schritt 6“ einer Hagebau-Anleitung zum Selbstbau eines Kaminofens. Vor einer markierten, verfliesten Wand ist ein kleiner Sockel aus roten Schamottsteinen begonnen worden. Daneben stehen ein Eimer mit Mörtelkelle und ein Sack mit Mörtel

Schritt 7: Kamin einsetzen

  • Kamin auf den Sockel setzen
  • Mit Wasserwaage überprüfen

Ist der Sockel trocken, stellen Sie den eigentlichen Kamin darauf. Die meisten Kamine in Kaminbausätzen verfügen über verstellbare Füße. So können Sie die Höhe leicht variieren. Achten Sie darauf, dass alle vier Füße exakt gleich sind und der Kamin waagerecht steht. Nehmen Sie eine Wasserwaage zur Hilfe.

Illustration mit dem Titel „Schritt 7“ einer Hagebau-Anleitung zum Selbstbau eines Kaminofens. Der Kaminofen ist nun auf dem gemauerten Sockel positioniert und ausgerichtet. Eine Wasserwaage liegt links auf dem Boden. Markierungslinien an der Wand zeigen, dass der Ofen exakt mittig und gerade ausgerichtet wurde.

Schritt 8: Ofenrohr anschließen

  • Bohrung für das Ofenrohr durchführen
  • Achtung: Bei Keramikschornsteinen rufen Sie lieber einen Fachmann an!

Jetzt kommt das Meisterstück, wenn Sie Ihren Kamin selber bauen: Sie müssen die Wand durchbrechen, um das Ofenrohr an den Schornstein anzuschließen. Dort, wo Sie zuvor den Umriss gezeichnet haben, setzen Sie nun mit dem Schlagbohrer an und bohren ein Loch von der Größe Ihres Ofenrohrs. In das Loch setzen Sie die Wandmuffe ein und sichern sie mit feuerfestem Mörtel. Lassen Sie den Mörtel trocknen, ehe Sie den Kaminofen anschließen. Arbeiten Sie sorgfältig, denn alles muss exakt passen, damit der Kamin richtig zieht.

Illustration mit dem Titel „Schritt 8“ einer Hagebau-Anleitung zum Selbstbau eines Kaminofens. Der Kaminofen steht auf dem Sockel. Über dem Ofen wird ein Loch für das Rauchrohr gebohrt. Rechts oben ist eine Detailansicht: Mit einem Bohrer werden entlang einer markierten Kreislinie Löcher gebohrt, anschließend wird mit einem Hammer die Öffnung herausgebrochen. Der Ofen steht montiert auf dem Sockel, über ihm ist das frisch gebohrte Ofenrohrloch in der Wand zu sehen. Rechts oben in einer Detailansicht wird gezeigt, wie mit einer Kelle Mörtel oder feuerfester Dichtmasse um das Rohrloch aufgetragen wird. Daneben liegt ein Dichtungsband.

Schritt 9: Kamin verkleiden

  • Abschluss mit der ausgesuchten Verkleidung vollziehen

Als letztes folgt die Kür: Mauern Sie die im Kaminbausatz mitgelieferte Verkleidung um den eigentlichen Kamin und setzen Sie die Kaminhaube auf. Meist handelt es sich bei der Verkleidung um Schamott, ein feuerfestes Material, das für seine hohe Wärmespeicherung bekannt ist. Vielleicht haben Sie auch edles Marmor oder rustikales Granit gewählt. In den meisten Fällen sind Sie nun fertig und können Ihren Kamin anzünden.

Illustration mit dem Titel „Schritt 9“ einer Hagebau-Anleitung zum Selbstbau eines Kaminofens. Der Kaminofen ist vollständig ummauert. Die Verkleidung besteht aus grauen Bauplatten oder feuerfesten Steinen. Links ist der Rauchrohranschluss sichtbar. Rechts stehen Werkzeuge: Mörtelkübel mit Kelle, Mörtelsack und eine Steinsäge.

Schritt 10: Der letzte Schliff

  • Farbe an den Rest des Raumes anpassen?
  • Lagerplatz für Holz und Zubehör schaffen

Wollten Sie den Kamin selber bauen, damit er sich optimal in Ihr Wohnzimmer einfügt, können Sie natürlich noch letzte bauliche Maßnahmen ergreifen. Sind Ihre Wände grün gestrichen oder mit einer rosafarbenen Tapete bekleidet, können Sie den Kamin mit einer passenden Farbe anstreichen.

Denken Sie auch an das Zubehör: Wurde kein Lagerplatz für das Holz unter dem Kamin eingeplant, stellen Sie einen hübschen Kaminholzkorb neben die Feuerstelle oder ein seitliches Regal. Denken Sie bei der Holzaufbewahrung auch an die größere Menge, die Sie über den Winter verteilt benötigen werden. Ideal ist hier ein großes Holzregal an einem trockenen Platz auf der Terrasse oder im Garten. Ein Kaminbesteck darf ebenfalls nicht fehlen. Mit der Zange können Sie brennende Holzscheite im Kamin bewegen und mit dem Besen den Kaminofen reinigen.

Illustration mit dem Titel „Schritt 10“ einer Hagebau-Anleitung zum Selbstbau eines Kaminofens. Der fertig eingebaute und brennende Kaminofen ist zu sehen. Im Feuerraum lodern Flammen. Links sitzt eine schwarze Katze, rechts steht Kaminbesteck und ein Korb mit Brennholz. Der Kamin ist vollständig verkleidet und betriebsbereit.