Illustration zur Vorbereitung für das Schleifen eines Dielenbodens. Links stehen Reinigungsmittel, Schleifspachtel, Eimer, Besen und Staubsauger. In der Mitte befindet sich eine große Bodenschleifmaschine. Rechts liegt entzündlicher Schleifstaub mit Flammensymbol und Ausrufezeichen als Warnung. Ein Anleitungsblatt mit dem Logo „hagebau“ zeigt drei bebilderte Schritte.

Parkett abschleifen und versiegeln - Schritt-für-Schritt-Anleitung

Parkett aus Holz ist dekorativ, pflegeleicht und relativ strapazierfähig. Allerdings nagt selbst an hochwertigem Parkett bei stärkerer Beanspruchung der Zahn der Zeit. So bilden sich auf dem Parkett Laufspuren, die Oberfläche verkratzt oder Flecken lassen sich nicht mehr entfernen. Das Parkett als Holzboden können Sie durch Abschleifen und eine anschließende Versiegelung jedoch zu neuem Glanz verhelfen. Mit unserer leicht verständlichen Schritt-für-Schritt-Anleitung ist dies auch für Heimwerker kein Problem.

Inhaltsverzeichnis

  1. Werkzeugliste
  2. Vorbereitende Arbeiten
  3. Parkett abschleifen
  4. Grobschliff
  5. Mittelschliff
  6. Fugen verschließen
  7. Feinschliff
  8. Parkett neu versiegeln

Werkzeugliste

Welches Parkett kann abgeschliffen werden?

Grundsätzlich kann nur Parkettboden mit einer Laufschicht aus Echtholz abgeschliffen werden. Beim Abschleifen werden ca. 0,5 mm der Laufschicht abgetragen. Daher sollte diese noch eine Stärke von mehreren Millimetern aufweisen. Bei ausreichend dicker Laufschicht können Sie Ihr Parkett mehrfach abschleifen und dadurch immer wieder auffrischen bzw. renovieren. Laminat und parkettähnliche Böden mit Kunststoffoberfläche sind zum Abschleifen nicht geeignet. Fragen Sie im Zweifel beim Hersteller oder Verkäufer Ihres Parketts nach, ob und wie Sie dieses Abschleifen können.

Parkett abschleifen und neu versiegeln: So gehen Sie vor

Schritt 1: vorbereitende Arbeiten

  • Gardinen & Sockelleisten abnehmen
  • Fremdkörper im Parkett entfernen

Bevor Sie mit dem Abschleifen des Parketts beginnen, sollten Sie Gardinen und Sockelleisten demontieren. Nägel, Schrauben und andere Fremdkörper im Parkett müssen entfernt werden, da diese die Schleifmaschine beschädigen können. Außerdem bilden sich beim Kontakt von zum Beispiel Nägeln und Schleifwalze Funken, welche den Schleifstaub entzünden können. Generell ist Schleifstaub leicht entzündlich. Daher sollte dieser nur in Metallbehältern außerhalb von Innenräumen gelagert werden. Dies gilt auch für gefüllte Staubsäcke. Selbst bei Walzenschleifern mit integrierter Absaugvorrichtung und Auffangsack für den Staub kommt es beim Parkett abschleifen oft zu starker Staubentwicklung. Durch ausreichendes Lüften können Sie die Staubbelastung reduzieren.

Illustration zum ersten Schritt beim Schleifen eines Dielenbodens. Eine Bodenschleifmaschine erzeugt Funken und Staub. Symbole markieren Gefahren: brennbare Gardinen und Funkenflug durch Nägel. Geöffnete Fenster mit Häkchensymbol zeigen korrektes Lüften.

Schritt 2: Parkett abschleifen

  • Mit Schleifmaschine nicht stehen bleiben
  • Schleifmaschine nicht ziehen

Um einen zu tiefen Schleifansatz auf dem Parkett zu vermeiden, sollten Sie die Maschine beim Start vorwärts bewegen und die Walze nur langsam absenken. Vermeiden Sie es, mit der Schleifmaschine mit abgesenkter Walze auf einer Stelle am Boden stehen zu bleiben. Dadurch kann diese zu starke Vertiefungen in das Parkett schleifen, welche sich später kaum noch ausbessern lassen. Grundsätzlich wird die Maschine nur geschoben und nicht gezogen. Für schwer zugängliche Stellen unter Heizkörpern, Rohren oder an Ecken verwenden Sie zum Schleifen Delta- und Tellerschleifer mit Schleifpapier der unten angegebenen Körnungen.

Um ein möglichst schönes Schleifergebnis zu erzielen, schleifen Sie Ihr Parkett am besten in mehreren Schritten ab:

Illustration zum zweiten Schritt beim Schleifen eines Dielenbodens. Eine Bodenschleifmaschine wird in Pfeilrichtung vorwärts bewegt, daneben der Hinweis: „Beim Starten vorwärts bewegen und die Walze langsam absenken!“ Ein Häkchensymbol bestätigt das richtige Vorgehen. Im Hintergrund sind eine Heizung und eine Randschleifmaschine zu sehen.

Schritt 2.1, Grobschliff:

  • 24 - 40er Körnung
  • Schleifer diagonal zur Maserung führen

Für den Grobschliff legen Sie in den Walzenschleifer Schleifmittel mit einer Körnung zwischen 24 und 40 ein. Beim Grobschliff führen Sie den Walzenschleifer diagonal zur Maserung über das Parkett. Mit dem Grobschliff sollten alle alten Lack- und Versiegelungsschichten restlos entfernt werden. Reinigen Sie das Parkett danach mit einem Staubsauger.

Illustration zum Zwischenschritt 2.1 beim Schleifen eines Dielenbodens. Die Schleifmaschine (Schritt 1) wird mit einer Körnung von 24 bis 40 geführt, ein Häkchensymbol bestätigt das Vorgehen. Im zweiten Schritt (2) wird mit einem Staubsauger der Schleifstaub entfernt.

Schritt 2.2, Mittelschliff:

  • 60er Körnung
  • Je nach Parkett Führungswinkel beachten

Für den zweiten Schleifgang empfiehlt sich eine Körnung von 60. Die Schleifrichtung richtet sich beim Mittel- bzw. Zwischenschliff nach der Art des Parketts. Stabparkett wird in einem Winkel von 7 bis 15 Grad zur Verlegerichtung geschliffen. Bei Mosaik- und Würfelparkett wird diagonal zum Faserverlauf geschliffen und bei Fischgrätenparkett schleifen Sie diagonal zur Maserung. Bei Parkettböden mit stärkeren Verschleißerscheinungen müssen Sie den Mittelschliff oft mehrfach durchführen. Nach dem Mittelschliff wird der Parkettboden nochmals mit einem Staubsauger gereinigt.

Illustration zum Zwischenschritt 2.2 beim Schleifen von Parkettböden. Eine Schleifmaschine wird in drei unterschiedlichen Parkettarten korrekt geführt, beim Stabparkett in einem Winkel von 7–15 Grad, beim Mosaikparkett diagonal zum Faserverlauf, beim Fischgrätenparkett diagonal zur Maserung. Außerdem ist der Hinweis "Körnung von 60" zu lesen

Schritt 2.3, Fugen verschließen:

  • Fugenmasse aushärten lassen

Vor dem Feinschliff sollten Sie das Parkett auf Fugen und Risse untersuchen und diese mit Fugenkitt oder Füllmasse für Parkett verschließen. Vor dem Feinschliff muss die Fugenmasse aushärten.

Illustration zum Zwischenschritt 2.3 beim Schleifen eines Dielenbodens. Ein Riss im Holz wird mit Spachtelmasse aus einer Tube gefüllt, ein Uhrsymbol zeigt die notwendige Trocknungszeit. Eine Lupe mit Fragezeichen weist auf die Stelle hin.

Schritt 2.4, Feinschliff:

  • 100er Körnung
  • Quer oder Parallel zur Einfallsrichtung des Lichts führen

Für den Feinschliff verwenden Sie Schleifmittel mit einer Körnung von 100. Den Feinschliff führen Sie entweder quer oder parallel zur Haupteinfallsrichtung des Lichts aus. Nach dem Feinschliff wird das Parkett zur Vorbereitung der Versiegelung besonders gründlich mit einem Staubsauger und Wischmop gereinigt.

Illustration zum Zwischenschritt 2.4 beim Schleifen eines Dielenbodens. Der Feinschliff wird mit einer Bodenschleifmaschine bei Körnung 100 durchgeführt (1). Danach folgt das gründliche Staubsaugen (2) und Abkehren (3) der Fläche. Häkchensymbole kennzeichnen korrektes Vorgehen, ein Fragezeichen markiert die Schleifrichtung.

Schritt 3: Parkett neu versiegeln

  • Sauber, staubfrei und trocken
  • Öl, Wachs oder Lack auswählen

Das Parkett muss vor der Versiegelung sauber, staubfrei und absolut trocken sein. Zur Versiegelung des Parketts können Sie Öl, Wachs oder Lack verwenden. Achten Sie beim Kauf auf Produkte, die keine Schadstoffe an die Raumluft abgeben. Entsprechende Produkte sind zum Beispiel mit dem „Blauen Engel“ gekennzeichnet. Zudem muss die Versiegelung speziell für Parkett geeignet sein. Die Vorgehensweise bei der Versiegelung unterscheidet sich teilweise von der Art der Versiegelung:

ÖL

Bei Öl handelt es sich um keine Versiegelung im eigentlichen Sinne, da das Öl im Gegensatz zu Versiegelungen einen offenporigen Schutzfilm auf das Parkett legt. Tragen Sie Öl in mindestens zwei Arbeitsdurchgängen mit einem Lappen auf und lassen Sie das Öl zwischen den Arbeitsdurchgängen einziehen bzw. trocknen. Parkettöle werden in zwei Varianten angeboten: aushärtende und nicht aushärtende Öle. Bei nicht aushärtenden Ölen sollte zusätzlich mit Wachs versiegelt werden. Achtung: Mit Öl oder Wachs getränkte Lappen, Schwämme, Pinsel etc. können sich selbst entzünden. Lassen Sie diese daher nicht unbeaufsichtigt liegen. Wenn Sie durchtränkte Lappen während der Arbeit ablegen, sollte dies immer in ausgebreitetem Zustand erfolgen. Durchnässen Sie Lappen, Schwämme etc. nach Gebrauch zur Sicherheit in einem Eimer komplett mit Wasser und spülen Sie diese gründlich aus. Danach können die zum Auftragen der Versiegelung genutzten Utensilien im Freien getrocknet und über den Hausmüll entsorgt werden.

WACHS

Wachs ist eine natürliche Alternative zur Versiegelung mit Parkettlack. Wie Öl lässt Wachs das Parkett atmen. Zum Wachsen können Sie wie beim Ölen einen Lappen verwenden.

LACK

Möchten Sie Ihr Parkett mit Lack versiegeln, müssen Sie vor der Versiegelung eine Parkettgrundierung auftragen. Nach dem Trocknen der Grundierung muss diese mit einem Feinschliff angeschliffen werden. Ohne diesen Schliff kann der Lack nicht richtig haften. Nach einer gründlichen Reinigung und dem Abtrocknen des Parketts tragen Sie den Lack mit einem Pinsel oder einer Streichrolle auf.

Parkett abschleifen Schritt 3