Wanddurchbruch ausführen – Schritt für Schritt

Du möchtest aus zwei kleineren Zimmern einen großen Raum machen, ohne dass Dir sprichwörtlich die Decke auf den Kopf fällt? Mit dieser Schritt für Schritt Anleitung gelingt es Dir, Deine Wand sicher einzureißen.

Inhaltsverzeichnis

1. Statik prüfen
2. Strom und Wasser umlegen
3. Container bestellen
4. Zimmer vorbereiten
5. Werkzeugliste
6. Wanddurchbruch mit dem Vorschlaghammer
7. Die Wand entfernen
8. Schutt entfernen
9. Sturz (Stahlträger) einziehen
10. Wanddurchbruch verkleiden

Schritt 1: Statik prüfen

• Bewertung durch einen Statiker, ob es sich um eine tragende Wand handelt
• Eine nicht-tragende Wand kann eigenständig durchgebrochen werden

Du hast ein altes Haus gekauft und möchtest aus einem kleinen Esszimmer und Wohnzimmer ein großes Zimmer oder aus zwei Kinderzimmern ein repräsentatives Büro machen? Ehe Du zum Vorschlaghammer greifst, musst Du zunächst einen Statiker heranziehen. Dieser überprüft, ob es sich um eine tragende Wand handelt. Eine tragende Wand darf nicht ohne Weiteres eingerissen werden, da sonst das Haus zusammenstürzen könnte. Außenmauern sind grundsätzlich tragende Wände. Ob es sich im Hausinneren um eine tragende Wand handelt, wird Dir der Statiker sagen. Eine solche Wand sollte nur von Fachleuten mit entsprechender professioneller Absicherung eingerissen werden.

Handelt es sich jedoch um eine nicht-tragende Wand, kannst Du den Wanddurchbruch auch selbst in Angriff nehmen. Eine gründliche Vorbereitung ist hier die halbe Miete.

Schritt 2: Strom und Wasser umlegen

• Wasser- und Stromleitungen ermitteln
• Leitungen durch einen Fachmann umlegen lassen

Auch durch nicht-tragende Wände können Wasser- und Stromleitungen verlaufen. Du kannst dies mit einem Messgerät oder Ortungsgerät ermitteln. Stößt Du auf Metallrohre in der Wand, ziehe einen Fachmann hinzu, der die Wasser- und/oder Stromleitung umlegt.

Schritt 3: Container bestellen

• Container und ggf. eine Schuttrutsche für den Bauschutt besorgen

Denk daran, dass bei einem Wanddurchbruch jede Menge Schutt anfällt. Bestell einen Container, in den Du den Bauschutt entsorgst. Findet der Durchbruch im oberen Stockwerk statt, verwende zusätzlich eine Schuttrutsche. Dies sind die Röhren, die aussehen wie mehrere aneinandergereihte Eimer.

Schritt 4: Zimmer vorbereiten

• Möbel wegschieben
• Möbel, Boden und Wände mit Planen bedecken
• Staubschutztür verwenden

Schütze die beiden Räume, zwischen denen Du die Wand durchbrichst. Schiebe alle Möbel möglichst weit weg von der Wand, die entfernt werden soll, und bedecke sie mit Planen. Auch der Boden und die anderen Wände sollten mit Isolierplanen vor Staub und Schmutz geschützt werden. Verwende eine Staubschutztüre für die Verbindungstüren zwischen den Zimmern und dem Flur. So verhinderst Du, dass Staub aus den Zimmern in das restliche Haus gelangt.

Schritt 5: Werkzeugliste

• Werkzeug und Schutzkleidung bereithalten

Achte auf ausreichenden Schutz bei der Arbeit und halte das notwendige Werkzeug bereit, mit dem Du die Wand einreißen möchtest.

• Atemschutzmaske
• Schutzbrille
• Gehörschutz
• Arbeitshandschuhe
• Vorschlaghammer
• Bohr- oder Abrisshammer

Schritt 6: Wanddurchbruch mit dem Vorschlaghammer

• Wand mit einem Vorschlaghammer einreißen

Hast Du schon immer einmal von echter Kraftmeierei geträumt, kannst Du nun loslegen: Mit einem Vorschlaghammer kannst Du nach Herzenslust auf die Wand einschlagen und so den ersten Wanddurchbruch herzustellen.

Schritt 7: Die Wand entfernen

• Abschließende Arbeiten mit einem Bohrhammer oder Abrisshammer durchführen
• Reste manuell mit einem Hammer und Meißel beseitigen

Wenn Dir die Puste ausgeht, erledigst Du den Rest der Wand mit einem Bohrhammer oder einem Abrisshammer. Dazu arbeitest Du Dich an den Seitenwänden entlang. Möchtest Du erst gar nicht mit dem Vorschlaghammer loslegen, kannst Du auch von Anfang an mit dem Bohrhammer arbeiten. Für kleine Reste an den Kanten kannst Du auch manuell Hammer und Meißel verwenden. Dies ist zwar körperlich anstrengend, ermöglicht aber eine filigranere Arbeit.

Eine andere Möglichkeit für einen effektiven Wanddurchbruch ist es, zunächst mit dem Vorschlaghammer den Putz zu entfernen und dann mit dem Bohrhammer alle 10-15 Zentimeter an einer Linie entlang Löcher in das eigentliche Mauerwerk zu bohren. Im Idealfall musst Du der Mauer dann nur noch einen kleinen Schubs geben, um sie zum fallen zu bringen. Ob diese Methode funktioniert, hängt vor allem davon ab, wie dick die Wand ist, die Du einreißen möchtest.

Schritt 8: Schutt entfernen

• Schutt im Container entsorgen

Idealerweise stehen Dir fleißige Helfer zur Seite, die den Schutt direkt zum Container bringen, sobald Du neue Mauerbrocken aus der Wand geholt hast. Ist der Wanddurchbruch beendet, solltest Du auf jeden Fall zunächst den restlichen Schutt entsorgen, sodass Du wieder Platz im Zimmer hast. Der Container wird dann von der verleihenden Firma abgeholt.

Schritt 9: Sturz (Stahlträger) einziehen

• Bei Bedarf einen Sturz mit Schnellzement einziehen
• Für eine genaue waagerechte Ausrichtung eine Wasserwaage verwenden

Der Statiker wird Dir bei der Überprüfung der beiden Zimmer sagen, ob es sinnvoll ist, nach dem Wanddurchbruch einen Stahlträger bzw. einen Sturz einzuziehen. Bei einer tragenden Wand ist dies ohnehin Pflicht. Doch auch bei nicht-tragenden Wänden kann ein Sturz sinnvoll sein, um die Schwerkraft der oberen Etage in die seitlichen Wände zu lenken.

Ziehe einen Betonsturz oder einen Holzsturz ein, den Du mit Schnellzement einbaust. Dieser haftet sehr schnell. Kleide Fugen mit Mörtel aus. Ganz wichtig: Der Sturz muss 100% waagerecht eingezogen werden, damit er das Gewicht korrekt trägt und weiterleitet. Verwende eine Wasserwaage!

Schritt 10: Wanddurchbruch verkleiden

• Wanddurchbruch verkleiden oder verputzen

Mit dem eigentlichen Wanddurchbruch bist Du nun fertig. Als letzten Schritt musst Du Deinen Wanddurchbruch nun verkleiden oder verputzen.