Gaskartusche kaufen: Was gibt es zu beachten?

Wenn Du eine Gaskartusche wechseln und besorgen musst, sind einige Dinge wichtig, die Du beachten solltest, damit deine Geräte gefahrlos und einwandfrei funktionieren:

  • Erst einmal muss Du denn Anschluss Deines Gaskochers oder Deines Gerätes herausfinden, üblicherweise haben Gaskartuschen einen Stech- oder einen Schraubverschluss.
  • Die meisten Kartuschen gibt es mit unterschiedliche Füllmengen – das bedeutet Gewicht und Größe: Welche passt für dich am besten?
  • Finde heraus, ob es die Kartuschen überall gibt – an deinem Urlaubsort zum Beispiel - oder ob Du einen Vorrat mitnehmen musst.
  • Überlege welches Gas bzw. Mischung für deine Zwecke am besten ist. Manche Farben der Kartuschen stehen für die Gas-Zusammensetzung.


Was ist eine Gaskartusche?

Gaskartuschen sind kleinere Einwegbehälter für Flüssiggas. Hier handelt es sich meist um Butan, rein oder gemischt mit Isobutan und/oder Propan. Gaskartuschen sind mit relativ niedrigem Druck (ca. 10bar) befüllt.


Wofür werden sie verwendet?

Gaskartuschen sind dafür da, um verschiedene Geräte, die mit einer Flamme oder Hitze arbeiten, betreiben zu können. Hierzu zählen der kleine einflammige Campinggaskocher, kompakte Gasgrills, aber auch Gaslampen, Lötlampen und andere Gasbrenner wie Unkrautvernichter. Bei Campingkochern bilden Gaskartuschen oft den Standfuß oder den Griff für ein Gerät.


Welche Arten von Gaskartuschen gibt es?

Es gibt quasi ein unerschöpfliches Angebot von unterschiedlichen Gaskartuschen. Zum einen betrifft es die Füllung, wo sich im Prinzip Mischungen durchgesetzt haben, zum anderen gibt es unterschiedliche Anschlüsse. Siehe auch unten im Kapitel „Wie erkenne ich, welche Art von Gaskartusche ich brauche?“.


  • Butan-Gaskartuschen: Butan-Gaskartuschen sind überall gebräuchlich, sie gibt es als Stechkartusche oder auch längliche Kartusche mit Schraub- und auch Bajonettverschluss. Sie eignen sich für Campingkocher, Lötlampen, Heizgeräte und tragbare Gasgrills. Butan hat einen höheren Siedepunkt als Propan und eignet sich daher gut für den Einsatz ab 0 Grad. Reines Propan ist in Gaskartuschen eher selten.
  • Rote und blaue Gaskartuschen: Die Farben - C200 ist rot, C206 ist blau - bezeichnen im Prinzip die Mischung: C200 enthält 70% Butan und 30% Propan - während es bei C206 80% Butan und 20% Propan sind. Dadurch eignet sich die Gaskartusche C200 besser für den Einsatz bei sehr niedrigen Temperaturen.
  • Universale Stechkartuschen: Viele Modelle passen für viele Campingkocher, -lampen, Lötlampen etc. Diese Gaskartuschen sind oftmals günstige Alternativen zu bekannten Kartuschen, da die unterschiedlichen Anschlüsse genormt sind. Mit dem mittlerweile erhältlichen Gas-Stop-System können nun sogar die Stechkartuschen abgeschraubt werden und das Gas strömt nicht mehr aus. Wie sicher das alles funktioniert, ist nicht belegt.
  • Campingaz-Gaskartuschen: Campingaz-Gaskartuschen sind blau, mit der Bezeichnung CV ist ein spezieller Bajonettverschluss gemeint - konzipiert für den Einsatz mit Campingaz-Produkten. Diese Kartuschen enthalten eine Mischung aus Butan und Propan und sind in verschiedenen Größen erhältlich. Die kleine Gaskartusche zum Stechen heißt C 206.

Es ist immer auch hilfreich, die Herstellerangaben zu beachten und sich im Freundeskreis umzuhören, wie gut die Kartuschen an welchem Gerät funktioniert haben.


Wie lange hält eine Gaskartusche?

Das ist schwer zu sagen, da es abhängig von Kochgeschirr ist und davon, was gekocht wird. Es gibt Versuchsreihen, bei denen 1 Liter Wasser zum Kochen gebracht wurde. Es dauerte in der Regel knapp 3:50 Minuten das Wasser zum Kochen zu bringen – bis zu 20 Mal schafft das eine Standard-Schraubkartusche mit 230 Gramm Gasinhalt. Das ergibt in der Summe circa 75 Minuten Brenndauer. Wird eine Kartusche also dreimal am Tag benutzt mit ungefähr vier Minuten Brenndauer reicht sie sechs Tage. Wie gesagt, das sind ideale Versuchsbedingungen, starker Wind kann die Leistung beeinträchtigen, Aufwärmen geht natürlich schneller. Bei niedrigen Außentemperaturen kommt Zeit hinzu.
Beim Grillen braucht es circa 100 Gramm pro Stunde, das ergibt dann so ungefähr 2-3 Stunden je nach Kartusche und Gerät.


Wie erkenne ich, welche Art von Gaskartusche ich brauche?

Grundsätzlich unterscheidet man zwischen Kartuschen mit und ohne Ventil. Gaskartuschen ohne Ventil werden angestochen und mittlerweile gibt es sogar Modelle, die wieder verschlossen werden können. Die Stechkartuschen sind am billigsten und am meisten verbreitet. Der Nachteil einer ganz einfachen Stechkartusche ist, dass sie keinen eigenen Verschluss aufweist: Die Kartusche sollte also bis zur völligen Entleerung am Kocher montiert bleiben. Hier brauchst Du einen Gaskocher mit einer guten Dichtung, damit das Ausströmen von Gas vermieden wird.

Mit einem speziellen Adapter kannst du eine Stechkartusche auch für einen Gaskocher mit Schraubventilanschluss verwenden.

Kartuschen mit Schraubventil können einfach auf den Campingkocher aufgeschraubt und auch wieder abgeschraubt werden. Dadurch kann der Kocher leichter transportiert werden. Da Schraubverschlüsse von Hersteller zu Hersteller variieren können, solltest Du dich vorher erkundigen, welche Schraubventilkartuschen genau passen. Die Gewinde sind zwar genormt, aber bei deinem Gaskocher kann es trotzdem Probleme geben.


Verwendung von Gaskartuschen

Wie man eine Gaskartusche anschließt

Übrigens: Neuere Stechkartuschen verfügen mittlerweile entsprechend der europäischen Norm EN 417:2012 über ein Gas-Lock-System. Diese Norm gilt speziell für nicht nachfüllbare Gasbehälter aus Metall. Entsprechend der Norm müssen auch Stechkartuschen mit einer Vorrichtung ausgestattet sein, die unkontrolliertes Austreten von Gas verhindert.


Die Schraubkartusche wird einfach mit einem Gewinde an den Campingkocher (oder ein anderes Gerät) festgeschraubt. Das Schraubventil ist selbstschließend, so dass die Kartusche jeder Zeit völlig problemlos von den Aufsätzen entfernt und wieder angebracht werden kann. Das macht die Mobilität etwas leichter, und in Einzelteilen sind Gaskocher und Kartusche besser verstaubar. Deshalb ist diese Kartusche eine gute Wahl für Wanderer, Bergsteiger und Camper für Leute, die sich für kurze Zeit an einem Ort aufhalten.


Sicherheitsvorkehrungen beim Umgang

Ausströmendes Gas kann Kälteverbrennungen hervorrufen. Deshalb sind gebührende Vorsicht oder sogar Handschuhe nicht schlecht beim Hantieren mit der Kartusche. Offenes Feuer in der Nähe von Gasbehältern natürlich unbedingt vermeiden, und die Gaskartusche nur im Freien oder in sehr gut belüfteten Räumen wechseln.


Tipps zur Lagerung von Gaskartuschen

Prinzipiell solltest Du Gaskartuschen in gut belüfteten Räumen lagern, fernab von Brennquellen - wenn möglich dunkel und kühl. Nicht mehr als zwei in einem Haus und in verschiedenen Räumen. Allerdings dürfen Gaskartuschen genauso wie Gasflaschen nicht unter Erdgleiche, also ca. 1 Meter unter der Geländeoberfläche, gelagert werden. Da Gas schwerer ist als Luft, würde es sich in solchen Kellerräumen sammeln, das Gleiche gilt übrigens auch für unter Deck bei Booten.


Wie kann ich eine leere Gaskartusche entsorgen?

Die leere Kartusche kannst Du als Altmetall entsorgen und im „Gelben Sack“ , teilweise sind die Behälter auch mit dem „Grünen Punkt“ versehen. Beachte: Die Gaskartusche sollte völlig entleert sein.


Kann ich eine Gaskartusche nachfüllen?

Es ist möglich mit Tricks und Hilfsmitteln Ventil-Gaskartuschen nachzufüllen, aber es ist nicht erlaubt, da auch diese Kartuschen bzw. die Ventile als Einwegartikel konzipiert sind. Das kann dann irgendwann sehr gefährlich werden.