Mit einer geeigneten Lüftungsanlage atmen Sie zu Hause besser durch. Forschende des Max-Planck-Instituts für Chemie (MPIC) haben eine Corona-Lüftungsanlage konstruiert, die Luft von infektiösen Aerosolen befreit und sich mit etwas handwerklichem Geschick nachbauen lässt. Das MPIC-Fensterlüftungssystem schützt nicht nur gegen die Aerosolübertragung von COVID-19, sie erhöht allgemein die Luftqualität im Raum.
Die von den Forschenden entwickelte Corona-Lüftungsanlage verspricht:
Hier erfahren Sie, wie der Aufbau Schritt für Schritt gelingt.
Unterschätzen Sie die Planung nicht, hierbei handelt es sich um den wichtigsten Schritt beim Aufbau der Anlage. Eine Planung mindestens drei Wochen vor Beginn des Aufbaus ist empfohlen.
Wichtig:
Die Forschenden haben das MPIC-Fensterlüftungssystem unter anderem für Klassenzimmer konstruiert. In der Stadt Mainz ist es bereits in mehr als 450 Klassenräumen aktiv. Je nach Art des Gebäudes und angestrebter Fensterlösung kann die Einbeziehung von Bauamt, Brandschutz, Statiker und anderem Fachpersonal nötig sein.
Die Auswahl der auszustattenden Räume erfolgt auf Grundlage des Gebäudegrundrisses. Legen Sie fest, wo Sie eine Absaugung benötigen.
Die Lage des Zentralrohrs hängt vom Fenster ab, das Sie für den Auslass wählen. Im Idealfall können Sie das Rohr mittig im Raum platzieren und gelangen mit einem möglichst kurzen Rohr zum Fenster. In den meisten Fällen sollte ein kippbares Oberlicht ausreichen, um die benötigte Luftmenge abzutransportieren. Sie müssen bereits jetzt entscheiden,
Mehr dazu auch noch mal unter Schritt 8.
Für den Einsatz in öffentlichen Räumen (wie hier am Beispiel des Klassenzimmers) empfehlen die Anlagenentwickler, die Tische gleichmäßig in Reihen anzuordnen. Dabei können Sie gleich die für den Infektionsschutz erforderlichen Abstände von 1,5 m zwischen den Personen berücksichtigen. Planen Sie die Installation zu Hause, spielt dieser Aspekt keine Rolle.
Diesen Schritt müssen Sie für jeden Raum individuell durchführen. Sie bestimmen die folgenden wichtigen Maße:
Messen Sie die Abstände zwischen den Tischen und dem Zentralrohr aus. Messen Sie immer bis zur Mitte der Sitzplatzseite.
Die Hauben sollen auf zwei Metern Höhe aufgehängt werden. In Abhängigkeit von der Raumhöhe kann es erforderlich sein, hierfür Verlängerungen zu verwenden. Die Verlängerungen bestehen bei dieser Variante aus den gleichen Materialien wie die Absaugrohre und weisen die gleiche Fertigung auf. Auf die Verlängerungen können Sie verzichten, wenn der Höhenunterschied 20 cm nicht überschreitet.
Bei der Festlegung der Rohrlängen bedenken Sie Folgendes:
Es ist wichtig, die Helfer gründlich einzuweisen und ihnen alle wichtigen Informationen zur Anlage bereitzustellen. Bringen Sie dazu an einer Pinnwand den Grundriss, die Raumpläne und für die Rohre beschriftete Etiketten an. Auf den Etiketten sollten sich die Raumnummer sowie die Rohrnummer und die Länge und Art des Rohres befinden.
Mit der Materialbeschaffung sollten Sie wenigstens zwei Wochen vor dem eigentlichen Aufbautermin beginnen.
Wo finde ich Materialien, die online nicht lieferbar sind?
Informieren Sie sich bitte bei Ihrem Markt vor Ort über die Verfügbarkeit von passenden Materialien.
Material | Pro | VPE | Pro Raum | Bedarf | |
Kleine Rohre | |||||
HT Winkel DN90 87° | 1 | St | 1 | 17 | 510 |
Stützgitter PE N902 010 | 1 | m | 300 | 28,9 | 867 |
Folienschlauch 150mm 200µm | 125 | m | 125 | 28,9 | 867 |
Hauben | |||||
Flachfolie 200µm auf 2m Rolle | 200 | m² | 200 | 17 | 510 |
3mm Edelstahl in 3m Stäben | 29 | St | 1 | 17 | 510 |
Große Rohre | |||||
Folienschlauch 500mm 200µm | 125 | m | 125 | 7,5 | 225 |
Stützgitter PE N903 004 | 1 | m | 20 | 7,5 | 225 |
Verzweiger | |||||
Klebeband Tesa 50mx5cm Glasfaser klar | 50 | m | 50 | 2,5 | 75 |
PP 1.5mm 2x1m | 10 | Streifen aus einer Platte | 10 | 4,6 | 138 |
HT DN90 Rohr mit Muffe 2m | 2 | m | 1 | 1,7 | 51 |
Schweißdraht 4mmPP | 1 | kg | 3,5 | 0,023 | 1 |
Befestigungsmaterial | |||||
Kabelbinder SoftTIE | 1000 | 1000 | 66 | ||
Alternative Kabelbinder | 25 | 25 | 66 | 1980 | |
Eisendraht verzinkt | 24 | m | 24 | 15,4 | |
alternativ Schweißdraht 2mmx1m | 200 | m | 200 | 19,5 | 585 |
Draht clipse (Federdraht) | 1 | m | 1 | 6 | 180 |
Alternative Systemhaken oder auch Schweißdraht | |||||
Ventilator+Box | |||||
PE 2mm 2x1m | 1 | St | 1 | 0,106 | 3 |
Lüfter | 1 | St | 1 | 1 | 30 |
PE Schweißdraht 4mm | 1 | kg | 3,5 | 0,065 | 2 |
Alternative | 1 | St | 1 | 0 | 0 |
Mit diesem Schlauch stellen Sie für das Zentralrohr die erforderliche luftundurchlässige Schicht her. Er sollte 500 mm breit und 0,2 mm dick sein und aus PE bestehen.
Die stabile Struktur für das Zentralrohr stellen Sie mit diesem Stützgitter her. Es besteht aus HDPE, ist 3,5 mm dick und besitzt eine Maschengröße von 18x18 mm. Das Gitter vom Typ N903 004 weist ein Flächengewicht von 420 g/m² auf.
Diese PE-Folie mit einer Breite von 150 und einer Dicke von 0,2 mm dient als luftundurchlässige Schicht für das Absaugrohr.
Stellen Sie für das Absaugrohr eine stabile Struktur mit diesem Stützgitter des Typs N902 010 her. Es besteht aus schwarzem HDPE, ist 2,0 mm dick und besitzt eine Maschengröße von 17x19 mm. Das Flächengewicht beträgt 300 g/m².
HT-Winkel benötigen Sie für schräg abgehende Rohre und den Haubenansatz. Diese Winkel sind vom Typ DN90 und besitzen eine Krümmung von 87 Grad. Gegebenenfalls benötigen Sie weitere Krümmungen von 15, 30 und 45 Grad sowie T-Stücke. Die im hagebaumarkt erhältlichen Bögen bestehen aus Polypropylen.
Für die Haube benötigen Sie 3 mm dicke Edelstahlstäbe in einer Länge von 3 m pro Haube. Kaufen Sie außerdem ein Aluminiumrohr in der Länge 8 cm pro Haube und eine Flachfolie mit den Abmessungen 1 x 1,10 m.
Für die Haken der Aufhängung nehmen Sie 2 mm x 1 m Schweißdraht. Weiterhin sind Kabelbinder und eine Deckenbefestigung (etwa für eine Odenwalddecke) erforderlich.
Sie benötigen ein Schweißgerät, Polypropylenplatte als Flachmaterial und PP-Schweißdraht.
Der Ventilator sollte eine Leistung von 30 Watt besitzen und einen freiblasenden Volumenstrom von mehr als 1.000 m³/h erzeugen. Außerdem sollte eine Zulassung für den Dauerbetrieb vorliegen.
Sie benötigen folgendes Werkzeug:
Sie schweißen die erforderlichen Verteiler entweder selbst aus Polypropylenplatten und -rohren oder kaufen diese in größeren Stückzahlen ein. Für die Fertigung ist Spezialwerkzeug erforderlich, denn hierbei handelt es sich um den kompliziertesten Teil der Anlage.
Greifen Sie bei begrenzten Stückzahlen einfach zu einer Handschere. Am besten gelingt die Arbeit jedoch auf einer großen Schlagschere. Die benötigten Abmessungen liegen bei 181 x 975 mm.
Jedes Rohrstück schweißen Sie aus jeweils einem Streifen zusammen. Dazu führen Sie die zugeschnittenen Platten zu einem Bogen zusammen und achten bei der Fixierung auf einen Spalt von 2 mm zwischen den kurzen Seiten. Die kurzen Enden lassen sich auf einer Holzplatte im erforderlichen Abstand festklemmen. Möglich ist aber auch, dass Sie hierfür extra eine Edelstahlblechform schweißen.
Die Naht verschweißen Sie mit einem Schweißdraht von 20 cm Länge bei 270 Grad Celsius. Denken Sie an das Entgraten nach dem Abkühlen.
Sägen Sie die Ansatzstücke aus langen HT-Rohren zu und achten Sie dabei auf Ausbuchtungen zum Anschluss. Das gelingt problemlos auf einer Bandsäge. Sie können auch mit einer herkömmlichen Säge schräg zuschneiden, wenn Sie nur geringe Stückzahlen verarbeiten. Die Rundung schneiden Sie dann mit einer Blechschere nach.
Sie sollten im Idealfall eine kleine Vorrichtung herstellen, die Ihnen bei der Positionierung der Übergangsstücke hilft. Wichtig ist, dass Sie die entsprechende Höhe der Ansatzstücke zum Verteiler hin beachten.
Die Löcher für die Ansatzstücke bringen Sie auf mittlerer Höhe des Verteilers ein. Das Anschweißen des Ansatzstücks und das Schmelzen des Lochs lassen sich mit einem eigens dafür hergestellten Schweißgerät in einem Arbeitsschritt bewältigen. Das Schweißgerät besteht aus Drehteilen und Heizpatronen. Das ist aber eine Aufgabe für den Fachmann, denn hier sind Sicherheitsaspekte zu berücksichtigen. Wir verzichten daher auf die nähere Beschreibung.
Schweißen Sie jetzt das Ansatzstück an den Verteiler an und greifen Sie dafür auf die Positionierhilfe zurück.
Verschließen Sie das Ende des Zentralrohrs, das entfernt vom Fenster liegt. Dazu schneiden Sie erst einmal mit einer soliden Haushaltsschere das Plattenmaterial zurecht.
Die Endkappen schweißen Sie von innen an. Wenn Sie möchten, können Sie alternativ Folienschlauch über den Verteiler ziehen und mit einem Kabelbinder verschließen. Das funktioniert so ähnlich wie bei einer Wurstpelle.
Jetzt müssen Sie nur noch die HT-Winkel auftrennen, die der Verlängerung des Haubenanschlusses dienen. Den Winkel durchtrennen Sie dazu direkt hinter dem Stück mit dem erhöhten Durchmesser.
Es ist auch möglich, jeweils zwei HT-Rohrstücke pro Verlängerung zu verwenden. Diese stecken Sie oben und unten in die Verlängerung. Sie dienen als Verbindungsstück zur Haube unten und zum HT-Bogen oben.
Aus dem großen Folienschlauch und Kunststoffnetz bauen Sie in mehreren Segmenten das Zentralrohr auf. Die gerade fertiggestellten Verteiler sitzen zwischen den Segmenten.
Aufgabe des Zentralrohrs ist es, den Fensteranschluss und die Absaugrohre miteinander zu verbinden. Es ist empfehlenswert, die Produktion von Absaugrohren und Zentralrohr voneinander zu trennen. So vermeiden Sie, dass Sie Materialien und Maße verwechseln.
Der Folienschlauch mit 50 cm Breite sollte die ermittelten Segmentlängen um 20 cm überschreiten. Schneiden Sie ihn an der entsprechenden Stelle ab. Das ermöglicht später, die Enden 10 cm um das Gitter einzuschlagen. Verwenden Sie Klebeetiketten, um die Zuordnung zu erleichtern. Auf den Etiketten tragen Sie die Rohrnummer, die Rohrlänge und die Raumnummer ein.
Schneiden Sie die Gitter vom Typ N903 004 auf die ermittelte Länge zu. An den Enden sollten keine Spitzen verbleiben.
Schlagen Sie jetzt das Gitter der Länge nach ein. Fangen Sie auf einer Seite an und beginnen Sie mit dem vierten Kästchen. Sie schneiden dann abwechselnd der Länge nach alle 20 cm bzw. elf Kästchen erst den einen und dann den anderen Rand ein. Das vierte Kästchen vor dem Ende schneiden Sie dann abschließend ein.
Formen Sie das Rohr, indem Sie die Gitterseiten einschlagen. Verweben Sie dann die eingeschnittenen Kästchen mit der Gegenseite und verhaken Sie das Netz abwechselnd unten und oben.
Es ist auch möglich, die Fixierung des Rohrs mit Kabelbindern zu erledigen. Achten Sie darauf, dass wiederum ein Kästchen überlappt. So stellen Sie die Stabilität und den korrekten Umfang des Rohrs sicher.
Schieben Sie das gerollte Gitter in den Folienschlauch. Schlagen Sie die überstehenden Enden des Schlauchs in das Rohrinnere ein.
Jetzt schieben Sie die passenden Verteiler ein und achten dabei auf die richtige Orientierung. Verwenden Sie Kabelbinder, um das Rohr um den Verteiler zu fixieren. Um das Zentralrohr später an der Decke aufhängen zu können, dienen die Kabelbinder gleichzeitig als Aufhängepunkte.
In diesem Schritt stellen Sie die Absaugrohre her und verwenden dafür den kleinen Folienschlauch und das feinere Netz. Es kann erforderlich sein, für jeden Raum Rohre in vielen unterschiedlichen Längen herzustellen. Daher ist eine gründliche Kennzeichnung mit vorgefertigten Klebeetiketten nützlich. Die Absaugrohre benötigen Sie, um die Verteiler der Zentralrohre mit den Hauben zu verbinden.
Dieses Mal sollte der Folienschlauch 10 cm länger als die ermittelten Segmentlängen sein. Sie verwenden den kleinen Folienschlauch, schneiden ihn jetzt an der entsprechenden Stelle ab und können ihn somit später 5 cm um das Gitterende einschlagen. Versehen Sie den Schlauch für die einfachere Zuordnung mit einem Klebeetikett.
Schneiden Sie das feinere der Kunststoffgitter auf die benötigte Breite zurecht. Das sind zum Beispiel bei einem Rohrdurchmesser von 90 mm und einem Folienschlauch von 150 mm: 31 cm bzw. 15 Maschen. Bei dieser Arbeit sind Präzision und ein gewissenhaftes Vorgehen gefragt. Es reicht bei den neueren transparenten Netzen aus, längs in der Mitte die Rolle mit 70 cm einmal zu teilen. Das führt dazu, dass sich zwei Kästchen im Rohr überlappen.
Danach schneiden Sie die Gitterstreifen gemäß der ermittelten Längen zu. Achten Sie darauf, dass sich das Gitter gut ineinanderhaken lässt. Dazu sollten die offenen Maschen an der Fügenaht möglichst hinterschnittig sein.
Reichen Sie die Gitter – versehen mit dem passenden und etikettierten Folienschlauch – zum nächsten Fertigungsschritt weiter.
Rollen Sie die Streifen ineinander und verhaken Sie diese sicher. Achten Sie darauf, dass keine Spitzen überstehen. Das könnte sonst zu einer Beschädigung des Folienschlauchs führen. Ziehen Sie gleich den passenden Schlauch auf. Arbeiten Sie sich Schritt für Schritt voran.
Schlagen Sie die beiden Enden des Folienschlauchs in das Gitter um.
Setzen Sie das senkrechte Absaugrohr zwischen die Trennlinie des HT-Winkels. Dazu ist es erforderlich, die Rohrenden ein wenig zu weiten und sie dann über die HT-Teile zu ziehen. Danach fixieren Sie die Teile mit einem Kabelbinder.
Hier sind zwei Varianten mit und ohne Verlängerung für den Haubenanschluss möglich.
Möchten Sie eine Verlängerung verwenden, stecken Sie in das Absaugrohr den HT-Winkel des Haubenanschlusses auf einer Seite ein. Hier handelt es sich um das Absaugrohr, das später parallel zur Decke verläuft. Nehmen Sie dazu den HT-Winkel mit Verlängerung und verwenden Sie einen Kabelbinder für die Fixierung. Den Kabelbinder sollte Sie noch nicht zu fest anziehen, da Sie hier noch den Haken einhängen müssen. In der zweiten Variante verwenden Sie einfach einen HT-Winkel ohne Verlängerung und gehen ansonsten ebenso vor.
Die Hauben dienen dazu, den warmen Abluftstrom einzufangen. Sie leiten ihn dann in das Absaugrohr weiter. Hier kommt es auf eine korrekte Positionierung und waagerechte Aufhängung an.
Stecken Sie die Enden der Edelstahlstäbe mit 2 und 3 mm Dicke zusammen und verwenden Sie dazu Aluminiumröhrchen mit 8 cm Länge. Es ist auch möglich, die Drahtenden zu verschweißen.
Stellen Sie mittig unter die Folie ein Glas oder ein ähnliches kleines Objekt mit einer Höhe von etwa 8 cm. Legen Sie dann den Drahtring auf die Folie und übertragen Sie die Kontur mithilfe eines Folienmarkers.
Schneiden Sie die Folie rund um die Markierung mit einem Abstand von 4 bis 5 cm aus. Fertigen Sie einen Schnitt zur Mitte bis zu Markierungslinie in einem Abstand von jeweils 15 cm an.
Jetzt legen Sie den Drahtring erneut auf und schlagen die eingeschnittenen Foliensegmente um. Die Markierung ist dann jeweils der äußerste Punkt. Ziehen Sie die Folie nicht stramm, um die Trichterform zu erhalten. Tackern Sie alle Segmente fest.
Balancieren Sie die Haube auf dem Finger und bestimmen Sie damit den Schwerpunkt, den Sie danach mit einem Permanentmarker anzeichnen. Das ist wichtig, damit die Haube später waagerecht hängt.
Schneiden Sie für den Anschluss um den Schwerpunkt herum ein Loch mit einem Durchmesser von 50 bis 60 mm.
Legen Sie den Reif noch einmal auf und schlagen Sie die eingeschnittenen Foliensegmente bis zur Markierung um. Danach tackern Sie diese fest. Siehe dazu Schritt 6.4
An der Decke bringen Sie in diesem Schritt das Zentralrohr mit Verteilern, die Absaugrohre und die Hauben an.
Wie Sie die Anlage aufhängen, ist von der Deckenart abhängig. Die hier konstruierte Lüftungsanlage wiegt nicht viel und lässt sich daher an festen und auch an abgehängten Decken befestigen.
Verwenden Sie Schraubenhaken für Beton- oder Holzdecken. Klipse oder passende Systemhaken sind für abgehängte Decken geeignet. Es ist alternativ auch möglich, aus einem Federstahldraht mit 1,5 mm Haken selbst zu biegen.
Platzieren Sie das Zentralrohr mit passender Lage zum Fensteranschluss und achten Sie auf einen Abstand von 20 cm zu den Lampen. Zu tief dürfen die Hauben nicht hängen. Daher ist eine Mindesthöhe von 2,5 m einzuhalten – gemessen vom Unterrand des Rohres.
Sie können das Zentralrohr 20 cm unter den Lampen oder 52 cm oberhalb davon platzieren. Dann ist der Mindestabstand von 20 cm immer eingehalten. Das Absaugrohr mit Verlängerung befindet sich auf der Höhe Zentralrohrs bzw. dessen Abgangs und bei der Variante ohne Verlängerung auf einer Höhe von 2,2 m.
Das Zentralrohr schieben Sie über den Verteiler und fixieren es per Kabelbinder, der auch als Aufhängepunkt dient. Nehmen Sie einen gebogenen Schweißdraht, um die Verbindung mit dem Haken an der Decke herzustellen.
Die Absaugrohre schieben Sie auf der zentralen Seite über die Verteilerstutzen und fixieren diese wieder mit Kabelbinder. Führen Sie die Absaugrohre mit der für den Haubenanschluss vorbereiteten Seite über die Mitte der Tischkante auf der Sitzplatzseite. Nehmen Sie an dieser Stelle die Aufhängung am Kabelbinder vor. Er sichert die Verbindung zum HT-Winkel.
Sie können sich für eine stützende Aufhängung in der Mitte entscheiden, wenn die Rohre sehr lang sind. Abknicken dürfen die Rohre nicht! Gehen Rohre schräg aus dem Verteiler ab, können Sie zwischen Rohr und Verteiler mit einen passenden HT-Winkel einsetzen.
Stülpen Sie die Haube über die Muffe des HT-Winkels. Sie können die Gummidichtung in der Muffe außen überziehen, um für eine zusätzliche Absicherung zu sorgen. Achten Sie auf eine gerade Ausrichtung der Haube, dann sammelt diese die Abluft optimal ein.
Planen Sie die Anbindung zum Fenster so früh wie möglich, denn jeder Fensteranschluss ist individuell und sieht daher immer ein wenig anders aus. Vorgehensweisen für vier gängige Varianten sind im Folgenden beschrieben.
Setzen Sie vor das Oberlicht einen Metallkasten. Auf einem Loch im Kasten ist ein Flansch montiert, auf dem dann der Ventilator sitzt.
Nehmen Sie die Glasscheibe – oder gleich das ganze Fenster heraus – und ersetzen Sie es durch einen Einsatz mit Loch, an dem Sie den Flansch aufsetzen können. Nach außen befestigen Sie dann noch ein Gitter, um Tiere abzuhalten und ggf. eine Klappe für den Brandschutz.
Sie können einen Kasten mit Flansch auch oberhalb des Kippfensters platzieren. Die Luft strömt dann nach unten in den Schlitz. Blenden an den Seitenschlitzen sorgen für die seitliche Abdichtung.
Verwenden Sie eine textile Fensterabdichtung für den Anschluss. Diese ist für Trockner oder mobile Klimageräte erhältlich.
Bedenken Sie, dass nur qualifizierte Elektriker Änderungen an elektrischen Geräten vornehmen sollten.
Wählen Sie die Größe des Ventilators passend zum Zentralrohr. Der Durchmesser sollte etwa 30 cm betragen. Wichtig sind eine geringe Lautstärke, um den Unterricht nicht zu stören und ein freiblasender Volumenstrom von 1000 m³/h bei einer Leistung von 30 Watt. Der Ventilator muss für den Dauerbetrieb zugelassen sein. Es ist alternativ möglich, mehrere kleine Lüfter zu verwenden.
Setzen Sie auf die Zusammenarbeit mit Fachpersonal, um einen geeigneten Ventilator korrekt und sicher anschließen zu lassen.
Quelle: Max-Planck-Institut für Chemie