Boden verdichten – Schritt für Schritt

Ein solider Untergrund ist wichtig, damit eine selbst gebaute Terrasse, der neue Rasen oder die Wege in Deinem Garten nicht nach kurzer Zeit einsinken. Wenn Du den Boden verdichtest, erhöhe seine Tragfähigkeit und verhinder, dass er nachgibt. Gleichzeitig kann das Wasser ablaufen und der Boden leidet nicht unter Staunässe, die zu Frostschäden führen kann. Wenn Du die Fläche, auf der Du den Boden verdichten möchtest, abgesteckt und ausgehoben hast, kommt die Rüttelplatte zum Einsatz. Erfahre hier, wie Du richtig vorgehst.

Schritt 1: Schutzkleidung

Bevor Du die Arbeit aufnimmst, solltest Du Dir die richtige Schutzkleidung anlegen. Eine entsprechende Schutzausrüstung ist beim Umgang mit einem Rüttler wichtig. Bitte beachte folgende Hinweise:

• Trage keine weite, lose sitzende Kleidung, keine Krawatte oder lockeren Schmuck, wenn Du den Boden verdichten möchtest.
• Binde lange Haare zusammen.
• Trag eine robuste lange Hose, denn die heißen Abgase können die Beine verbrennen.
• Leg Schutzhandschuhe, eine Schutzbrille und einen Gehörschutz an.
• Wenn Du den Boden verdichtest, übt die Rüttelplatte einen hohen Druck auf den Untergrund aus. Deshalb ist es unerlässlich, Sicherheitsschuhe mit Stahlkappe im Zehenbereich zu tragen.
• Denk daran, dass die Maschine während des Betriebs heiß wird. Fass nicht in den Bereich des Motors, wenn das Gerät noch nicht vollständig abgekühlt ist.

Schritt 2: Sicherheitsüberprüfung

Wenn Du den Boden mit einer Rüttelplatte verdichten möchtes, prüf das Gerät vor dem Anlassen genau. Vergewisser Dich, dass genügend Kraftstoff im Tank ist, kontrollier alle Schrauben und achte auf Beschädigungen. Bist Du mit der Rüttelplatte nicht vertraut, lies die Bedienungsanleitung. Achte darauf, dass sich keine Stromkabel im Arbeitsbereich befinden. Auch Kinder und Haustiere haben aus Sicherheitsgründen in der Nähe der Rüttelplatte nichts verloren.

Schritt 3: Untergrund vorbereiten

Prüfe den Untergrund in der Grube genau. Das Erdreich muss so glatt sein, dass sich bei Regen kein Wasser in Pfützen sammeln kann. Außerdem muss der Boden fest und tragfähig sein. Ist das nicht der Fall, musst Du den natürlichen Boden verdichten. Heb dazu den Rüttler in die Grube. Achte beim Starten und während der Arbeit immer auf einen sicheren Stand. Wenn der Boden sehr weich oder uneben ist, drossel die Motorleistung so weit wie möglich. Damit verhinderst Du, dass das Gerät im Boden versinkt oder kaum zu kontrollieren ist, während Du arbeitest. Führe das Gerät gleichmäßig über die gesamte Fläche. Bearbeite Flächen, die höher sind als das umgebende Erdreich, verdichte zuerst den Innenbereich. Die letzten 30 bis 40 cm im Randbereich verdichtest Du zum Schluss. Pass auf, dass Du keine Wände oder Stahlträger mit der Maschine berührst, wenn Du nah am Haus arbeitest.

Tipp! Mit einem Betonfundament im Randbereich und Kantensteinen kannst Du den Untergrund der Terrasse weiter stabilisieren und verhindern, dass die Tragschicht seitlich abrutschen kann. Das gilt auch für Wege im Garten.

Schritt 4: Frostschutzschicht anlegen

Verteil nun den groben Schotter oder Kies erdfeucht auf dem Untergrund. Zieh die Oberfläche mit einem Brett ab und leg direkt das nötige Gefälle an. Eine Wasserwaage leistet als Messwerkzeug gute Dienste. Kies ist für weniger stark belastete Flächen wie Terrassen oder Wege im Garten geeignet. In der Auffahrt oder im Bereich von Stellplätzen greifst Du auf Schotter zurück, denn der ist wesentlich tragfähiger. Die Frostschutzschicht sollte mindestens 10 cm stark sein. Als Faustformel gilt: Je schwerer die Rüttelplatte oder der Vibrationsstampfer ist, desto dickere Schichten kanst Du in einem Arbeitsgang verdichten. Bau die gesamte Frostschutzschicht in zwei oder mehr Schritten auf, indem Du Lage für Lage Schotter oder Kies verteilst, mit Gefälle glätten und verdichten. Achte darauf, dass der Untergrund nicht zu dicht wird. Er soll fest und tragfähig sein, aber weiter als Drainage das Wasser abfließen lassen.

Tipp! Stoß auf Stellen, die eine gleichmäßige Verdichtung nicht zulassen, locker und glätte den Untergrund mit einer Harke und bearbeite die Fläche erneut mit der Maschine.

Schritt 5: Tragschicht aufbauen

Nachdem Du den Boden mit der Frostschutzschicht ausreichend verdichtet hast, baust Du nun die eigentliche Tragschicht auf. Sie besteht ebenso aus Schotter oder Kies, allerdings nutzt Du hier eine feinere Körnung. Die Tragschicht sollte mindestens 13 cm stark werden. Bring das Material ebenfalls erdfeucht auf und verteil es. Zieh es wieder mit einem Brett glatt und achte auf das Gefälle. Verwende nur so viel Material auf einmal, wie die Rüttelplatte bewältigen kann. Sorg für eine gute Verdichtung und bring die nächste Lage auf. Setz diese Arbeit so lange fort, bis Du die nötige Aufbaustärke erreichst hast. Auch hier soll der Untergrund Wasser noch absickern lassen können.

Schritt 6: Sandschicht aufbringen

Im letzten Arbeitsschritt bringst Du eine 5 bis 8 cm dicke Schicht Sand auf. Diese Schicht musst Du nicht mit der Maschine verdichten. Es genügt, den Sand gleichmäßig zu verteilen und mit dem nötigen Gefälle abzuziehen. Auf dem Sand kannst Du anschließend die Terrassensteine oder Terrassendielen aus Holz verlegen. Beachte, dass Du den Untergrund für eine Terrasse mindestens dreimal verdichten musst. Soll der Boden stärker belastet werden, muss auch der Untergrund höher verdichtet werden, um ein Absinken des Bodens zu vermeiden.

Schritt 7: Rüttelplatte reinigen

Nach der Arbeit steht noch die Pflege des Arbeitsgeräts an. Reinige das Gehäuse und den Luftfilter der Maschine. Wird Sie länger nicht gebraucht, sollten einige Pflege- und Wartungsarbeiten vorgenommen werden. Lass den Kraftstoff ab und fang ihn sauber in einem geeigneten Behälter auf. Entferne die Zündkerze und gib einige Tropfen Motoröl in den Zylinder. Zieh mehrfach das Starterkabel, um das Öl im Motor zu verteilen. Reinige die Zündkerze und setz sie wieder ein. Jetzt kann das Gerät abgedeckt im Gartenhaus auf seinen nächsten Einsatz warten.