Kaminöfen erfreuen sich weithin großer Beliebtheit. Rund elf Millionen Kaminöfen, Kachelöfen und Pelletöfen sorgen in Deutschland für wohlige Wärme und eine gemütliche Atmosphäre. Besonders in der Übergangszeit und als Unterstützung für die konventionelle Heizungsanlage sind die traditionellen Feuerstätten sehr beliebt. Die Auswahl an Modellen und Varianten ist riesig. Erfahren Sie hier, welcher Kaminofen Ihre Wünsche erfüllt.
Stellt man sich einen Kaminofen vor, dann denken die meisten wahrscheinlich an einen mit Holz zu befeuernden Ofen. Doch neben Modellen für die klassischen Holzscheite sind auch Pelletöfen, Öfen mit Ölfeuerung oder Dekokamine erhältlich. Letztere bieten den Vorteil, dass sie für den Anschluss keinen Schornstein benötigen.
Bei einem Kaminofen handelt es sich immer um einen beweglichen Ofen, der frei im Raum aufgestellt und über das Ofenrohr an den Schornstein angeschlossen wird. Damit ist ein Kaminofen flexibler als ein grundständiger Ofen wie der Kachelofen, der fest im Raum eingebaut wird. Aktuell erfreuen sich besonders Modelle, die mit
betrieben werden, großer Beliebtheit. Sogenannte Allesbrenner, die auch mit Kohle befeuert werden können, sind weniger beliebt. Der vergleichsweise hohe Anschaffungspreis sowie der schmutzintensive Brennstoff sprechen dagegen.
Ein Kaminofen schafft schnell angenehme Wärme und eine gemütliche Atmosphäre im Raum. Je nach Modell und Brennstoff bieten Kaminöfen verschiedene Vor- und Nachteile.
Art des Kaminofens |
Vorteile |
Nachteile |
Holzbefeuerter Kaminofen |
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Pelletofen |
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Ölofen |
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Raumluftunabhängiger Kaminofen |
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Dekoofen (Elektro) |
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Dekoofen (Ethanol) |
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Zu den beliebtesten Modellen gehören Kaminöfen , die mit traditionellen Holzscheiten befeuert werden. Sie finden Öfen mit und ohne Sichtfenster, aus Gusseisen oder Stahlblech, Modelle mit Verkleidung aus Naturstein oder Keramik. Einen Kaminofen können Sie mit
betreiben.
Möchten Sie den Kaminofen nur stundenweise nutzen, dann entscheiden Sie sich für ein Modell mit Zeitbrand. Hier hält der Ofen die Glut mindestens fünfundvierzig Minuten lang bei konstanter Temperatur. Soll der Kaminofen dagegen die Heizung dauerhaft unterstützen oder ersetzen, wählen Sie ein Modell mit Dauerbrand. Die Temperatur der Glut bleibt mindestens vier Stunden konstant und fällt danach langsam ab. Im Idealfall müssen Sie nur alle zwölf Stunden Brennmaterial nachlegen. Zu den typischen Ausführungen von Holzöfen gehören unter anderem:
Sie können allerdings Ihren Kamin auch einfach selbst zusammensetzen und fest einbauen. Dafür gibt es fertige Kaminbausätze.
Holz als Brennstoff ist umweltfreundlich. Es handelt sich um einen nachwachsenden Rohstoff, der CO 2 -neutral verbrennt. Lediglich eine gewisse Feinstaubbelastung kann auftreten. Allerdings verlangt Holz nach viel Platz. Möchten Sie frisch geschlagenes Holz kaufen, benötigen Sie eine Lagermöglichkeit für den Bedarf von zwei Jahren. So lange dauert es in der Regel, bis die Restfeuchte im Holz unter zwanzig Prozent gesunken ist. Sie können sich allerdings auch mit bereits getrocknetem Kaminholz versorgen. Das ist bequem, jedoch etwas kostenintensiver. Scheitholz sollte möglichst im Außenbereich gelagert werden, da die Restfeuchte in geschlossenen Räumen zu Schimmelbildung führen kann. Holz- und Braunkohlebriketts dagegen gehören in einen trockenen und luftigen Raum.
Nutzen Sie viel Weichholz wie Fichte, erhalten Sie ein schönes Flammenspiel. Allerdings verbrennt das Weichholz schnell, und die Wärmeabgabe fällt geringer aus als bei Hartholz. Kohlebriketts und Hartholz wie Buche verbrennen langsam und liefern über viele Stunden Wärme. Dafür wiederum fällt das Flammenbild weniger spektakulär aus.
Offenes Feuer in Wohnräumen erfordert einen sorgsamen und fachgerechten Umgang. Wenn Sie alle Sicherheitshinweise beachten, ist der Betrieb sicher.
Ein Pelletofen verbrennt ebenfalls Holz. Doch handelt es sich hier nicht um Scheite oder Holzbriketts. Der Brennstoff liegt als Pellet vor. Pellets bestehen aus gepressten Holzspänen. Von klassischen Kamin- oder Kachelöfen unterscheiden sich Pelletöfen auch im Aufbau.
In einem Pelletofen verbrennen die Pellets in einer speziellen Brennmulde. Viele Hersteller gestalten die Brennmulde so, dass ein schönes Flammenbild entsteht. Pelletöfen bieten den Vorteil, dass die meisten Modelle über einen Vorratsbehälter verfügen, aus dem sich die Pellets automatisch bedarfsgerecht nachlegen lassen. Die Zündung erfolgt elektrisch über einen Glühdraht und ist auch zeitgeführt möglich.
Dadurch sind Pelletöfen besonders komfortabel. Oft genügt es, den Brennstoffvorrat aller ein bis zwei Tage aufzufüllen und ab und zu den Aschebehälter zu leeren. Sie müssen den Pelletofen zudem nicht erst anheizen. Er startet auf Knopfdruck oder zur voreingestellten Zeit.
Pellet-Einzelöfen sind für die Beheizung einzelner Räume gedacht. Je nach Leistung und Zuschnitt der Räume kann ein Ofen große Flächen beheizen wie das Erdgeschoss im Einfamilienhaus mit offenem Wohn-/Essbereich und offener Küche. Sie haben die Wahl:
Es kommt immer auf den Verwendungszweck an. Für das Heizen in der Übergangsphase oder als Zusatzheizung an besonders kalten Tagen ist ein luftgeführtes Modell ideal. Soll der Pelletofen während der gesamten Heizperiode genutzt werden, bietet sich ein Ofen mit Wasserführung an.
Doch es gibt auch Unterschiede beim Bedienkomfort der verschiedenen Modelle:
In der Anschaffung sind Pelletöfen teurer als klassische Kaminöfen. Doch folgende Gründe machen eine Investition lohnenswert:
Fördermittel für den Erwerb eines Pelletofens erhalten Sie beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA). Bitte beachten Sie, dass der Antrag auf Fördermittel seit dem Jahr 2018 vor dem Kauf eines Pelletofens gestellt werden muss.
Mit unserer Checkliste bereiten Sie die Anschaffung eines Pelletofens optimal vor und können damit entspannt auf Entdeckungstour gehen.
Pelletöfen sind sehr pflegeleicht und wartungsarm. Einige Maßnahmen sollten Sie allerdings regelmäßig durchführen, um den sicheren energieeffizienten Betrieb zu gewährleisten.
Mit der modernen Zentralheizung sind mit Öl befeuerte Öfen aus der Mode gekommen. Aber in einigen Fällen bieten sich die Klassiker auch heute noch zum Heizen an. Das ist zum Beispiel dann der Fall, wenn keine zentrale Heizungsanlage vorhanden ist oder der Anschluss von Nebengebäuden zu aufwendig erscheint. Ein Ölofen bietet den Vorteil, dass er über einen kleinen Öltank verfügt. Sie füllen bei Bedarf neues Öl ein und müssen sich sonst nur selten um den Ofen kümmern. Einige Modelle lassen sich sogar an eine zentrale Ölversorgung anschließen. Damit verringert sich der Arbeitsaufwand noch mehr. Denn auch einen Aschebehälter müssen Sie hier nicht leeren.
Ein Ölofen besteht aus einem Öltank mit einer Leitung zur Öldüse. Über diese Düse tropft das Heizöl in die Verdunstungsschale in der Brennkammer. Nach dem Zünden, das elektrisch oder mittels Anzünder und Streichholz erfolgt, startet der Brennvorgang. Das nötige Heizöl Extra Leicht hat einen Flammpunkt von 55 Grad Celsius und muss nicht vorgewärmt werden. Ist der Ofen angezündet, regulieren Sie die Heizleistung über ein Einstellrädchen. Ölöfen produzieren ähnlich wie normale Heizkörper in erster Linie Konvektionswärme, die den Raum schnell erwärmt. Zusätzlich verfügen Ölöfen über eine Auffangwanne, um eventuell überlaufendes Öl zurückzuhalten. Die verschiedenen Modelle sind in klassischem und in modernem Design erhältlich.
Die Vorteile eines Ölofens liegen vor allem in einem hohen Bedienkomfort. Sie liefern schnelle Wärme und erlauben die genaue Kontrolle der Heizkosten. Zudem sind Ölöfen wartungsarm, robust und günstig in der Anschaffung. Auch Heizöl ist bei einer Abnahme von großen Mengen preiswerter. Moderne Ölöfen überzeugen mit einem großen Öltank, attraktivem Design und sinnvollen Zusatzfunktionen wie einem Warmhaltefach für Tee.
Ein Ölofen ist bei sachgerechter Bedienung eine saubere Brennstätte. Füllen Sie den Ölbehälter nie randvoll. Bei Wärme dehnt sich das Öl aus und kann überlaufen.
Bevor Sie sich für Ihren Ölofen entscheiden und ihn in Betrieb nehmen, beachten Sie alle nachfolgenden Kriterien.
Damit der Ölofen über viele Jahre fehlerfrei funktioniert, sollten Sie den Ofen mindestens einmal jährlich gründlich reinigen – bei Bedarf auch häufiger.
So gehen Sie vor:
Lassen Sie Ihren Ölofen einmal jährlich – idealerweise kurz vor Beginn der Heizperiode – fachgerecht warten.
Klassische Einzelöfen, die in Wohnräumen aufgestellt werden, beziehen ihre Verbrennungsluft aus der Raumluft. In älteren Gebäuden stellt das kein Problem dar, denn deren Gebäudehüllen sind nicht sehr dicht. Es gibt viele Spalte an Fenstern und Türen, durch die frische Außenluft nachströmen kann. Bei modernen Energiesparhäusern sorgt dagegen die hervorragende Dämmung für einen nahezu perfekten Luftabschluss. Häufig kommen Lüftungsanlagen zum Einsatz, um den Innenraum gezielt mit Frischluft zu versorgen. Bei Nutzung eines klassischen Kachelofens oder Kaminofens würde ein Unterdruck entstehen. Das Feuer könnte nicht mehr sauber brennen und gefährliche Rauchgase würden in die Räume gezogen.
Deshalb schreibt der Gesetzgeber vor, dass in diesen Fällen ein raumluftunabhängiger Ofen installiert werden muss. Das gilt auch dann, wenn Dunstabzugshauben oder Ablufttrockner zu einem Unterdruck im Haus führen können.
Bis auf einen kleinen Unterschied arbeitet ein raumluftunabhängiger Ofen nicht anders als ein normaler Kaminofen. Anstelle der Schlitze für die Luftzufuhr aus dem Raum besitzt er eine Zuluftleitung, die den Ofen mit frischer Außenluft versorgt. Die Versorgung kann auf zwei Arten erfolgen:
Die Vorteile eines raumluftunabhängigen Ofens liegen auf der Hand. Diese Modelle bringen wohlige Wärme und knisterndes Kaminfeuer in moderne Gebäude, in denen der Betrieb eines klassischen Kaminofens unmöglich ist. Zudem nutzen Sie die Ofenwärme hier besonders gut aus, da beim Verbrennungsprozess keine kalte Außenluft in die Räume nachströmt.
Als Nachteil erweisen sich ein höherer Preis sowie das Auskühlen des Kaminzimmers durch die externe Luftzufuhr bei Nichtbenutzung. Zusätzlich fördert die kühle Außenluft Kondenswasserbildung und damit Rost am Ofen. Dieser Nachteil lässt sich jedoch leicht durch einen Verbrennungsluftstutzen ausgleichen. Mit dem Stutzen schließen Sie die externe Luftzufuhr bei Nichtgebrauch komplett ab. Die Stutzen sind nicht mit einer herkömmlichen Drosselklappe zu vergleichen, wie sie in Schornsteinen zum Einsatz kommt. Sie sind gut gedämmt und beugen Wärmeverlusten über die Luftzufuhr effektiv vor.
Mit einem Kaminofen allein ist es nicht getan. Sie benötigen auch einige Utensilien, um den Ofen komfortabel und sicher nutzen zu können. Zur Grundausstattung gehören deshalb:
Mit einem Dekokamin erfüllen Sie sich den Traum von knisterndem Kaminfeuer auch ohne einen Kaminanschluss. Diese Lösung bietet sich an, wenn der Vermieter einem Kaminofen nicht zustimmt, kein geeigneter Schornstein vorhanden ist oder Sie einen Aufstellort abseits vom Kamin bevorzugen. Dabei haben Sie die Wahl zwischen zwei verschiedenen Varianten.
Ausführung |
Vorteile |
Nachteile |
Elektro-Kamin |
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Ethanol-Kamin |
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Die folgende Checkliste unterstützt Sie bei der Auswahl des passenden Kaminofens und bei der nötigen Vorbereitung.